Biopatente

Piktogramm: Waage mit Dollar auf der einen, Medizin und Pflanze auf der anderen Seite

Gentechnisch veränderte Pflanzen und Tiere, und in immer größerem Maße auch Pflanzen und Tiere aus konventioneller Zucht, werden patentiert. Patente auf genetische Ressourcen zu besitzen heißt, dass alleinige Nutzungsrecht an den biologischen Eigenschaften für 20 Jahre zu haben.

Biopatente sind Bausteine eines kapitalorientierten Wirtschaftssystems, das auf Ausschluss, Konzentration und Einseitigkeit basiert. Die Anmeldung und Verteidigung von Patenten, sowie das Verständnis von Patentschriften benötigen Fachwissen und sind somit zeit- und kapitalintensiv.  Patente schaffen juristische Unsicherheit, die einer vielfältigen und anpassungsfähigen Zucht von Vielen entgegensteht. Mit Systemen wie zum Beispiel Open-Source-Lizenzen sollen Alternativen angeboten und Diskussionen angestoßen werden, wie ein partizipativeres System aussehen könnte.

Das Gen-ethische Netzwerk setzt sich unablässig gegen Patente auf Gene, Zellen, Pflanzen und Tiere ein und ist Mitglied im Verein No Patents on Seeds!.

Beiträge zu diesem Thema

  • Selbstregulierung reicht nicht

    Interview mit
    5. November 2015

    Über den Sommer versuchte der US-Konzern Monsanto den Schweizer Konkurrenten Syngenta gegen den Willen von dessen Vorstand zu übernehmen. Das Unterfangen scheiterte letztendlich, wirft aber trotzdem einige Fragen auf, die wir mit François Meienberg von der Erklärung von Bern besprechen.

  • Ja zur Saatgut-Souveränität

    18. November 2014

    Am 17. April, dem internationalen Aktionstag der Kleinbauern, organisierte die „Open Source Seed Initiative" (OSSI) eine Aktion auf dem Campus der Universität von Wisconsin im US-Bundesstaat Madison. Wir stellten das Saatgut von 36 Pflanzensorten unter ein „Open-Source-Versprechen“. Das OSSI-Saatgut wurde in der Menge verteilt, dann wurde das Versprechen gemeinsam laut vorgelesen. Was ist OSSI und in welche Richtung wollen wir uns entwickeln?

  • Keine Patente auf Saatgut! Stoppt die Monsantos! Demo am 27. Oktober 2014 in München

    (September 2014) Ein Bündnis von zivilgesellschaftlichen Gruppen und Nichtregierungsorganisationen ruft gemeinsam mit der internationalen Koalition No Patents on Seeds (Keine Patente auf Saatgut - click) für den 27. Oktober 2014 (ab 9 Uhr) zu einer Demonstration vor dem Europäischen Patentamt (EPA) in München auf. Anlass ist eine öffentliche Anhörung der Großen Beschwerdekammer des Europäischen Patentamtes zu zwei Präzedenzfällen von Patenten auf Pflanzen, die nicht gentechnisch verändert sind. Beiteiligt an dem Bündnis sind: die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft, die arbeitsgemeinschaft der umweltbeauftragten der gliedkirchen der evangelischen kirche in deutschland, der Bund Naturschutz in Bayern, die Erklärung von Bern, die Gesellschaft für ökologische Forschung, die IG Nachbau, Kein Patent auf Leben!, Zivilcourage - Agro|Gen|Technik|freier Landkreis Rosenheim, das Bündnis für Gentechnikfreie Landwirtschaft Niedersachsen, Bremen, Hamburg und das Gen-ethische Netzwerk.

  • Einspruch gegen Monsantos „Patent auf geköpften Brokkoli“

    (München, 12. März 2014) Ein breites Bündnis verschiedenster Organisationen hat Einspruch gegen das europäische Patent EP 1597965 eingelegt, das einer Tochterfirma des US-Konzerns Monsanto erteilt wurde. Das Patent erstreckt sich auf konventionell gezüchteten Brokkoli, der laut Patent leichter mit Maschinen geerntet werden kann, weil der Kopf von etwas höherem Wuchs ist. Patentiert wurden das Saatgut und der „abgetrennte Brokkolikopf“ sowie „Brokkolipflanzen, die in einem Brokkolifeld gezogen werden“. Mit der Übergabe von etwa 75.000 Unterschriften und dem „größten Brokkoli der Welt“ protestieren die Patentgegner heute vor dem Europäischen Patentamt in München und fordern: Freiheit für den Brokkoli!