Rezension – Sind wir noch zu retten?

Um es gleich vorweg zu nehmen: Die Antwort auf diese Frage findet sich nicht in dem Buch von Christopher J. Preston. Der Autor versucht nur verschiedene Wege zur Lösung globaler Krisen aufzuzeigen. Preston beschreibt mögliche technische Lösungen und diskutiert, was passiert, wenn sie genutzt oder nicht genutzt werden. Er beschränkt sich dabei auf Gentechniken und Geo-Engineering. Das ist allerdings schon sehr viel und allein dafür lohnt es sich, das Buch zu lesen. Preston versucht Ordnung zu schaffen im Werkzeugkasten dieser mächtigen Technologien. Er orientiert sich auch an der Frage, ob wir uns bereits im erdgeschichtlichen Zeitalter des Anthropozäns befinden oder noch im Holozän. Die Frage bewegt Natur/Wissenschaft/Kultur spätestens seitdem Paul Crutzen und Eugene Stoermer sich im Jahre 2000 für die Umbenennung des laufenden Erdzeitalters aussprachen. Ihre Begründung: Der starke Einfluss menschlicher Aktivitäten auf die Erde als geologisches System. Diese Frage – Anthropo- oder Holozän? – bewegt Preston wohl vor allem, um dem Gegenstand seines Buches mehr Gewicht zu verleihen. Das ist legitim, aber auch ein bisschen langweilig. Ob er selbst für einen der beschriebenen Wege zur Rettung der Welt plädiert oder sich dezent zurücknimmt, die Antwort auf diese Frage finden Sie nicht in dieser Rezension, sondern im Buch selbst.

➤ Preston, Christopher J. (2019): Sind wir noch zu retten? Springer Verlag, 288 Seiten, 29,99 Euro, ISBN 978-3-662-58189-6 (Softcover); 22,99 Euro, ISBN 978-3-662-58190-2 (eBook).

GID Meta
Erschienen in
GID-Ausgabe
253
vom Mai 2020
Seite 38

Christof Potthof war bis Ende April 2020 Mitarbeiter im GeN und Redakteur des GID.

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