Editorial
Der Sommer kann beginnen – endlich scheint wieder die Sonne und alles grünt und blüht nach einem weiteren langen und grauen Coronawinter. Doch ganz so sorglos ist es nicht. Die Freiwilligkeit von Masken an den meisten Orten und rappelvolle Restaurants stehen nicht für alle Menschen im Zeichen von Ungezwungenheit und dem Ende der Pandemie. Viele Menschen können sich aus verschiedenen (gesundheitlichen) Gründen nicht unbeschwert bewegen, weiterhin sterben täglich Menschen an oder mit den Folgen der Pandemie, Angehörige trauern usw. Gleichzeitig erleben wir seit Monaten eine neue gewaltvolle kriegerische Auseinandersetzung in Europa – Bilder und Erfahrungen von Zerstörung, von Leid und Flucht und Angst.
In der Redaktion sind wir noch dabei, die Scherben der Durchseuchungsstrategie der Bundesregierung zusammenzufegen. Durch Coronafälle und Spätfolgen in unserem Team wurde die Arbeit dieser Ausgabe wieder gründlich durcheinandergebracht und erneut mussten wir den Druck um eine Woche verschieben.
Doch wie so häufig in den Zeiten von kleineren und größeren Krisen konnten auch wir eine große Solidarität in unserem Netzwerk erleben. Tatkräftig unterstützten uns liebe Menschen aus GeN-Beirat und GeN-Vorstand – wie immer ehrenamtlich – bei der erstaunlich zeitaufwendigen Arbeit an der „Kurz Notiert“-Rubrik. Die Qualität der Beiträge hat also nicht gelitten und wir hoffen, sie halten diese Ausgabe auch wie geplant noch im Mai in den Händen.
In diesem Schwerpunkt geht es um die drohende Deregulierung der neuen Gentechniken. Die EU-Kommission hat 2021 einen Prozess gestartet, in dessen Folge viele der neuen Gentechnik-Anwendungen, wie beispielsweise CRISPR-Cas, nicht mehr wie bisher reguliert werden könnten. Ob es tatsächlich dazu kommt, ist noch offen. Aber mit diesem möglichen Szenario vor Augen, lohnt es sich, einen Blick auf einige der möglicherweise betroffenen Bereiche zu werfen: von der Saatgutarbeit, über die Landwirtschaft und den Handel bis auf die Teller der Verbraucher*innen. Was würde es für sie bedeuten, wenn die Regulierung der neuen Gentechniken tatsächlich aufgeweicht würde?
Eine interessante Lektüre wünscht
die GID-Redaktion!
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