Rezension: Ethik der Biodiversität
Eindrucksvoll schildert Andreas Hetzel die Verluste, die die Biodiversität zu verzeichnen hat, oft aber unbemerkt geschehen. Denn viele Arten sind „durch menschliche Aktivität zum Aussterben gebracht worden“ – sogar solche, von denen wir gar nichts wissen. Dadurch regt er an, das eigene Verhalten zu reflektieren und zu überdenken. Denn das Nicht-Wissen um die Dimensionen der Krise ist ein wesentliches Kennzeichen dieses Biodiversitätsverlusts. Anschaulich erklärt er die Problematik anhand von Schmetterlingsarten – denn wer erinnert sich noch an die verschiedenen Schmetterlingsarten, die er im Sommer 2014 gesehen hat? Und wem fällt es auf, wenn eine Art davon ausstirbt? Als Lai*in ist es gar nicht möglich, alle Arten zu kennen und so passiert es schnell, dass wir Arten entdecken, die schon längst ausgestorben sind und über deren Existenz wir uns gar nicht bewusst waren. Zusätzlich geht Hetzel von einem philosophischen Standpunkt aus an die Thematik heran und vergleicht die verschiedenen Formen von Achtung, die wir Individuen entgegenbringen sollten, und zieht Lehren von Aristoteles, Platon und Kant heran. Zusammenfassend kann man sagen, dass dieses Buch verständlich über viele Aspekte des Lebens aufklärt und gelungen Philosophie und Biologie vereint.
Hetzel, A. (2024): Vielfalt achten: Eine Ethik der Biodiversität. Transcript, 414 Seiten, 32,- Euro, ISBN: 978-3-83762-985-9.
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