Weitere Bücher
Gegendiagnose III.
Im dritten Band der Reihe „Gegendiagnose“ widmen sich die Autor*innen den Krisenerfahrungen der letzten Jahre. Die Beiträge sind gekennzeichnet von psychiatriekritischen, erfahrungsbasierten Perspektiven. Dabei bleibt das Buch nicht bei einer trockenen Bestandsaufnahme, sondern beleuchtet auch die Praxis. Von Peer-Beratung für trans Personen über Zusammenhänge zwischen Pathologisierung und Kolonialrassismus bis hin zu Auseinandersetzungen mit sexualisierter Gewalt. Unter anderem findet sich auch ein Beitrag von Andreas Hechler, der eine persönliche und gleichzeitig vielschichtige Auseinandersetzung mit dem „langen Schatten“ der NS-„Euthanasie“ darstellt. Die Geschichte der im Rahmen der Aktion T4 ermordeten Urgroßmutter, eigene Reflexionsprozesse, die fehlende Anerkennung der Opfer, Instrumentalisierung durch selbsternannte Lebensschützer – der Text wirft Schlaglichter auf ganz unterschiedliche Aspekte und führt doch immer wieder die Fäden zusammen, vor allem vom Gestern zum Heute. (jl)
Wichera, K./Steinweg, A./Mader, E./Schmechel, C. (Hg.) (2024): Gegendiagnose III. Kollektive Krisensitzung und psy-kritische Perspektiven. Edition Assemblage, 460 Seiten, 19,80 Euro, ISBN: 978-3-96042-176-4
Journalismus in Zeiten der Desinformation
In Zeiten von Rechtsruck und Populismus gewinnt guter Journalismus eine besondere Bedeutung und steht gleichzeitig vor wachsenden Herausforderungen. Fake News, eine Vielzahl von Formaten und ein immer schneller werdender Medienkonsum machen es einerseits schwieriger, wichtige und richtige Inhalte zu erkennen und andererseits komplexe und gut recherchierte Informationen an die Menschen zu bringen. Guter und unabhängiger Journalismus ist aber ein wichtiger Baustein der Demokratie, den es zu erhalten gilt, um die Demokratie zu stärken. Der langjährige Vorsitzende des Deutschen Journalisten-Verbandes, Reporter und Medienexperte Frank Überall, entwirft in seinem neuen Buch „Deadline für den Journalismus?“ verschiedene Szenarien, wohin sich der Journalismus entwickeln könnte und zeigt Wege auf, wie informative Medien in Zukunft funktionieren könnten. Die zentrale Frage ist dabei, ob und wie sie sich an die geänderten Rezeptionsbedingungen anpassen. (jd)
Überall, F. (2024): Deadline für den Journalismus? Wie wir es schaffen, nicht zur Desinformationsgesellschaft zu werden. Dietz Standpunkte, 224 Seiten, 22,- Euro, ISBN: 978-3-80120-683-3
GID-Redaktion
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