Agrarpolitik

Piktogramm: Keimender Samen in Petrischale

Gentechnisch veränderte Pflanzen, Tiere und Produkte spielen in der deutschen und europäischen Landwirtschaft-, Umwelt- und Ernährungspolitik zunehmend eine Rolle. Verschiedene Akteur*innen versuchen ihre Interessen in einer Debatte aus komplexen Zusammenhängen durchzusetzen, wodurch oft kontroverse Auseinandersetzungen entstehen. Industrie- und Wissenschaftsinstitutionen begrüßen den Fortschrittsgedanke neuer Innovationen und vernachlässigen dabei häufig mögliche Risiken. Diese werden von Umweltorganisationen und Bauernverbänden aufgegriffen, die der Gentechnik oft skeptisch gegenüberstehen.

Das Gen-ethische Netzwerk versucht die unterschiedlichen Interessengruppen und ihre Motive aufzuschlüsseln. Durch eine kritische Aufarbeitung der politischen Diskurse, bringen wir die Entscheidungsprozesse an die Öffentlichkeit. Wir dienen auch als vernetzende und beratende Organisation für unterschiedliche Akteur*innen.

Beiträge zu diesem Thema

  • Ohne klare Haftung zahlen Bauern die Zeche

    Von
    10. Mai 2007

    Einer der zentralen Knackpunkte bei der Gentechnik-Gesetzgebung ist die Haftung. Sie ist im Sommer auf europäischer Ebene nicht einheitlich für alle Mitgliedsstaaten der Europäischen Union geregelt worden. Die Haftungsfrage - und dementsprechend im Vorfeld die Frage, wer für die Kosten der Trennung zwischen gentechnisch veränderten und konventionellen Produkten zahlen soll - ist auch in Deutschland bei der Novellierung des Gentechnik-Gesetzes ein sehr umstrittenes Feld. Höchste Zeit für die Bauern, für ihre Interessen einzutreten und Rechtssicherheit im Bereich der Gentechnik zu fordern.

  • UK on the Way

    Von
    17. Januar 2007

    Das Jahr war geprägt von zähem Ringen um den richtigen Weg. Eine Lösung ist aber noch nicht in Sicht. Im Jahr 2003 hatte die Regierung von Großbritannien eine groß angelegte öffentliche Debatte über gentechnisch veränderte Pflanzen in der britischen Landwirtschaft durchgeführt. Außerdem sollte eine Reihe von Untersuchungen zum Thema veröffentlicht werden. Die so genannten Farm-scale- Evaluations zu Auswirkungen des Anbaus gentechnisch veränderter Pflanzen auf die Biodiversität und Forschungen, die im Wesentlichen den Genfluss untersuchen, sind nun vorgelegt worden. Siie sorgten nicht nur in Großbritannien, sondern unter anderem auch in Deutschland für eine neue Debatte um die Risiken der Grünen Gentechnik.

  • Koalitionen in Dörfern und Regionen

    Von
    17. Januar 2007

    Lange spielte sich die Diskussion um den Einsatz der so genannten grünen Gentechnik in eher exklusiven Debattierrunden von Experten ab. Lobby-VertreterInnen verschiedener Interessengruppen gaben sich bei den PolitikerInnen in Brüssel die Klinke in die Hand. Mittlerweile scheint die Diskussion bei den Leuten im Lande angekommen zu sein. Insbesondere in bäuerlichen Kreisen formieren sich Aktionsbündnisse, um gemeinsam gegen die Gentechnik auf dem Acker vorzugehen. Ein kurzer Eindruck aus Baden-Württemberg, Schleswig-Holstein und Hessen.