Kassenzulassung bedeutet Normalisierung!
Argumente gegen die pränatalen Bluttests
Sollen die gesetzlichen Kassen nichtinvasive Bluttests auf Trisomien bezahlen? Dies könnte auch zu zusätzlicher Angst führen, meint unsere Mitarbeiterin Kirsten Achtelik im Kommentar für Der Hausarzt. Sie fordert eine Debatte, wann welche pränatalen Untersuchungen sinnvoll sind.
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In der beinah allseitigen Befürwortung der Kassenzulassung des nichtinvasiven Bluttests auf die Trisomien 13, 18 und 21 werden wichtige Argumente zu wenig beachtet. Die Tests gelten zu Unrecht als sehr sicher, was eher den Werbeaussagen der Anbieter als den Ergebnissen wissenschaftlicher Studien oder des IQWiG entspricht.
Gerade für jüngere Schwangere dürften die falsch positiven Ergebnisse zusätzliche Angst und Verunsicherung statt der versprochenen „Sicherheit“ bedeuten.
Die Vorgehensweise des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA), die Bluttests lediglich als weitere Option im Status quo der bisherigen pränatalen Untersuchungen zu etablieren, erzwingt einen ständigen Vergleich mit dem bisherigen pränatalen Angebot. Hier können sie unbestritten Pluspunkte verbuchen, wenn auch die aktuellen Zahlen zum Risiko von Spontanaborten nach invasiven Eingriffen deutlich niedriger sind als weithin angenommen wird.
Die Fixierung auf den Methodenvergleich macht es unmöglich, danach zu fragen, welches Wissen über den Fötus überhaupt als medizinisch notwendig gelten kann – dies ist aber eine notwendige Voraussetzung für eine Finanzierung durch die gesetzlichen Krankenkassen. Genau diese Frage, ob und für wen welche Tests einen medizinisch-therapeutischen Vorteil bedeuten könnten, wurde aber seit der Einführung der mittlerweile etablierten Verfahren ab den 1970er Jahren noch gar nicht gestellt.
Jetzt könnte endlich die Gelegenheit genutzt werden, für den ganzen Komplex der pränatalen Untersuchungen zu diskutieren, welches Wissen (in welchem Monat) einen gesundheitlichen Vorteil für die werdende Mutter und das werdende Kind bedeutet.
Der vollständige Text inklusive Fußnoten hier.
Gen-ethisches Netzwerk e.V.