Behinderung

Piktogramm: Paragraf, Erlenmeyerkolben, Faust

Behinderung wird vielfach immer noch mit Sorgen, Leid und Schmerzen verbunden - eine ableistische/behindertenfeindliche Einstellung. Selektive Pränataldiagnostik (PND), die nur nach Normabweichungen sucht und weder die Versorgung der Schwangeren noch die Gesundheit des werdenden Kindes verbessert verschlimmert diese Sicht. Zudem verstößt sie gegen die UN-Behindertenrechtskonvention und konterkariert das gesellschaftliche Ziel der Inklusion von Menschen mit Behinderung. Die gesellschaftliche Bereitstellung von Ressourcen für die gezielte pränatale Suche nach Abweichungen und Behinderungen (via Regelfinanzierung durch die Krankenkassen) zeigt, dass es weiterhin als normal und unproblematisch gilt, Behinderung um beinahe jeden Preis vermeiden zu wollen.

Die angenommene Andersartigkeit macht behinderte Menschen zur Projektionsfläche für Ängste vor Schmerzen, Abhängigkeit, Immobilität und Verlust von Kontrolle. Von einer grundlegenden menschlichen Situation werden Verletzlichkeit und Schwäche zu einer Bedrohung der eigenen „Normalität“ und des Selbstbildes als autonomes, selbstbestimmtes Subjekt, das selbstdiszipliniert und -kontrolliert, frei und gesellschaftlich funktionstüchtig ist, die abgewehrt werden muss.

Beiträge zu diesem Thema

  • Stop Designer Babies!

    Drei Menschen stehen auf der Straße und halten Plakate.
    Von
    GeN
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    Unter dem Slogan „Stop Designer Babies!“ (SDB) hat sich ein Bündnis zusammengeschlossen, das sich für ein globales Verbot von Keimbahnveränderungen und Klonen einsetzt. In einer Online-Veranstaltung am 9. März werden internationale Wissenschaftler*innen, Feminist* innen, Umweltschützer*innen und Behindertenrechtsaktivist* innen ausführlich erklären warum.

  • Selektive Pränataldiagnostik – Wollen wir das wirklich?

    Einige Exemplare der #NoNIPT Broschüre
    Von
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    Zusammen mit den anderen Mitgliedern des #NoNIPT Bündnis gegen die Kassenfinanzierung des Bluttests auf Trisomien hat das GeN die vielfältigen Perspektiven der Kampagne "100 Stimmen für #NoNIPT" zum Nicht-invasiven Pränataltest (NIPT) auf Trisomien, Hintergrundinformationen und Kritikpunkte in einer Broschüre veröffentlicht.

  • Trotz lautem Protest aus der Zivilgesellschaft

    Geschäftsstelle des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA)
    Von
    GeN
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    (Berlin, 19.08.2021) Am heutigen Donnerstag wird der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) voraussichtlich den letzten Schritt in einem umstrittenen Bewertungsverfahren tun und die Versicherteninformation zum Nicht-invasiven Pränataltest (NIPT) in die Mutterschafts-Richtlinien aufnehmen.

  • 100 Stimmen für #NoNIPT

    #NoNIPT
    Von
    GeN
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    (03.05.2021) Anlässlich des Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung (5. Mai) startet  die Kampagne „100 Stimmen für #NoNIPT“.  Initiator*in ist das #NoNIPT Bündnis gegen die Kassenfinanzierung des Bluttests auf Trisomien, ein breites zivilgesellschaftliches Bündnis, das die vorgeburtlichen genetischen Tests zur Suche nach genetischen Besonderheiten beim Fötus ableht.

  • Kein Grund zum Feiern

    GeN
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    Anlässlich des Welt-Down-Syndrom-Tages befasst sich Taleo Stüwe in der Jungle World Ausgabe # 2021/21 kritisch mit den Nichtinvasiven Pränataltests (NIPT) auf Trisomie 21.