Gesundheitssystem

Piktogramm: Paragraf, Erlenmeyerkolben, Faust

Die öffentliche Gesundheitsversorgung wird zunehmend privatisiert, ökonomisiert und individualisiert. Kostenersparnis, Prävention und individuelle Risikovermeidung sind die gesundheitspolitischen Ziele. Die frühzeitige „Erkennung“ vermeintlicher individueller Gesundheitsrisiken soll Menschen befähigen, Krankheiten vorzubeugen, macht sie jedoch auch individuell für den Erhalt der eigenen Gesundheit verantwortlich.

Die Einführung der elektronischen Gesundheitskarte soll Patient*innendaten aus verschiedenen Quellen digital zusammenführen und auslesbar machen. Versprochen werden eine höhere Effizienz, eine maßgeschneiderte, individualisierte Medizin und eine bessere Versorgung. Tatsächlich entstehen immense Risiken für die Daten- und Versorgungssicherheit. Die Versprechungen der „individualisierten Medizin“ erweisen sich häufig als leer, treiben aber die Idee der individuellen Verantwortung für die eigene Gesundheit voran.

Beiträge zu diesem Thema

  • Fehlerhafte Pränataltests

    verschieden Würfel
    Von

    Eine Recherche zeigt, dass Nicht-invasive Pränataltests unzuverlässig sind, wenn sie nach seltenen genetischen Abweichungen suchen. Auch in Deutschland machen die Hersteller Schwangeren nicht erfüllbare Sicherheitsversprechen.

  • COVID-19 - Lehren aus lokaler und globaler Perspektive

    COVID-19-Impfstoff-Ampullen
    Von

    COVID-19 stellt seit Beginn des letzten Jahres eine beispiellose globale Herausforderung nicht nur für den Gesundheitssektor gerade in armen Ländern, sondern auch für die Weltentwicklungsziele dar.

  • Setzt Karl Lauterbach Jens Spahns desaströsen Aktionismus fort?

    Server mit Kabeln
    Von
    GeN

    Mit einer Gesetzes-Flut versuchte Ex-Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), im Eiltempo die zentrale Digitalisierung des Gesundheitswesens zu erzwingen. Datenschützer*innen fordern überlegtes Vorgehen bei der elektronischen Patient*innenakte vom neuen Gesundheitsminister Karl Lauterbach.

  • Für mehr Sichtbarkeit und eine bessere Gesundheitsversorgung!

    Aufruf zur Teilnahme an der Befragung.
    Von

    Das Netzwerk Queere Schwangerschaften hat eine Befragung gestartet, um herauszufinden: Welche Erfahrungen machen Menschen, die schwanger sind oder schwanger werden wollen, mit der Gesundheitsversorgung in Deutschland? Zur Befragung geht es hier. Im Interview gibt das Netzwerk Auskunft über seine Arbeit, die Befragungsinhalte und -ziele.

  • Rassismus – Vom Labor bis ins Behandlungszimmer

    GID-Ausgabe
    258
    vom
    August 2021

    In der Forschung, im Gesundheitssystem, in der Reproduktionsmedizin – Rassismus wirkt überall. Die Gründe dafür liegen auf einem breiten Spektrum zwischen mangelndem Bewusstsein Einzelner, bis zu vorsätzlicher struktureller Diskriminierung.

    GID Cover 258