Wissenschaftskritik

Piktogramm: Paragraf, Erlenmeyerkolben, Faust

Wissenschaft wird von Seiten staatlicher Forschungspolitik seit Jahrzehnten als Ausgangspunkt ökonomischen Wachstums betrachtet. Die Förderpolitik zielt in erster Linie auf die Entwicklung ökonomischer Potenziale und vermarktbarer Produkte. Die kooperierende Industrie ist jedoch kein neutraler Partner, sondern beeinflusst – wie viele Studien belegen – oftmals das Ergebnis der von ihr finanzierten Forschung und die Publikation der Ergebnisse.

Durch diese zunehmende Ökonomisierung stehen auch Grundlagenforscher*innen unter dem Druck, spektakuläre Ergebnisse zu produzieren und zu vermarkten. Die Kommunikationsabteilungen wissenschaftlicher Institute tragen dazu bei, mediale Hypes und uneinlösbare Versprechen zu erzeugen. Kein Wunder also, dass Studien immer wieder zeigen, dass ein großer Teil der Forschungsergebnisse nicht reproduzierbar ist.

Beiträge zu diesem Thema

  • Designerbabys: Bröckelndes Tabu

    Von
    GeN

    GeN-Mitarbeiterin Isabelle Bartram schrieb im Vorfeld des Third International Summit on Genome Editing in London einen Artikel für das Neue Deutschland (02.03.23), der den Stand der Technologie CRSPR-Cas9 und die Problematik rund um Keimbahneingriffe am Menschen erläutert.

  • Keine Eingriffe in die menschliche Keimbahn!

    IVF-Embryo unter dem Mikroskop
    Von
    GeN

    Ein neu gegründetes internationales Bündnis aus zivilgesellschaftlichen Organisationen, Menschenrechtsaktivist*innen und Wissenschaftler*innen macht sich weltweit dafür stark, dass Eingriffe in die menschliche Keimbahn verboten bleiben und werden. Das Gen-ethische Netzwerk ist Teil dieser Koalition.

  • Sozioökonomisches Erbgut

    Von
    GeN

    Ein neuer Forschungsansatz nutzt Big-Data-Genanalysen, um die Vererbbarkeit von Verhalten und Eigenschaften wie Bildungserfolg zu erforschen. Ein Artikel von GeN-Mitarbeiterin Isabelle Bartram in der Wochenzeitschrift Jungle World (Ausgabe 2022/42) beschäftigt sich mit genetischen Sozialwissenschaften.

  • Keine öffentlichen Gelder für die Biologisierung sozialer Ungleichheit!

    Proben im Labor
    Von
    GeN

    Immer wieder gibt es Versuche die Ursachen für soziale Ungleichheit zwischen Menschen oder Bevölkerungsgruppen in deren Genen zu suchen. Der fälschliche Fokus auf die Biologie bereitet jedoch den Weg für Stigmatisierung, Diskriminierung und Gewalt gegen Menschen.

  • Individuen, Gruppen, DNA

    Menschen

    Die Debatte um Herkunftstests ist beispielhaft für aktuelle naturwissenschaftliche Diskurse um menschliche Diversität. Im Umgang mit den Testergebnissen zeigt sich wie Rassifizierung in der Verwobenheit biologischer und kultureller Bedeutungen erzeugt wird.