Wissenschaftskritik

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Wissenschaft wird von Seiten staatlicher Forschungspolitik seit Jahrzehnten als Ausgangspunkt ökonomischen Wachstums betrachtet. Die Förderpolitik zielt in erster Linie auf die Entwicklung ökonomischer Potenziale und vermarktbarer Produkte. Die kooperierende Industrie ist jedoch kein neutraler Partner, sondern beeinflusst – wie viele Studien belegen – oftmals das Ergebnis der von ihr finanzierten Forschung und die Publikation der Ergebnisse.

Durch diese zunehmende Ökonomisierung stehen auch Grundlagenforscher*innen unter dem Druck, spektakuläre Ergebnisse zu produzieren und zu vermarkten. Die Kommunikationsabteilungen wissenschaftlicher Institute tragen dazu bei, mediale Hypes und uneinlösbare Versprechen zu erzeugen. Kein Wunder also, dass Studien immer wieder zeigen, dass ein großer Teil der Forschungsergebnisse nicht reproduzierbar ist.

Beiträge zu diesem Thema

  • Was ist schon „normal“?

    Ein Fischschwarm
    Von
    8. November 2024

    Normalitätsvorstellungen beeinflussen bioethische Diskurse. Auch in der Humangenetik spielen sie eine große Rolle. Wichtig ist ein Bewusstsein für ihre Veränderlichkeit, Kontextabhängigkeit und Mehrdeutigkeit, sagt der Deutsche Ethikrat.

  • Rezension: Die Geburt moderner Biopolitik

    Buchcover: "Enlightenment Biopolitics. A History of Race, Eugenics, and the Making of Citizens" von W. M. Nelson
    Von
    27. August 2024

    „Enlightenment Biopolitics” von William Max Nelson

  • Begehrte DNA

    Zu sehen ist eine Statue in einem asiatischen Land. Die Statue ist von einem Mann der einen arm gehoben hat.
    Von
    28. Mai 2024

    Seit einigen Jahren werden regelmäßig massive Menschenrechtsverletzungen an chinesischen Uigur*innen bekannt, einer überwiegend muslimischen Minderheit. Auch genetische Forschung, unter reger Beteiligung westlicher Wissenschaftler*innen, spielt dabei eine Rolle.

  • „Das ist ein System, was hinterfragt werden müsste“

    Dr. Anne-Christine Schmidt, blonde Haare mit blauer/grauer Kleidung, steht in ihrem Garten zwischen Blumen.
    Interview mit

    Prekäre Arbeitsbedingungen durch jahrelange Befristung und Machtmissbrauch im Wissenschaftsbetrieb wurden in den letzten Jahren heiß diskutiert. Die Biochemikerin Dr. Anne-Christine Schmidt hat ihre ganz persönlichen Erfahrungen über diese Dynamiken veröffentlicht.

  • Germline editing made in Germany?

    A pink shaded laboratory
    Von

    Pressure on the German Embryo Protection Act is growing. The scientific community is launching a renewed attack on the controversial law and demands access to embryos for so-called high-ranking research objectives. "Germline therapies" are among the boastful promises of the proponents.