Wissenschaftskritik

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Wissenschaft wird von Seiten staatlicher Forschungspolitik seit Jahrzehnten als Ausgangspunkt ökonomischen Wachstums betrachtet. Die Förderpolitik zielt in erster Linie auf die Entwicklung ökonomischer Potenziale und vermarktbarer Produkte. Die kooperierende Industrie ist jedoch kein neutraler Partner, sondern beeinflusst – wie viele Studien belegen – oftmals das Ergebnis der von ihr finanzierten Forschung und die Publikation der Ergebnisse.

Durch diese zunehmende Ökonomisierung stehen auch Grundlagenforscher*innen unter dem Druck, spektakuläre Ergebnisse zu produzieren und zu vermarkten. Die Kommunikationsabteilungen wissenschaftlicher Institute tragen dazu bei, mediale Hypes und uneinlösbare Versprechen zu erzeugen. Kein Wunder also, dass Studien immer wieder zeigen, dass ein großer Teil der Forschungsergebnisse nicht reproduzierbar ist.

Beiträge zu diesem Thema

  • Evolution: Mehr als Gene und Zufall

    Von
    10. September 2009

    Evolution ist ein höchst komplexes Geschehen. Nicht nur die Gene, sondern auch epigenetische, kulturelle und symbolische Ebenen sind daran beteiligt.

  • „Wir befürchten ein Gremium für die Interessen der Forschungslobby“

    Berlin/Essen: Am 11.4.2008 hält der neue Deutsche Ethikrat (DER) seine konstituierende Sitzung ab. Unabhängige Initiativen und Organisationen, die seit Jahren biopolitische Vorhaben kritisch begleiten, kritisieren die Einrichtung des Gremiums. Sie plädieren dafür, eine breite gesellschaftliche Diskussion über Biomedizin und -technologien kontinuierlich zu ermöglichen.

  • Charakterisierung von Biobanken im Hinblick auf Gesundheitspolitik und Medizin

    Die Entstehung weit verbreiteter, komplexer Erkrankungen wird heute auf ein Zusammenspiel genetischer Dispositionen mit Umwelteinflüssen und Lebensgewohnheiten zurückgeführt.

  • Forschung: Wie, was warum?

    GID-Ausgabe
    159
    vom
    August 2003

    Forschung im Interesse der Öffentlichkeit? Wie, was, warum? Neuen Technologien gehen Entscheidungen voraus. Diese treffen Akteure aus Wirtschaft, Forschung und Politik. Gaben im Fall der Biotechnologie zunächst vor allem Vertreter der Industrie und Wissenschaft den Ton an, so betraten Mitte der achtziger Jahre auch kritische Akteure die Bühne. Bis heute werden harte wirtschafts- und technologiepolitische Entscheidungen nur im "kleinen" Kreis entschieden, während Zukunftsfragen in offeneren Kommunikationszusammenhängen diskutiert werden. Ein Blick auf den Stand der politischen Debatte um die Gentechnik.