Veranstaltung: Designer babies and how to stop them
Ein Aktions-Tag mit Diskussionsveranstaltung und Kampagnenplanung
Zusammen mit Stop Designer Babies (GB), der Alliance for Humane Biotechnology (USA) und GeneEthics (Australien) diskutieren wir am 4. März (online und in London) anlässlich einer anstehenden Gesetzesänderung in Großbritannien die Gefahren von vererbbarem Genome Editing am Menschen.

The Witness Tree. 2021 Judy Dow
Designer-Babys sind keine Science-Fiction mehr - die ersten gentechnisch veränderten Kinder wurden 2018 „erschaffen“. Trotz weltweiter Empörung über diesen Tabubruch versucht die britische Regierung momentan, noch dieses Jahr das Gesetz zu kippen, was bisher eine vererbbare gentechnische Veränderung des Menschen (human genetic modification/HGM) verbietet. Es besteht also ein dringender Handlungsbedarf, sich dieser modernen Form von Eugenik entgegenzustellen. Wir laden Sie daher herzlich dazu ein, mit uns über Möglichkeiten der Intervention zu diskutieren.
4. März 2023, 10:00-17:00 Uhr (UK) / 11:00 - 18:00 Uhr (CET), Somers Town Living Centre, Ossulton St London NW1 und online.
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HGM erzeugt genetische Veränderungen mit unvorhersehbaren Langzeiteffekten. Diese Veränderungen würden an alle zukünftigen Generationen weitergegeben – ein klarer Einschnitt in deren Menschenrechte und die Generationengerechtigkeit. Auch angesichts des weltweit zunehmenden Rechtsextremismus und damit verbundene anti-diversen und biologistischen Vorstellungen wäre die Zulassung von HGM absolut unverantwortlich.
Die Veranstaltung findet kurz vor Beginn eines internationalen wissenschaftlichen Kongresses (Third International Summit on Human Genome Editing) im nahe gelegenen Francis Crick Centre am 6-8. März statt, bei dem davon ausgegangen werden muss, dass führenden Wissenschaftler*innen und Industrievertreter*innen die Möglichkeiten von vermeintlich „wissenschaftlich verantwortungsvollen“ klinischen HGM-Studien entwickeln werden.
Die Eugenik der Vergangenheit richtet sich ebenso wie heutige Kontinuitäten gegen Menschen mit Behinderungen, People of Color, Jüd*innen, Menschen aus der Arbeiter*innenklasse und andere Gruppen und Merkmale, die gesellschaftlich abgewertet werden. Daher solldiese Veranstaltung die Möglichkeit bieten, Perspektiven aus verschiedenen sozialen Bewegungen auszutauschen. Wir müssen uns der Bedrohung der Menschenrechte durch eugenische Technologien stellen und die grundlegenden Konzepte der sozialen Vielfalt, der Gleichheit und der Einbeziehung aller Menschen verteidigen.
Sessions
- Geschichte der Eugenik 1900 bis 2023, einschließlich historischer lokaler Auswüchse der Eugenik-Bewegung
- Die Wissenschaft und Politik von HGM
- Perspektiven der PoC/antirassistischen, der Behindertenrechts-, der Arbeiter-, der feministischen, der Eltern- und der Menschenrechtsbewegung
- Internationale Perspektiven
- Planung von britischen und internationalen Kampagnen
Zu den Redner*innen gehören David King (Stop Designer Babies), Theo Simon (Musiker und Gewerkschafter), Dr. Michael Antoniou, Gentherapie-Forscher, geladene Vertreter von Behindertenrechts-, Antirassismus-, Arbeiter- und anderen sozialen Bewegungen sowie Unterzeichner*innen einer internationalen Erklärung gegen HGM (mehr Infos folgen).
Während der Mittagspause werden die Teilnehmer ermutigt, das Somers Town People's Museum (100 m entfernt) zu besuchen, wo eine kleine Ausstellung die Verbindung von Somers Town mit der Eugenik zeigt.
Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an info[at]stopdesignerbabies.org
Gen-ethisches Netzwerk e.V.
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