Aktion
Industrieunabhängige Patienteninformation
Die BUKO Pharma-Kampagne hat mit drei anderen Patientenrechts-Organisationen eine Stellungnahme initiiert, in welcher zur Durchsetzung industrieunabhängiger Patienteninformation aufgerufen wird. Die Organisationen fordern eine Veröffentlichungspflicht für die Wirksamkeit von Medikamenten und der Schäden, die möglicherweise von diesen ausgehen; dazu die Angabe der Datenquellen und der finanziellen Unterstützer, die hinter diesen Quellen stehen. Außerdem sollen sie verständlich verfasst und leicht zugänglich sein. Darüber hinaus wird der Erhalt des Verbotes von Verbraucherwerbung für rezeptpflichtige Medikamente und deren Informationsangebote gefordert, sowie die stärkere Ahndung von Rechtsverstößen gegen solche Gesetze. Die Vernetzung und finanzielle Unterstützung unabhängiger Informationsangebote soll gestärkt werden. Unterzeichnet wurde diese Stellungnahme bereits von mindestens 14 Organisationen, darunter auch das Gen-ethische Netzwerk. Ein Link zu dem Dokument ist auf der Internetseite www.bukopharma.de zu finden. Nähere Infos und Kontakt: Hedwig Diekwisch, BUKO Pharma-Kampagne, Tel.: 0521/96879481, Fax: 0521/63789, eMail: hdiekwisch@bukopharma.de
Crash-Test für Gen-Mais - Unabhängige Risikoforschung stärken!
In der Europäischen Union werden gentechnisch veränderte Pflanzen zugelassen, ohne dass diese ausreichend auf ihre Risiken getestet werden. Prominentestes Beispiel: Der gentechnisch veränderte Mais MON810 der Firma Monsanto produziert ein Insektengift, das über Pflanzenteile, Pollen und Wurzeln in die Umwelt gelangt. Es gibt hier ganz grundlegende Wissenslücken: Obwohl bekannt ist, dass der Giftgehalt in den Pflanzen stark schwanken kann, gibt es keine umfassenden Untersuchungen darüber. Eine schwankende Bt-Konzentration kann unter anderem dazu führen, dass sich bei so genannten Fraß-Schädlingen schneller Resistenzen gegen das Gift bilden und dass sich das Risiko für Nicht-Zielorganismen wie z.B. Bodenorganismen oder Raupen anderer Schmetterlinge erhöht.
Wir fordern:
- Die Konzerne, die mit gentechnisch verändertem Saatgut handeln, sollen zehn Prozent ihres Umsatzes in einen unabhängigen Fonds einzahlen, mit dem eine umfassende und unabhängige Risikoforschung gefördert werden soll. Zudem müssen sie allen Wissenschaftlern Zugang zu geeignetem Untersuchungsmaterial gewähren.
- Das Prinzip der Risikountersuchung muss verändert werden: Transgene Saaten müssen einer Art „crash-test“ unterzogen werden, um ihr tatsächliches Gefahrenpotential besser abschätzen zu können. Es reicht in Zukunft nicht mehr, festzustellen, dass Risiken nicht bewiesen sind, es muss vielmehr die Unbedenklichkeit für die Umwelt belegt werden.
- Die Zulassungsverfahren müssen hinsichtlich der Zusammensetzung der Experten und der vorgeschriebenen Prüfverfahren völlig neu ausgerichtet werden, u.a. soll die Expertise von Verbraucher- und Umweltverbänden stärker berücksichtigt werden.
- Da die bisherigen Untersuchungen nicht ausreichend sind, um das Risikopotential der gentechnisch veränderten Pflanzen zu überprüfen, müssen deren Import und Anbau in der EU ausgesetzt werden.
Unterschriftenlisten zu bestellen beim Gen-ethisches Netzwerk e.V, Christof Potthof (ViSdP), Brunnenstraße 4, 10119 Berlin, Tel: 030 - 6857073, , Fax: 030 - 6841183, eMail: christof.potthof @gen-ethisches-netzwerk.de, oder aus dem Netz laden unter: www.gen-ethisches-netzwerk.de
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