Polizeiliche DNA-Analyse

Piktogramm: Erlenmeyerkolben mit Flüssigkeit und daraus hervorgehendem Molekül

Anwält*innenvereinigungen sind sich mit Datenschutzbeauftragten darin einig, dass die Praxis polizeilicher DNA-Erfassung in einem rechtlichen Graubereich stattfindet. Polizeiliche DNA-Datenbanken wachsen und werden international vernetzt. Längst spielen sie nicht nur bei Kapitalverbrechen eine Rolle, sondern auch bei der flächendeckenden präventiven Erfassung von Bagatelldelikten wie Diebstahl.

In Hochzeiten sicherheitspolitischer Aufrüstung kritisiert das Gen-ethische Netzwerk die Ausweitung forensischer Analysekompetenzen der Polizei. War bisher nur die Identitätsfeststellung erlaubt, kann die Polizei seit 2019 auch äußere Merkmale von Unbekannten aus DNA hervorsagen lassen. Dies ist nicht nur ein großer Einschnitt in den Datenschutz aller Bürger*innen, durch den Zugriff auf „kodierende DNA“, die Ergebnisse machen zudem ganze Bevölkerungsgruppen zu Verdächtigen.

 

Beiträge zu diesem Thema

  • Das GeN im Radio ... DNA, Datenbank und Genethik

    (25. August 2011) Dass DNA-Proben genommen werden, gehört mittlerweile zu den Alltagsmeldungen und ist (auch in Krimis) zur Überführung von Verbrecher nicht mehr wegzudenken. Aber was passiert dann eigentlich? Das, was immer passiert: Die Daten werden gesammelt. Uta Wagenmann und Susanne Schultz vom Gen-ethischen Netzwerk im Interview mit dem Chaos Radio des Chaos Computer Club unter http://chaosradio.ccc.de/cr171.html

  • Unterschriftenaktion: "Wider die DNA-Sammelwut"

    Das GeN ruft auf zur Unterschriftenaktion gegen die massive Expansion polizeilicher DNA-Datensammlungen und ihrer internationalen Vernetzung.
     

  • „EU-Datensammelwut versenken!‟

    (Berlin, 25. August 2011) Das Gen-ethische Netzwerk e.V. Berlin ruft am Stichtag der europaweiten Vernetzung nationaler Polizei-DNA-Datenbanken zur Demonstration vor der Vertretung der EU-Kommission in Berlin auf. (BITTE BEACHTEN SIE: Die Pressemitteilung hier ist gegenüber der per eMail verschickten Version leicht verändert!)

  • Aktion: EU-Datensammelwut versenken

    ]Das Gen-ethische Netzwerk e.V. Berlin ruft am Stichtag der europaweiten Vernetzung nationaler Polizei-DNA-Datenbanken zum Protest vor der Vertretung der EU-Kommission in Berlin auf.
    + + + 26. August, 12 Uhr, Aktion (Versenkung von einer DNA-Datenbank in einem Kübel voller Speichelproben) vor der Vertretung der Europäischen Kommission in Berlin, Am Pariser Platz/Wilhelmstr. + + + (Pressemitteilung) Bilder von der Aktion finden Sie hier.

  • Infoabend: Jäger und Sammler. DNA-Sammelwut und internationale Vernetzung polizeilicher Datenbanken

    WANN: Mittwoch, 24.8.2011, 19:30 Uhr WO: Familiengarten, Oranienstr. 34 / Hofgebäude, (U-Bhf. Kottbusser Tor, Bus M 29)
    MIT: Constanze Kurz (Chaos Computer Club) Eric Töpfer (CILIP/Bürgerrechte und Polizei) Sönke Hilbrans (Republikanischer Anwaltsverein) Uta Wagenmann (Gen-ethisches Netzwerk) und Willi Watte