Bayer oder Brüssel – wer trifft hier eigentlich die Entscheidungen?
Agrarkonzerne beeinflussen die Anpassung des europäischen Gentechnikrechts
Die EU will einem Großteil der mit CRISPR und anderen Genscheren produzierten Pflanzen künftig die Risiko-Prüfungen ersparen, obwohl von diesen Gewächsen durchaus Gefahren ausgehen können. Während Bayer & Co. sich über den Erfolg ihrer Lobby-Arbeit freuen, reagieren Umweltverbände, Verbraucher*innenschutz-Organisationen und Öko-Landwirt*innen alarmiert.
Quelle: Pixelio.de / Rike. Industrieanlage von der Bayer AG in Leverkusen.
Bei der Gentechnik 2.0 kommen Gen-Scheren wie CRISPR-Cas zum Einsatz. Dieses Verfahren bedient sich eines Abwehr-Mechanismus’ von Bakterien zum Aufspüren schädlicher Viren. Es steuert bestimmte Gen-Abschnitte an und nutzt dann das Cas-Enzym zur Auftrennung der Genom-Sequenz. Anschließend setzt CRISPR-Cas entweder mitgeführte neue Erbgut-Stränge ein oder bringt die Zellen dazu, per Mutagenese selbst Veränderungsprozesse einzuleiten. Der Bayer-Konzern will auf diese Weise etwa in Kooperation mit der Firma Pairwise Kurzhalm-Mais entwickeln und zusammen mit Covercress Ackerheller-Kraut. Weitere Entwicklungspartnerschaften bestehen mit Ers Genomics, Targetgene Biotechnologies, dem Broad Institute, Meiogenix und mit Nomad Bioscience.
Bisher hat die Europäische Union die neuen Methoden naturgemäß als Gentechnik aufgefasst und entsprechend reguliert. Bayer & Co. passte das gar nicht. Nach Ansicht der Agro-Riesen handelt es sich nur um niederschwellige Eingriffe, die keinerlei Auflagen bedürfen. Anfang Juli 2023 hörte die EU-Kommission die Signale. Sie präsentierte einen Verordnungsvorschlag zur Lockerung der Vorschriften für die „Neuen Gentechniken“ (NGTs). Wenn die Konzerne den Pflanzen mit Genscheren wie CRISPR-Cas oder TALEN keine Gene artfremder Organismen verpassen, will die EU die Gewächse künftig wie in der Natur vorkommende oder mit Hilfe konventioneller Verfahren gezüchtete Exemplare behandeln und von Risiko-Prüfungen ausnehmen. Nur bei Laborfrüchten, an denen die Unternehmen mehr als 20 Mal herumgeschnibbelt haben, möchte die Kommission noch die alten Gentechnik-Bestimmungen angewendet wissen. Zum Vergleich: Die USA lassen nur einen Eingriff pro Pflanze zu, bei mehreren gelten die ganz normalen Gentech-Regelungen.
„NGTs können den Übergang zu einem nachhaltigeren Agrar- und Lebensmittelsektor flankieren und so die Import-abhängigkeit der EU in der Agrar- und Lebensmittelerzeugung verringern“, hält Brüssel fest. Als weltweit größter Exporteur von Saatgut sei der Zugriff auf innovative Technologien essenziell für den Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit auf dem Weltmarkt, heißt es in dem Vorschlag, der laut EU-Kommission „auch Auswirkungen auf die strategische Autonomie und die Resilienz des Lebensmittel-Systems der Union haben wird“. Und natürlich alles ganz nachhaltig. „Landwirte bekommen durch die neuen Züchtungstechniken Zugang zu resilienteren Nutzpflanzen, für die weniger Pestizide eingesetzt werden müssen und die besser an den Klimawandel angepasst sind“, versicherte der damalige Kommissionsvize Frans Timmermans.
Leere Versprechungen
Solche Versprechen klingen vertraut. Die Konzerne machten sie im Zuge ihrer Produkteinführungskampagne für die Gentechnik 1.0. Keines davon hat sich erfüllt. In Sachen „Ackergift-Reduktion“ räumte das Bayers oberster Öffentlichkeitsarbeiter, der ehemalige Grünen-Politiker Matthias Berninger, in einem Interview des Deutschlandfunks selbst ein. Als die Moderatorin ihm vorhielt: „Der Glyphosat-Einsatz, gerade bezogen auf gentechnisch verändertes Soja, hat sich ja verneunfacht, allein in den USA“, musste er zugeben: „Der Glyphosat-Einsatz hat sich in der Tat erhöht.“ Der „Head of Public Affairs“ wusste dafür allerdings andere Gründe zu nennen als die Defizite der Gentechnik. Es käme zu einem Mehrverbrauch, weil die Landwirt*innen das Herbizid nutzten, um sich das Pflügen zu ersparen, behauptete Berninger.
Joachim Eder von der „Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft“ hat den Verheißungen damals Glauben geschenkt. „Also da wurden von denen, die das entwickelt haben, ganz tolle Dinge in den Raum gestellt, Qualitätsverbesserungen unserer landwirtschaftlichen Kulturpflanzen, praktisch kein Pflanzenschutz mehr, weil die Pflanzen sind resistent, also ich kann auf Chemie auf dem Acker verzichten. Am Anfang war man überzeugt, dass das einen Riesenschritt nach vorne bedeutet und für diesen Schritt auch den Nachteil – aus meiner Sicht Nachteil – in Kauf nehmen muss, dass sich das Ganze in den Händen dieser weltweit agierenden Saatgut-Konzerne befindet. Das war es einfach wert, wenn es denn so gekommen wäre, war damals meine Meinung“, erinnert er sich. „Aber es kam dann eigentlich nicht viel“, zieht Eder Bilanz. Schlussendlich ging es nur darum, Herbizide besser verkaufen zu können, so der Beamte. „Man konnte nicht ausräumen, dass es gesundheitsschädlich ist, man konnte nicht ausräumen, dass es Umweltschäden gibt, und man konnte eben nicht ausräumen, dass diejenigen, die es in der Hand haben, dass irgendwie missbräuchlich einsetzen“, sagte er in einem Fernseh-Beitrag des Bayerischen Rundfunks. Nicht eben besser fällt das Resümee von Svenja Schulze, der Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, aus. „Die Gentechnik hat in ihrer Geschichte noch keinen wesentlichen Beitrag zur Ernährungssicherheit geleistet. Ihr gesellschaftlicher Nutzen wird in der Theorie oft behauptet, aber in der Praxis zielt die Gentechnik auf Patente und Profite“, twitterte sie.
Nichtsdestotrotz recycelt der Leverkusener Multi die alten Textbausteine aus den 1990er Jahren. Es gehe darum, „die Nahrungsmittelversorgung zu sichern sowie Forschung und Entwicklung in Deutschland zu halten“, erklärt Frank Terhorst von Bayer Cropscience. Und Matthias Berninger schlägt Alarm: „Wer übernimmt die Verantwortung für die Krisen der Ernährungssicherheit, wenn wir das Potenzial dieser neuen Technologien ungenutzt lassen?“ Damit nicht genug, preist er CRISPR & Co. auch noch als probates Mittel an, um dem Klimawandel zu trotzen. „Wir müssen den Turbo anschalten, wenn wir mit dem galoppierenden Klimawandel mithalten wollen“, so der „Head of Public Affairs“.
Viele Risiken
Dabei haben es die neuen Methoden in sich. Mitnichten können die von den Genscheren eingeleiteten Veränderungen so „präzise kontrolliert werden“, wie Bayer behauptet. Allzuoft kommt es nämlich zu unbeabsichtigten Mutationen an den beabsichtigten Stellen (On-Target-Effekte) und vice versa beabsichtigten Mutationen an unbeabsichtigten Stellen (Off-Target-Effekte). Nicht zuletzt deshalb hält das „Bundesamt für Naturschutz“ (BfN) die mittels der neuen Gentechniken hervorgebrachten Konstrukte nicht für harmloser als die durch Gen-Übertragungen geschaffenen. „Nach Ansicht des BfN trifft die Aussage, dass NGT-basierte Pflanzen generell weniger Risiken bergen, nicht zu“, bekundet die Behörde. Zudem hält sie fest: „Auch die Art und der Umfang der Veränderung sind nicht geeignete Kategorien, um per se von einem geringen Risiko auszugehen.“ Als Beispiel führt das Bundesamt die Prozeduren an, mit denen Bayer & Co. die Ackerfrüchte besser gegen Dürre-Perioden schützen wollen. „Da die vielen komplexen Antworten der Pflanze auf Trockenstress bis heute im Detail unbekannt sind (...), werden häufig Gene für sogenannte Transkriptionsfaktoren oder Hormon-Rezeptoren verändert. Es handelt sich dabei um übergeordnete Knotenpunkte von Stoffwechsel-Wegen. Werden diese Stellschrauben geringfügig modifiziert, können damit viele nachfolgende Prozesse verändert werden“, warnt das BfN.
Überdies sind die Eingriffe oftmals gar nicht so klein. So vermögen die neuen Techniken in Gen-Bereiche vorzudringen, die den alten verschlossen bleiben. Auch sind CRISPR & Co. in der Lage, mehrere Veränderungsprozesse gleichzeitig in die Wege zu leiten. Darüber hinaus rufen sie im Gegensatz zu konventionellen Züchtungspraktiken zumeist keine Punkt-Mutationen an der DNA hervor, sondern Doppelstrangbrüche, um Veränderungen zu bewirken und anschließend auf die natürlichen Selbstheilungskräfte der Zelle zu bauen. Allzu oft aber funktioniert dieser Reparatur-Mechanismus nicht richtig. Die losen Enden des Gen-Abschnittes finden nicht mehr zusammen und setzen eine Kaskade von Veränderungen in Gang. Als „Chromothripsis“ bezeichnen Wissenschaftler*innen diesen gefährlichen Effekt.
Der Bioland-Präsident Jan Plagge befürchtet darüber hinaus, dass Gewächse ihre Widerstandsfähigkeit gegen bestimmte Pflanzenkrankheiten verlieren, wenn Bayer & Co. sie massenhaft z.B. gegen Krautfäule wappnen und verweist zum Vergleich auf die vielfach ihre Wirksamkeit verlierenden Antibiotika. „Da der Erreger sehr anpassungsfähig ist, werden Sorten-Resistenzen relativ schnell gebrochen“, sagt er. Darum dürfen die Bioland-Betriebe nur einen geringen Teil ihrer Anbau-Fläche mit Pflanzen bestücken, die über bestimmte Schutz-Mechanismen verfügen. „Rein auf monogenetische Resistenzen zu setzen, führt nach unseren Erfahrungen in eine Sackgasse. Je schneller man an der Resistenz-Schraube dreht, desto schneller habe ich resistente Pathogene. Was ich sagen will, die Herangehensweise: ‚Ich habe ein Problem, ein Pathogen, ich kenne das Gen und ich kann das Problem vielleicht mit einem Schnitt lösen’, funktioniert nicht“, sagt der gelernte Agrar-Ingenieur.
Überhaupt wirft er den Gentechniker*innen Reduktionismus vor und stellt dem die Herangehensweise der ökologischen Landwirtschaft gegenüber, die etwa Folgen des Klimawandels mit einem breiten Ansatz mildern will. Dieser umfasst beispielsweise Bemühungen, die Böden durch Fruchtfolgen zu entlasten und überhaupt eine andere Bodenstruktur zu schaffen, welche die Wasserhalte-Fähigkeit verbessert. Auch gibt es Versuche, Pflanzen mit größeren, aufnahmefähigeren Wurzeln zu züchten.
Schon allein wegen der Gefahr von Resistenz-Brüchen tritt Jan Plagge für eine Risiko-Prüfung aller Hervorbringungen der Gentechnik 2.0 und für eine Kennzeichnung inklusive Rückverfolgbarkeit ein. Dies ist für ihn nicht zuletzt deshalb wichtig, um den ökologischen Landbau nicht zu gefährden und eine Wahlfreiheit im Supermarkt zu gewährleisten. „Wenn die neuen Systeme so toll sind, soll der Verbraucher sie auch erkennen können“, meint Plagge.
Bayer zündet in der Causa Nebelkerzen. Der FAZ gegenüber bekennt sich Matthias Berninger noch vollmundig zu einer Transparenz. „Wir werden das veränderte Saatgut schon allein deshalb kennzeichnen, weil es so große Vorteile hat“, kündigt er an. In einem taz-Gespräch schränkt der Öffentlichkeitsarbeiter dann den Kreis der Informierten auf die Bäuer*innen ein: „Landwirte werden (...) von uns eine klare Kennzeichnung des Saatguts erhalten, die transparent macht, dass diese neuen Methoden hier angewandt wurden.“ Erst in einer Eingabe an die EU redet der Global Player dann Tacheles und hält fest, „dass die Anwendung der derzeitigen EU-Vorschriften zur GVO-Kennzeichnung und Rückverfolgbarkeit auf NGT-Pflanzen, die mit konventionell gezüchteten Pflanzen vergleichbar sind, unverhältnismäßig und schwer durchsetzbar ist“.
Wie groß die Ängste der Öko-Landwirt*innen vor dem „Tabu-Bruch auf den Tellern“ (taz) sind, umriss Bärbel Endraß in der Unabhängigen Bauernstimme. „Obwohl ich mich nun schon länger mit dem Thema ‚Gentechnik’ und mit den Deregulierungsabsichten der EU-Kommission auseinandersetze, hat’s mich jetzt doch gesetzt, als die jüngsten Vorschläge aus Brüssel ans Licht kamen. Egal, wie ich es hin und her drehe, egal, welche Vorsorge-Maßnahmen wir ergreifen werden, mit diesem Gesetzes-Vorschlag könnten wir Gentechnik-Verunreinigungen auf unseren Äckern und in unseren Ställen nicht mehr verhindern“, so Endraß über die Pläne der Europäischen Union.
Immense Profit-Aussichten
Der Bayer-Konzern aber schert sich nicht um diese Sorgen. Die Regulierung der neuen Gentechniken zählt zu den Schwerpunkten seiner Lobby-Arbeit auf der europäischen Ebene, weil er sich davon Rendite-Steigerungen verspricht. Der Leverkusener Multi, dessen Brüsseler „Verbindungsbüro“ über einen Etat von rund 6,5 Millionen Euro und 79 Beschäftigte verfügt, reichte Eingaben zu der geplanten Verordnung ein und erörterte das Thema mit hochrangigen EU-Vertreter*innen. So weist das Transparenz-Register der EU Zusammenkünfte mit Lukas Visek aus dem Kabinett des – bis Ende August 2023 amtierenden – Kommissionsvizepräsidenten Frans Timmermans sowie mit Joanna Stawowy und Jorge Pinto aus dem Kabinett von Agrar-Kommissar Janusz Wojciechowski aus.
Der Online-Ausgabe des Handelsblatts gegenüber bezifferte der Global Player das durch die EU-Deregulierungen erwartete Umsatz-Plus im Landwirtschaftsbereich auf zehn Prozent – später verschwand diese präzise Zahl auf ominöse Weise aus dem Artikel. Auf jeden Fall muss für den Profit-Zuwachs aber eine ganz bestimmte Bedingung erfüllt sein. „Wie bei anderen Technologien ist auch bei den neuen Genom-Techniken der Schutz des geistigen Eigentums von entscheidender Bedeutung“, konstatiert Matthias Berninger. Ohne Patentschutz fließt nämlich kaum Geld. Und so mutieren die Gen-Gewächse, die eben noch nichts von natürlichen Pflanzen unterscheiden sollte, plötzlich zu Kreationen made by Bayer. Den ersten Patent-Antrag für NGT-Konstrukte reichte der Agro-Riese bereits im Jahr 2006 ein. Inzwischen kamen nach Recherchen von Global 2000 und anderen Initiativen 118 weitere hinzu. Nur Corteva übertrifft den Leverkusener Multi dabei noch mit 1.430.
Der „Bundesverband deutscher Pflanzenzüchter“ (BDP) und der „Deutsche Bauernverband“, die dem EU-Vorhaben zur Lockerung der Bestimmungen grundsätzlich positiv gegenüberstehen, fürchten sich vor diesen Schutzrechten, weil diese den uneingeschränkten Zugang zu biologischem Material und damit auch Züchtungsfortschritte massiv gefährden. „Die Schutzsysteme für das geistige Eigentum in der Pflanzenzüchtung müssen in den Blick genommen und eine schnelle, rechtsverbindliche Lösung geschaffen werden, nach der biologisches Material, das auch in der Natur vorkommen oder entstehen könnte, nicht patentiert werden kann“, fordert BDP-Geschäftsführer Dr. Carl-Stephan Schäfer deshalb. Und Bauernverbandspräsident Joachim Rukwied mahnt ebenfalls: „Es darf nicht zu Patenten auf Pflanzen kommen.“
Testbiotech zufolge erheben die Unternehmen wirklich oft Ansprüche auf zufällige oder bereits in der Natur vorkommende Gen-Variationen und zeigen sich auch sonst erfindungsreich im Erfinden von Erfindungen. „Tatsächlich scheinen die eingereichten Patent-Anmeldungen einer bestimmten Strategie zu folgen, die darauf abzielt, Patente zu schaffen, auch ohne etwas wesentlich Neues zu erfinden“, stellt die Organisation fest. Als „technische Dekoration“ und „Second-Hand Gentechnik-Pflanzen“ bezeichnet sie die Hervorbringungen und spricht in diesem Zusammenhang von einem „Minenfeld von Patent-Monopolen“. Besonders kreativ geht dabei die Firma INARI vor, die sich vorgenommen hat, die Großen der Branche herauszufordern. „Das ganze Erbgut ist in Besitz von nur wenigen Multis, und wir wollen ihnen den Rang streitig machen“, bekunden die Manager*innen. Zu diesem Zweck streben sie beispielsweise Schutzrechte auf mit alter Gentechnik erzeugte Pflanzen an, welche ihre Biotechnolog*innen durch das Herausoperieren fremder Gene wieder in den Naturzustand zurückversetzt haben. Die Gewächse wie etwa die Soja der Bayer-Tochter Monsanto mit der Produktbezeichnung MON89788 zählen nämlich zu den Elite-Varietäten, die sich nach Einschätzung von Inari gut für andere Genbasteleien vermarkten lassen. Als „Erfinder“ solcher und anderer Produkte firmiert in den Anträgen sinnigerweise oft nicht etwa einzelne Wissenschaftler*innen, sondern gleich der INARI-Patentanwalt.
Die Europäische Kommission bezieht zum Problem des geistigen Eigentums in Zusammenhang mit der Gentechnik 2.0 keine Position. „Die Frage der Patente auf NGTs wurde von vielen Interessengruppen aufgeworfen. Bedenken wurden von Züchtern und Bauernverbänden geäußert“, heißt es an einer Stelle des 70-seitigen Verordnungsvorschlags lediglich. Nachdem die Abgeordneten des EU-Parlament mehrheitlich für den Gesetzesentwurf gestimmt haben, müssen sich die Mitglieder des Rats dazu einig werden. Im Anschluss stehen die Trilog-Verhandlungen zwischen dem Rat, dem Parlament und der Kommission an. In Anbetracht der anstehenden Europa-Wahlen, werden sich diese mit höchster Wahrscheinlichkeit in die zweite Hälfte des Jahres verschieben.
Der Artikels stammt aus dem Ende 2023 veröffentlichten Magazin Stichwort Bayer der Coordination gegen BAYER-Gefahren (CBG). Die hier abgedruckte Version wurde an die aktuellen politischen Geschehnisse angepasst und ist redaktionell bearbeitet.
Jan Pehrke ist Chefredakteur der Zeitschrift Stichwort Bayer, die von der Coordination gegen Bayer-Gefahren herausgegeben wird (www.cbgnetwork.org).
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