Keine „Hetzjagd“ im Vortrag unseres Kollegen
@ForscherRobert am Zug
(Berlin, 8. November 2018) Wie wir bereits Mitte Oktober via Twitter mitgeteilt hatten, ist das Gen-ethische Netzwerk (GeN) sehr an der Aufklärung eines Sachverhaltes interessiert, in dem ein Mitarbeiter des Vereins in dem sozialen Netzwerk Twitter mit unangemessenen Äußerungen über Medienberichte in Verbindung gebracht wurde.
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@ForscherRobert (Robert Hoffie) unterstellt dem GeN-Mitarbeiter konkret, im Rahmen eines Vortrages (11.10., Halle/ Saale) einen Artikel im Tagesspiegel über die Fachstelle Gentechnik und Umwelt „als neuesten Beitrag einer 'Hetzjagd'“ (gegen Nichtregierungsorgaisationen) bezeichnet zu haben.
Mittlerweile hatten wir Gelegenheit, ein Audio dieses Vortrages nachzuhören. Der Begriff „Hetzjagd“ ist darin nicht gefallen.
Tatsächlich wurde der Artikel in besagtem Vortrag als Teil einer Reihe von Artikeln (Spiegel Online, Süddeutsche Zeitung und eine Reihe Kommentierungen der Fachstelle Gentechnik und Umwelt in sozialen Netzwerken) angesprochen.
Das Zitat als Mitschrift aus besagtem Audio lautet:
„auch in Deutschland zunehmend verbreitet, dass gegen die Organisationen als Absender einer bestimmten Meinung oder Einschätzung geschossen wird – und nicht auf die Meinung selbst. Da müssen wir uns auch zur Wehr setzen. Sie haben Testbiotech erwähnt. Ich selbst bin Mitglied bei Testbiotech und ich stehe mit den Mitarbeiter*innen und anderen Mitgliedern von Testbiotech in regelmäßigem Austausch. Wenn sie die Kampagne – ich nenne das explizit auch ein bisschen provokativ Kampagne –, wenn Sie die Diskussion in der Öffentlichkeit zu dieser Fachstelle Gentechnik und Umwelt und Testbiotech in diesem Jahr beobachtet haben, gestern oder vorgestern war der letzte Beitrag im Tagesspiegel. Es hat nicht ein einziges Argument sich mit den Dingen dieser Fachstelle beschäftigt. Es geht nur um Rahmenbedingungen. Die sind wichtig. Wir kritisieren die selbst in Bezug auf Unabhängigkeit und Abhängigkeit und so weiter. Aber tatsächlich gibt es kein einziges Wort zu einem der Argumente, die in den letzten drei oder sechs Monaten gefallen sind. Das finde ich schwierig – mindestens.“
Für das GeN ist diese Geschichte vor allem interessant vor dem Hintergrund der vorangegangenen Diskussionen über den Begriff „Hetzjagd“. In den Wochen vor dem hier angesprochenen Vortrag in Halle/ Saale wurden unter diesem Schlagwort Übergriffe auf Menschen mit Migrationshintergrund und deren Begleiter*innen zunächst vor allem in sozialen Netzwerken, später auch in anderen Medien verhandelt.
Es sollte klar sein, dass es im Kontext der Debatte um die Kritik an den Nichtregierungsorganisationen nicht die angemessene Wortwahl wäre, von „Hetzjagd“ zu sprechen.
Gleichzeitig fragen wir uns natürlich, woher die Unterstellung von @ForscherRobert kommt. Diese Frage muss er selbst beantworten.
Wir weisen derartige Verschärfungen in der Gentechnikdebatte zurück.
Gen-ethisches Netzwerk e.V.
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