Biopatente

Piktogramm: Waage mit Dollar auf der einen, Medizin und Pflanze auf der anderen Seite

Gentechnisch veränderte Pflanzen und Tiere, und in immer größerem Maße auch Pflanzen und Tiere aus konventioneller Zucht, werden patentiert. Patente auf genetische Ressourcen zu besitzen heißt, dass alleinige Nutzungsrecht an den biologischen Eigenschaften für 20 Jahre zu haben.

Biopatente sind Bausteine eines kapitalorientierten Wirtschaftssystems, das auf Ausschluss, Konzentration und Einseitigkeit basiert. Die Anmeldung und Verteidigung von Patenten, sowie das Verständnis von Patentschriften benötigen Fachwissen und sind somit zeit- und kapitalintensiv.  Patente schaffen juristische Unsicherheit, die einer vielfältigen und anpassungsfähigen Zucht von Vielen entgegensteht. Mit Systemen wie zum Beispiel Open-Source-Lizenzen sollen Alternativen angeboten und Diskussionen angestoßen werden, wie ein partizipativeres System aussehen könnte.

Das Gen-ethische Netzwerk setzt sich unablässig gegen Patente auf Gene, Zellen, Pflanzen und Tiere ein und ist Mitglied im Verein No Patents on Seeds!.

Beiträge zu diesem Thema

  • 240.000 Unterschriften gegen Patente auf Saatgut

    240.000 Unterschriften gegen Patente
    Von
    GeN

    (23. November 2022, Berlin) Heute demonstriert das internationale Bündnis Keine Patente auf Saatgut! vor dem Bundesjustizministerium in Berlin und fordert wirkungsvolle Schritte gegen die Patentierung von Pflanzen und Tieren aus konventioneller Zucht.

  • Ein Roggen, der uns allen gehört

    Rye
    Von
    26. August 2022

    Die Entwicklung neuer Nutzpflanzensorten ist für viele kleine Betriebe schwierig zu finanzieren. OpenSourceSeeds hat ausprobiert, ob sich die Entwicklung einer neuen Sorte mit einer Crowdfunding-Kampagne finanzieren lässt. Mit Erfolg: die erste Ernte ist 2023 zu erwarten.

  • Patente auf Gene sind ‚Lock Down‘ für konventionelle Züchtung

    Der Schrei Gemüse vor dem EPA
    Von
    GeN

    (29. Juni 2022) Ein aktuell vom Europäischen Patentamt (EPA) erteiltes Patent zeigt: Das Patentamt lässt auch zufällige genetische Variationen, wie sie beispielsweise durch Sonnenlichtstrahlung ausgelöst werden, mittlerweile als technische Erfindungen gelten. Ein neuer Bericht von NPOS zeigt die Hintergründe auf.

  • Das Krebsmaus-Patent

    Zwei weiße Labormäuse
    Von

    Vor 30 Jahren genehmigte das Europäische Patentamt das erste Patent auf ein Säugetier: die „OncoMouse“, eine für die Forschung genetisch veränderte Labormaus.

  • Biodiversitäts-Konvention am Scheideweg?

    Sonne scheint durch das Blätterdach im Regenwald
    Von
    GeN

    Wesentliche Konfliktpunkte der „Weltnaturkonferenz“ sind zwei biotechnologischen Anwendungen: Gene Drives und Digitaler Sequenz-Information (DSI). Der FDCL und das GeN veröffentlichen ein Briefing-Papier mit Empfehlungen für Regeln zur Sicherstellung der Integrität der Natur und zum fairen Umgang mit den Erzeugnissen und dem Wissen der bäuerlichen und indigenen Gemeinschaften der Länder des globalen Südens.