Biopatente

Piktogramm: Waage mit Dollar auf der einen, Medizin und Pflanze auf der anderen Seite

Gentechnisch veränderte Pflanzen und Tiere, und in immer größerem Maße auch Pflanzen und Tiere aus konventioneller Zucht, werden patentiert. Patente auf genetische Ressourcen zu besitzen heißt, dass alleinige Nutzungsrecht an den biologischen Eigenschaften für 20 Jahre zu haben.

Biopatente sind Bausteine eines kapitalorientierten Wirtschaftssystems, das auf Ausschluss, Konzentration und Einseitigkeit basiert. Die Anmeldung und Verteidigung von Patenten, sowie das Verständnis von Patentschriften benötigen Fachwissen und sind somit zeit- und kapitalintensiv.  Patente schaffen juristische Unsicherheit, die einer vielfältigen und anpassungsfähigen Zucht von Vielen entgegensteht. Mit Systemen wie zum Beispiel Open-Source-Lizenzen sollen Alternativen angeboten und Diskussionen angestoßen werden, wie ein partizipativeres System aussehen könnte.

Das Gen-ethische Netzwerk setzt sich unablässig gegen Patente auf Gene, Zellen, Pflanzen und Tiere ein und ist Mitglied im Verein No Patents on Seeds!.

Beiträge zu diesem Thema

  • Patentansprüche auf Lachs und Forellen gestrichen

    Schaubild Lachspatent
    Von

    Das Europäische Patentamt (EPA) hat die Patentansprüche auf Lachse und Forellen gestrichen. Die Fische werden mit ausgewählten Pflanzen gefüttert, um die Zusammensetzung der Fettsäuren in ihren Muskeln zu beeinflussen. Das EPA schloss sich der Auffassung der Einsprechenden an und entschied, dass die so gefütterten Fische nicht erfinderisch sind.

  • Bierkonzerne Carlsberg und Heineken wollen Patent fallen lassen

    Keine Patente auf Gerste
    Von

    Ein Erfolg in der Arbeit gegen Patente auf Pflanzen und Tiere: Die Bierkonzerne Carlsberg und Heineken wollen eines ihrer umstrittenen Patente widerrufen lassen. Das Patent umfasst Braugerste und das daraus hergestellte Bier. Der Rückzug der Patentinhaber*innen kommt überraschend. Das offizielle Ende dieses Patentes scheint damit nur noch eine Frage der Zeit zu sein.

  • Bluttests & Lachspatente

    Das Fenster des GeN-Büros mit Schriftzug.
    Von
    GeN

    Am 19. November stellt das Gen-ethische Netzwerk in einer Online-Veranstaltung zwei aktuelle Themen aus den Arbeitsbereichen des Vereins vor. Die digitale Vorabendveranstaltung zur Mitgliederversammlung ist offen für alle Interessierten und bietet die Chance den Verein und seine Mitarbeiter*innen näher kennenzulernen.

  • Patente bedrohen traditionelle Züchtung

    Leere Bierflaschen NPOS
    Von

    (13. Oktober 2021) Europa steht vor der Erteilung von hunderten neuen Patenten auf Saatgut. Auch Züchter*innen, die keine Gentechnik anwenden wollen, werden dabei zunehmend durch Patente auf die „Neue Gentechnik“ bedroht. Gegen diese Entwicklung protestiert heute die Allianz Keine Patente auf Saatgut! mit der Übergabe von 38 leeren Bierflaschen an das  Europäische Patentamt (EPA) in München.

  • Carlsbergs Gerste, Müllers Verlust?

    Schild Saatgut Seeds
    Von

    Der Fall vom Ökozüchter Dr. Karl-Josef Müller zeigt wie Patente auf Saatgut Unsicherheiten schaffen und die Züchtung beschränken. Statt Innovation und Vielfalt, fördern Patente auf Saatgut vor allem große Unternehmen. Dabei gehen Patente Hand in Hand mit der Gentechnik.