Forschung: Wie, was warum?

Schwerpunkt

Forschung im Interesse der Öffentlichkeit? Wie, was, warum? Neuen Technologien gehen Entscheidungen voraus. Diese treffen Akteure aus Wirtschaft, Forschung und Politik. Gaben im Fall der Biotechnologie zunächst vor allem Vertreter der Industrie und Wissenschaft den Ton an, so betraten Mitte der achtziger Jahre auch kritische Akteure die Bühne. Bis heute werden harte wirtschafts- und technologiepolitische Entscheidungen nur im "kleinen" Kreis entschieden, während Zukunftsfragen in offeneren Kommunikationszusammenhängen diskutiert werden. Ein Blick auf den Stand der politischen Debatte um die Gentechnik.

Impressum

GID Nr. 159 - August/September 2003 vom 12.08.2003/19.Jahrgang ISSN 0935-2481 Redaktion: Theresia Scheierling (ViSdP), Monika Feuerlein, Christof Potthof, Janine Boutarabi, Lisa Scheunemann

Artikel in dieser Ausgabe

  • Im Interesse der Öffentlichkeit?

    Von Beatrix Tappeser

    In den letzten zwei Jahrzehnten gab es in der Forschungspolitik für Landwirtschaft und Biologie einen schleichenden Wandel. Der Schwerpunkt von Forschungsprogrammen liegt heute auf dem Gebiet der Biotechnologie, an das besondere kommerzielle Hoffnungen geknüpft werden. Wissenschaft und Forschung im Interesse der Öffentlichkeit sind auf dem Rückzug.

  • Operation "Koexistenz"

    Von Benedikt Haerlin

    EU-Kommission und Gentech-Industrie beabsichtigen eine Koexistenz von Landwirtschaft mit und Landwirtschaft ohne Gentechnik. Doch die derzeitigen Vorschläge - ein Positionspapier von EU-Agrarkommissar Franz Fischler und nicht-bindende Leitlinien der Kommission sind - nicht nur für den ökologischen Landbau - inakzeptabel.

  • Stammzellen: Was können wir wollen

    Von Gisela Badura-Lotter Lilian Schubert

    In der öffentlichen Debatte um die Forschung an embryonalen Stammzellen steht die Hoffnung, Krankheiten heilen zu können, im Konflikt mit der dazu scheinbar notwendigen "Vernutzung" menschlicher Embryonen. Doch die bisher denkbaren Therapien sind auch aus Patientenperspektive nicht unproblematisch ­ und es gibt Alternativen.

  • Biosafety-Protokoll tritt in Kraft

    Von Hartmut Meyer

    Am 11. September 2003 wird das Cartagena-Protokoll über die Biologische Sicherheit in Kraft treten - mehr als dreieinhalb Jahre nach seiner Verabschiedung im Januar 2000. Die notwendige fünfzigste Ratifizierung reichte der kleine pazifische Inselstaat Palau am Freitag, dem 13.6.2003 ein. Einige Beobachter maßen dem Cartagena-Protokoll eine entscheidende Funktion bei der Stärkung der Gentechnik-kritischen Kräfte in der weltweiten Auseinandersetzung um gentechnisch veränderten Organismen (GVO) bei. Dieser Artikel soll einen kurzen Blick auf die momentane Lage bei der Umsetzung des Protokolls werfen und die Frage beantworten: Wem nützt das Biosafety-Protokoll am meisten?