Rezension: GENpest

Genpest - Kurzgeschichten

Was fühlt ein Klon, wenn er aufwacht? Wo bringe ich meinen illegalen Klon unter, wenn das gentechnische Institut in Konkurs gegangen ist? Wo bekommen dubiose Arzneimittelfirmen ihre Versuchspersonen her? Diese und andere Fragen stellen sich Barbara Jung, Michael Schmidt, Nicole Rensmann und 14 weitere Nachwuchsautoren, deren Kurzgeschichten bei einer Ausschreibung zum Thema Genpest ausgewählt worden sind. Und es ist Spannung angesagt. Wer die ersten drei Seiten der Anthologie gelesen hat, legt das Buch nur ungern wieder weg. Das Thema wird von den Autoren sehr unterschiedlich behandelt: Mehrere Science-Fiction-Erzählungen zeigen die Gefahren der Genmanipulationen in der nahen Zukunft; in den Krimis geht es um Morde, die mit Hilfe der Gentechnik begangen oder aufgeklärt werden; außerdem gibt es Thriller mit Verschwörungen und eine kurze Fantasy-Story, in der ein Forschungself mit Hilfe der Gentechnik künstliche Wohnblumen entwickelt. Der Erlös von 'GENpest' wird Gruppen und Organisationen zur Verfügung gestellt, die den Kampf gegen die Manipulationen der Gentechnologie aufgenommen haben. Wer sich mit der Diskussion über die Gefahren der Gentechnik beschäftigt und sich auch literarisch mit dem Thema auseinandersetzen möchte, kommt an diesem Buch nicht vorbei.

Erschienen in
GID-Ausgabe
162
vom Februar 2004
Seite 44

Ernst-Eberhard Manski

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