Materialien

Schwerpunkt Reproduktive Rechte 

Die Bundeszentrale für politische Bildung hat in ihrer Reihe „Aus Politik und Zeitgeschichte“ eine Schwerpunktausgabe zu reproduktiven Rechten herausgebracht. In acht Beiträgen wird das Thema aus juristischer, historischer und ethischer Perspektive beleuchtet. Neben der Geschichte der legalen Verbriefung reproduktiver Rechte und Texten zur Regelung des Schwangerschaftsabbruchs, geben Anthea Kyere und Susanne Schultz einen Überblick zum Konzept der Reproduktiven Gerechtigkeit und dessen Übertragung in den deutschen Kontext.

BPB (Hrsg.) (2024): Reproduktive Rechte. In: Aus Politik und Zeitgeschichte, 43-44/2024, 48 Seiten, online: www.kurzlinks.de/gid272-lb.


Bericht zu stammzellbasierten Embryomodellen

Das Nuffield Council on Bioethics hat einen Bericht zum aktuellen Stand bei Embryomodellen, die auf menschlichen Stammzellen basieren, veröffentlicht. Neben dem aktuellen Forschungsstand beleuchtet der Bericht Probleme bei der Kategorisierung, Unterschiede zwischen Forschung und kommerzieller Nutzung sowie ethische Herausforderungen und Schwierigkeiten der Regulation. Unterschiedliche Herangehensweisen zur Regulation werden vorgestellt und abgewogen, mögliche Dilemmata identifiziert.

Nuffield Council on Bioethics (2024): Human stemcell-based embryo models: A review of ethical and governance questions. 96 Seiten, engl., online: www.kurzlinks.de/gid272-lc.

 

Neue forensische DNA-Analysen

Im März 2024 fand ein Workshop der nationalen US-amerikanischen Wissenschaftsakademien (NAS) zu den ethischen, praktischen und wissenschaftlichen Herausforderungen im Einsatz neuer forensischer DNA-Technologien durch Strafverfolgungsbehörden statt. Dazu gehören u. a. erweiterte DNA-Analysen zur Feststellung äußerer Merkmale von unbekannten Personen und genetische Genealogien, bei denen Verwandte von Verdächtigen in Datenbanken gesucht werden. Eine Veröffentlichung fasst die Präsentationen und Diskussionen des Workshops zusammen. 

NAS (2024): Law Enforcement Use of Probabilistic Genotyping, Forensic DNA Phenotyping, and Forensic Investigative Genetic Genealogy Technologies: Proceedings of a Workshop. The National Academies Press., 135 Seiten, engl., online: www.doi.org/10.17226/27887.

 

Dual Use von Gentechnik

Das Cluster Natur- und Technikwissenschaftliche Rüstungskontrollforschung (CNTR) erforscht militärisch relevante neue Technologien und Entwicklungen in den Naturwissenschaften. Sein jährlich erscheinender Bericht beschäftigt sich dieses Mal u. a. mit der Forschung an Krebstherapien, bei der Viren gentechnisch verändert werden, um gezielt Krebszellen zu zerstören. Dies berge Risiken für die Biosicherheit durch Missbrauch oder ungewollte Nebenwirkungen.

Göttsche, M./Daase, C. (Hg). (2024): Perspektiven auf Dual Use. CNTR Monitor – Technologie und Rüstungskontrolle 2024. PRIF – Leibniz-­Institut für Friedens- und Konfliktforschung. 104 Seiten, online: www.doi.org/10.48809/cntr2024.

 

Gv-Mikroorganismen in offenen Systemen

Gentechnisch veränderte (gv) Mikroorganismen werden vorwiegend in Laboren, also geschlossenen Systemen verwendet. Es gibt einige Anwendungsbereiche im außereuropäischen Ausland, bei denen gv-Organismen gezielt oder unabsichtlich in die Umwelt ausgebracht werden z. B. als Düngemittel, Biosensoren etc. Weitere Anwendungen sind in der Entwicklung. Diese Studie weist auf neue Produkte und Anwendungsbereiche hin und zeigt die Grenzen der bestehenden Risikoanalyse, des Monitorings und der Nachweisbarkeit auf.

Vogel, B. (2024): Anwendungen von gentechnisch veränderten Mikroorganismen außerhalb geschlossener Systeme – Übersichtsstudie im Auftrag der Eidgenössischen Ethikkommission für die Biotechnologie im Ausserhumanbereich (EKAH). 95 Seiten, online: www.kurzlinks.de/gid272-dh.

 

Auswirkungen von genomeditierten Organismen auf die Natur

Das Bundesamt für Naturschutz (BfN) hat eine Studie erstellt, um die Anforderungen und die bestehenden Konzepte an das Monitoring von genomeditierten Organismen in der Umwelt zu prüfen. An fünf exemplarischen Organismen (Apfel, Tomate, Alge, Fisch, Virus) werden mögliche Ausbreitungswege und Umweltauswirkungen auf Grundlage der wissenschaftlichen Literatur diskutiert. Die bestehenden Monitoring-­Konzepte zeigen sich als unzureichend für die neuen Möglichkeiten von genomeditierten Organismen.

BfN-Schriften (2024): Genome Editing. Neue Anforderungen an das Monitoring von Umweltwirkungen. Heft Nr. 711, 289 Seiten, online: www.doi.org/10.19217/skr711.


Rechtsgutachten zu Patenten 

Axel Metzger, Professor für Bürgerliches Recht und Immaterialgüterrecht, hat ein Gutachten zum Thema Änderungen des Patentschutzes von Pflanzen in Deutschland, Europa und im internationalen Recht im Auftrag der Grünen vorgelegt. Das Gutachten prüft die Vereinbarkeit der Vorschläge von EU-Parlament und -Rat sowie weiterer alternativer Regelungsansätze und lotet die Spielräume des nationalen Gesetzgebers aus.

Metzger, A. (2024): Rechtliche Möglichkeiten zur Änderung des Patentschutzes von Pflanzen in Deutschland, Europa und im internationalen Recht. Gutachten im Auftrag der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen, 73 Seiten, online: www.kurzlinks.de/gid272-di.
 

GID Meta
Erschienen in
GID-Ausgabe
272
vom Februar 2025
Seite 31 - 32

GID-Redaktion

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