Weitere Bücher

Die Macht der Ernährungssysteme

In dem Sammelband „Radical Food Geographies – Power, Knowledge and Resistance“ werden Nahrungsmittel in das Zentrum der Weltordnung gestellt. Autor*innen, von rund um den Globus und aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen, analysieren in ihren Artikeln wie Macht durch Ernährungssysteme ausgeübt wird. Gleichzeitig stellen sie alternative Bewegungen und Widerstände gegen dieses System vor und dekonstruieren ihre Mythen. Das Buch ist ein Plädoyer für einen dringend nötigen Wandel hin zu gemeinschaftlich organisierten Nahrungsmittelsystemen. 

Hammelman, C./Levkoe, C.Z./Reynolds, K. (2024): Radical Food Geographies – Power, Knowledge and Resistance. Bristol University Press, 294 Seiten, 95,35 Euro, ISBN: 978-1-52923-341-4.

 

Bioethik-Standardwerk

Erstmals erscheint „Principles of Biomedical Ethics“ der renommierten US-amerikanischen Bioethiker Tom L. Beauchamp und James F. Childress auf Deutsch. Das in der ersten Auflage bereits 1979 erschienene Buch erläutert die Prinzipien, die den Kern des moralischen Denkens in der westlichen Gesundheitsversorgung bilden: Respekt vor der Autonomie von Patient*innen, Schadensvermeidung, Wohltätigkeit und Gerechtigkeit. Die Autoren haben ihr Ethikmodell seitdem begleitend zum medizinischen Fortschritt weiterentwickelt, wobei aktuelle Forschungsergebnisse und Fallstudien die Anwendung der Prinzipien veranschaulichen.

Beauchamp, T.L./ Childress, J.F. (2024): Prinzipien der Bioethik. Karl-Alber-Verlag, 1. Auflage 2024, 713 Seiten, 99,- Euro, ISBN: 978-3-49549-243-7.

 

Assistierte Reproduktion: das Geschäft mit der Hoffnung

Mit „Biomedical Innovation in Fertility Care: Evidence Challenges, Commercialisation and the Market for Hope“ widmet sich Soziologin Manuela Perrotta der wirtschaftlichen Seite von Reproduktionstechnologien. Dabei betrachtet sie Fertilitätsbehandlungen nicht als eine Ausnahmeerscheinung, sondern im Kontext eines privatisierten Gesundheitssystems. Sie geht Fragen auf den Grund wie: Warum sind Patient*innen bereit, Geld für experimentelle Behandlungen ohne bewiesenen Nutzen auszugeben? Dynamiken von Angebot und Nachfrage werden dabei ebenso herangezogen wie die ganz eigene Logik eines Markts der Hoffnung. Dabei stützt sich Perrotta sowohl auf Zahlen und Statistiken der britischen Gesundheitsdienste, als auch auf qualitative Interviews mit Behandler*innen und Patient*innen.

Perrotta, M. (2024): Biomedical Innovation in Fertility Care: Evidence Challenges, Commercialisation and the Market for Hope. Bristol University Press, 196 Seiten, Print: 54,64 Euro, ISBN: 978-1-52923-674-3, online kostenlos: www.kurzlinks.de/gid272-la.
 

GID Meta
Erschienen in
GID-Ausgabe
272
vom Februar 2025
Seite 30

GID-Redaktion

zur Artikelübersicht