Rezension: Der kritische Agrarbericht 2013

Dass der Abschnitt Gentechnik im diesjährigen kritischen Agrarbericht nur aus drei Texten besteht, ist anscheinend auch den AutorInnen aufgefallen - jedenfalls warnen sie davor, dass sich die geneigte LeserInnenschaft zu sehr in Sicherheit wiegt. Die AutorInnen konstatieren eine „Stille“, die auf den Feldern eingekehrt sei. Diese sei jedoch „trügerisch“, denn im „Hintergrund werden Fakten geschaffen“. Änderungen an der Regulierung, weiter kritikwürdige Zustände bei der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit EFSA und undurchsichtige Entscheidungswege bei der Zulassung von gentechnisch veränderten Pflanzen und Produkten sind entsprechend Themen, die von der gentechnikkritischen Bewegung auch weiterhin im Auge behalten werden müssen. Der Schwerpunkt des diesjährigen kritischen Agrarberichtes - wie könnte es anders sein - liegt auf der Reform der europäischen Landwirtschaftspolitik. Die aktuelle Agrarreform beschäftigt die Mitgliedsverbände des Agrarbündnisses seit Jahren und so gibt es fast zwanzig Beiträge zu diesem Themenkomplex. Es finden sich interessante Perspektiven auf die Landwirtschaft, die auch nach Abschluss der Verhandlungen für die Periode von 2014 bis 2020, nicht zuletzt auch bei der Implementierung der Reform auf der Ebene der Mitgliedstaaten von Bestand sein werden.
Christof Potthof
Agrarbündnis (Hrsg.): Der kritische Agrarbericht 2013 - Hintergrundberichte und Positionen zur Agrardebatte. AbL-Verlag (2013), 304 Seiten, 22 Euro, ISBN 978-3-930413-55-3.

Erschienen in
GID-Ausgabe
218
vom Juni 2013
Seite 45