Embryonen 14 Tage kultiviert

(Berlin, 17. Mai 2016) ForscherInnen  in Großbritannien und den USA haben die Lebenszeit von menschlichen Embryonen in künstlicher Umgebung auf 14 Tage erhöht. Sie sprachen von einem „Durchbruch“ und versprechen sich Erkenntnisse über die frühe Embryonalentwicklung. Bei bisherigen Versuchen starben die Embryonen nach maximal neun Tagen, nach sieben Tagen findet üblicherweise die Einnistung in die Gebärmutter statt.

In den jetzt bekannt gemachten Experimenten wuchsen sie an eine künstliche Substanz an, blieben allerdings zweidimensional. Abgesehen von der Machbarkeit erscheint es bemerkenswert, dass sich die Zellen auch ohne Informationen aus dem Körper der Schwangeren diversifizieren.

Die Experimente wurden in Übereinstimmung mit internationalen Vereinbarungen nach 14 Tagen eingestellt. Ein Kommentar zu den Studien forderte, diese Regel aufzuheben, um die Forschung nicht zu gefährden. In Deutschland sind derartige Versuche durch das Embryonenschutzgesetz verboten. (zeit online, 04.05.16; nature, 12.05.16; nature cell biology, 17.05.16)

    17. Mai 2016

    Kirsten Achtelik arbeitet als freie Autorin und Journalistin zu behinderten- und geschlechterpolitischen Themen.

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