Materialien

Unter www.gmcontaminationregister.org

findet sich ein erstes umfangreiches Online-Register aller öffentlich bekannt gewordenen Kontaminationsfälle durch gentechnisch veränderte Organismen (GVO) in Lebensmitteln, Tierfutter und Saatgut. Das durch GeneWatch UK und Greenpeace International erstellte Register zeigt auf, dass es seit der Freisetzung von gentechnisch veränderten Organismen im Jahr 1996 zu 62 Fällen illegaler oder undeklarierter Kontamination durch GVOs gekommen ist. www.gmcontaminationregister.org

"Bioprospecting of Genetic Resources in the Deep Seabed: Scientific, Legal and Policy Aspects"

Das Institute of Advanced Studies der United Nations University in Japan untersucht in diesem Bericht den derzeitigen Status des Bioprospecting, also der Erforschung und kommerziellen Erschließung gentechnischer Ressourcen, im Ökosystem Meeresboden. Die Autoren Salvatore Arico und Charlotte Salpin gehen von einem großen pharmazeutischen und industriellen Potenzial genetischer Ressourcen des Ozeans aus, betrachten hingegen auch die potenzielle Empfindlichkeit, beziehungsweise Gefährdung dieses Ökosystems vor dem Hintergrund unkontrollierter Ausbeutung und Vermarktung seiner genetischen Ressourcen durch eine fehlende gesetzliche Grundlage des Bioprospecting. Als pdf zum freien Download unter: http://www.ias.unu.edu/binaries2/DeepSeabed.pdf.

"NanoGeoPolitics: ETC Group Surveys the Political Landscape"

. Die Action Group on Erosion, Technology and Concentration (ETC Group) untersucht in ihrem 48seitigen Bericht die politische Lage zur Regulation der Nanotechnologie. Die verschiedenen Bewertungen zur Nutzung und Erforschung der Nanotechnologie aus ethischer und industrieller Sicht werden dargestellt und zudem die Frage nach einer gesetzlichen Regulierung und der Notwendigkeit von Sicherheitsprotokollen aufgeworfen. Zum freien Download als pdf unter: www.etcgroup.org.

Nanotech's "Second Nature" Patents

Die kanadische etc-Group veröffentlichte einen Bericht über geistiges Eigentum und Nanotech. Auch im Bereich der Nanotechnologie sind die aus der Biotechnologie bekannten großen transnationalen Konzerne aktiv. Besondere Berücksichtigung gilt dem Einfluss auf die sich entwickelnden Länder. Der Bericht kann auf der Homepage der etc-group unter www.etcgroup.org herunter geladen werden.

"Wechseljahre in der Hormontherapie. Informationsquellen und ärztliche Einstellungen in der Praxis"

ist der Titel einer vom Wissenschaftlichen Institut der AOK (WIdO) veröffentlichten Studie. Rund 400 Gynäkologen wurden Anfang diesen Jahres zu ihrer Haltung zur Hormontherapie befragt. Das Ergebnis zeigt, dass rund 80 Prozent der befragten Frauenärzte die Risiken einer Hormonbehandlung in den Wechseljahren als überbewertet betrachten. Der Geschäftsführer des wissenschaftlichen Instituts, Jürgen Klauber, spricht von "großen Unterschieden zwischen evidenzbasierender Studienlage und therapeutischer Praxis" und nimmt damit Bezug auf durchgeführte Studien, die ein Verzögern des Alterungsprozesses durch Hormonbehandlungen sowie deren krankheitsvorbeugende Wirkung widerlegen. Laut WIdO-Studie vertritt jedoch mehr als die Hälfte der befragten Gynäkologen die Meinung, dass der Alterungsprozess bei Frauen mit Hormonen entgegengewirkt werden kann. Bonn 2005, 100 Seiten, ISBN: 3-922093-37-X; Die Studie kann direkt beim Wissenschaftlichen Institut der AOK bestellt werden: Tel.: 0228/ 843131; Fax: 0228/843144

"GM and non-GM supply chains: their CO-Existence and TRAceability (Co-Extra)"

Co-Extra ist ein vierjähriges Integrationsprojekt der Europäischen Kommission im Zuge des Sechsten Forschungsrahmenprogramms. Das Projekt konzentriert sich auf den Bereich Lebensmittelsicherheit und –qualität und fokussiert unter anderem auf Themen der Koexistenz gentechnisch veränderter Organismen und deren Rückverfolgbarkeit in den Lebens- und Futtermittelketten. In Zusammenarbeit mit zahlreichen Forschungseinrichtungen und Interessengemeinschaften sowie Vertretern der Biotechnologiebranche aus 16 europäischen Ländern hat das Projekt sich zum Ziel gesetzt, der Lebensmittel- und Futtermittelindustrie zweckmäßige Hilfestellungen und Methoden für die Verwirklichung von Koexistenz und Rückverfolgbarkeit, auf Grundlage der Verordnungen der Europäischen Union, bereitzustellen. Weitere Projektpartner sind neben dem Joint Research Centre der Europäischen Kommission auch das Forschungsinstitut für Biologischen Landbau (FiBL) sowie die Max-Planck-Gesellschaft. Nähere Informationen zu Co-Extra und eine vollständige Beschreibung aller mitwirkenden Institutionen unter: www.coextra.org.

"Infoportal zur Bioethik-Konvention"

Die Interessengemeinschaft "Kritische Bioethik Deutschland" hat ein Gemeinschaftsportal zur 1999 inkraftgetretenen Bioethik-Konvention des Europarates ins Internet gestellt. Dort sollen aktuelle Entwicklungen und Inhalte der Konvention einsehbar sein. In der Rubrik "Stellungnahmen" können Organisationen, Verbände und Einzelpersonen ihren Standpunkt darstellen. Zusätzlich soll es einen Pressespiegel sowie Hinweise auf Materialien zur Konvention und zur Biopolitik geben. Kontakt: Christian Frodl, webmaster@kritischebioethik.de; Online verfügbar unter www.bioethik-konvention.de.

"Wissenschafts-Suchmaschine"

Ein Internetportal des Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) soll Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern den Zugang zu Daten und Literatur im Internet erleichtern. Die Suchmaschine http://www.forschungsportal.net sucht nach wissenschaftlichen Publikationen und Forschungsförderungen und wertet Internetbeiträge zu allen BMBF-Förderschwerpunkten aus.

"Biowaffen-Datenbank"

Die Internetseite des BioWeapons Prevention Project ist seit Juni 2005 Online. In der Datenbank werden Informationen zu weltweiten biowaffenrelevanten Aktivitäten von Staaten und anderen Akteuren zusammengetragen. Der BioWeapons Monitor soll durch mehr Transparenz eine zivilgesellschaftliche Kontrolle über die Einhaltung der Biowaffenkonvention ermöglichen. Einsehbar unter www.bwpp.org.

GVO-Pollenmonitoring

Das Bundesamt für Naturschutz (BfN) hat in seiner Reihe BfN-Skripten einen umfangreichen Bericht zur technischen Realisation der Beobachtung der Ausbreitung von Pollen vorgelegt. Darin werden verschiedene Methoden beschrieben, um Pollen (hier: von gentechnisch veränderten Organismen - GVO) in der Umgebung ihrer Ursprungsquellen, der Felder, nachzuweisen. Der Bericht stellt die laufende Nummer 139 der BfN-Skripten und ist über das BfN zu beziehen: Bundesamt für Naturschutz, Konstantinstraße 110, 53179 Bonn, Tel.: 0228/8491-0, im Netz unter: www.bfn.de, dort auch zum kostenlosen Download: http://www.bfn.de/09/skript139.pdf.

"Evaluierung von Kriterien für das Monitoring transgener Kartoffelpflanzen miit Änderungen im Grundstoffwechsel"

- unter diesem Titel hat das Bundesamt für Naturschutz (BfN) die Ergebnisse einer Untersuchung veröffentlicht, die biotische Parameter der Agrarbiozönose im Kartoffelfeld ermitteln sollte. Die Publikation ist erschienen als Nummer 130 der Reihe BfN-Skripten und kann über das BfN bezogen werden: Bundesamt für Naturschutz, Konstantinstraße 110, 53179 Bonn, Tel.: 0228/8491-0, im Netz unter: www.bfn.de.

Erschienen in
GID-Ausgabe
171
vom August 2005
Seite 50 - 51

GID-Redaktion

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