Milch ohne Gentechnik - geht das?
Interview mit Karin Artzt-Steinbrink
Vor einem Jahr machte die Upländer Bauernmolkerei das Unmögliche möglich: Milch ohne Gentechnik. Entsprechend der so genannten "Seehofer-Verordnung" wird bei der Herstellung der Bergweide-Milch völlig auf Gentechnik verzichtet. Futtermittel, Zusatzstoffe und Medikamente müssen konventionell erzeugt oder - falls dies nicht möglich ist - durch andere Stoffe ersetzt werden.
Wie sind Sie auf die Idee gekommen, Milch ohne Gentechnik zu produzieren? Wie waren die Anfänge?
Die Idee kam aus der Molkerei. Wir, die Upländer Bauernmolkerei, hatten uns überlegt, dass wir eine gentechnikfreie Molkerei werden wollen. Wir haben bis zu diesem Zeitpunkt überwiegend - das heißt drei Viertel - Bio-Milch verarbeitet, die ja eh’ schon ‚ohne Gentechnik’ ist, und einen kleinen Teil konventionelle Milch.
Überwogen nicht zunächst die Zweifel, ob das Unternehmen gelingen könnte?
Die Reaktionen am Anfang waren praktisch alle so, dass gesagt wurde: "Das geht nicht, das schafft ihr niemals!" Wir sind das aber trotzdem angegangen. Zunächst mussten wir Bauern finden, die bereit waren, diesen Versuch mit uns zu beginnen. Wir sind bei der ‚Erzeugergemeinschaft Sauerland und Umgebung’ fündig geworden. Die ist bei uns in der Nähe, etwa eine Stunde entfernt. Mit deren Vorstand haben wir verschiedene Gespräche geführt, wobei man sagen muss, dass die meisten von ihnen sich bisher noch noch nicht mit der Gentechnik beschäftigt hatten. Allerdings war der Vorsitzende, Franz-Josef Dohle, engagiert gegen die Gentechnik. Die haben dann gesagt, dass sie mit ihren Bauern eine Versammlung machen wollen. Daraus sind dann zwei oder drei Veranstaltungen geworden, an deren Ende die Entscheidung "Ja, wir wollen das versuchen" stand, und zwar von allen getragen, was schon eine sehr erfreuliche Sache war. Das sind ja alles konventionelle Bauern, 45 an der Zahl, die sich vorher mit dem Thema Gentechnik noch gar nicht richtig auseinandergesetzt hatten. Wie viele andere ja auch. Interessanterweise waren dann, nachdem sie sich damit beschäftigt hatten, auch die allermeisten ganz engagiert gegen die Gentechnik.
Was waren die weiteren Schritte?
Wir mussten dann natürlich Futtermittelfirmen finden, die die Bauern beliefern. Für uns ging es dabei um Soja, Mais und Raps. Bei diesen Futterpflanzen musste ein Werk gewährleisten, dass es gentechnikfrei liefern kann. Die Bauern haben sich darum selber gekümmert, zum Teil waren auch Josef Jacobi, unser Vorsitzender von der Bauernmolkerei, und ich selbst daran beteiligt. Zunächst gab es von den Händlern nur Absagen. Alle haben gesagt: "Das machen wir nicht, das geht überhaupt nicht", und so weiter. Bis dann die ersten kleineren Futtermühlen Bereitschaft zeigten, aber dieses Angebot wieder zurückziehen mussten, da sie zur einer Raiffeisen-Genossenschaft gehörten, die das nicht wollte.
Es hieß ja auch immer wieder, es gibt keine gentechnikfreien Futtermittel - heißt es ja noch heute bei bestimmten Futtermittelhändlern ...
Als wir eine Firma hatten, die sich grundsätzlich offen gezeigt hatte, das war Bela Thesing am Niederrhein, waren andere plötzlich auch bereit und haben sich erkundigt, was sie überhaupt für Bedingungen erfüllen müssten. Das war natürlich ein Riesenschritt vorwärts.
Welche Probleme gab es? Es kann ja nicht von allen, die als Experten gelten, erst gesagt werden, dass irgendetwas nicht geht und dann ist alles überhaupt kein Problem.
Bela Thesing hat sich das wirklich nicht einfach gemacht. Die hatten Angst, dass sie durch Verschleppung über den gesetzlichen Grenzwert von 0,9 Prozent kommen, weil sie auch gentechnisch veränderte Futtermittel in ihrem Werk verarbeiten. Wir haben verschiedene Probelieferungen durchgeführt, die bei den Bauern auf dem Hof getestet wurden. Eine Lieferung, von der wir annahmen, dass es bei ihr Verschleppungen geben könnte, brachte in den Tests auch ein entsprechendes Ergebnis, so dass wir den Eindruck gewinnen konnten, grundsätzlich auf dem richtigen Weg zu sein. Andere Tests ergaben, dass das Problem aber zu kontrollieren ist, woraufhin Bela Thesing bereit war, "das Risiko einzugehen".
Fehlen noch die, die Milch trinken ...
Genau. Parallel zu den Verhandlungen mit Bela Thesing habe ich die ersten Gespräche mit Kunden, Lebensmittelhändlern, geführt. Bei vielen gab es eine große Offenheit für das Thema, aber mehr ein grundsätzliches als ein konkretes Interesse. Eine Ausnahme war die Handelskette tegut, die bei uns in der Gegend [in Hessen und in den angrenzenden Teilen von Bayern, Niedersachsen und Thüringen - die Red.] eine Supermarkt-Kette mit mehr als 300 Läden unterhält. Die haben das Projekt von Anfang an unterstützt und direkt gesagt, dass sie gerne Milch ohne Gentechnik in ihr Programm aufnehmen wollen.
Gab es weitere interessierte Kunden?
Wir hatten zur gleichen Zeit auch Gespräche mit anderen - größeren - Ketten, aber dort stießen wir auf viele Bedenken. Zum Beispiel wurde gefragt, was denn passiert, wenn die Kunden im Laden unsere Milch ohne Gentechnik sehen und sich fragen, was denn mit der anderen Milch sei ... "Dann merken die Kunden das ja erst", war eine der Aussagen. Wir kamen auch an den Punkt zu überlegen, was wir auf die Verpackung der Milch schreiben und waren der Meinung, wir könnten deutlich machen, dass die Futterpflanzen für die Milchkühe ohne Gentechnik sind. Dafür musste ich mich aber erstmal bis ins Ministerium durchfragen, mit dem Erfolg, dass ich Antworten folgender Art bekam: "Das Saatgut für die Futterpflanzen, mit denen diese Kühe gefüttert wurden, stammt aus gentechnikfreiem Anbau". Also hochkorrekte aber unmögliche Beschriftungen für eine Milchtüte.
Jetzt steht ja ‚ohne Gentechnik’ auf den Tüten. Wie ist es dazu gekommen?
Wir bekamen von einem Rechtsanwalt die Information, dass wir an der Formulierung ‚ohne Gentechnik’ nicht vorbeikommen. Diese bezieht sich allerdings nicht nur auf die Futterpflanzen, sondern auch auf die Zusatzstoffe und die Medikamente. Wir, das heißt die Molkerei und die Vertreter von ‚tegut‘, waren in dieser Zeit wieder an dem Punkt zu sagen, dass wir das nicht schaffen. Nichtsdestotrotz wollten wir auch nicht so schnell wieder aufgeben, so dass wir uns also daran gemacht haben, zu klären, was im Detail nötig wäre für die Kennzeichnung ‚ohne Gentechnik’. Es stellte sich heraus, dass zum Beispiel die Zusatzstoffe gar nicht so problematisch sind, wenn es um die Fütterung von Milchkühen geht. Da kann zum Teil schlicht darauf verzichtet werden. Bei Masttieren scheint die Sache anders zu liegen, bei deren Fütterung kann auf bestimmte Zusatzstoffe - B-Vitamine werden oft genannt - nicht verzichtet werden.
Sie erwähnten neben den Zusatzstoffen auch die Medikamente. Das war bestimmt nicht so einfach?
Es war extrem schwierig überhaupt eine klare Antwort zu bekommen. Die Antworten reichten von "Dafür brauchen wir erst einmal einen Forschungsauftrag" - von bestimmten Professoren, wie man sich denken kann - bis zu "Da gibt es überhaupt noch keine". Schlussendlich konnte mir dann der Veterinär von Bioland weiterhelfen. Der kannte sich mit der Materie schon aus, weil Bioland ja auch keine Medikamente verwenden darf, die mit gentechnisch veränderterten (gv) Mikroorganismen hergestellt worden sind. Nach seiner Erfahrung gibt es noch gar nicht so viele der entsprechenden gv-Medikamente, sondern nur zwei Impfstoffe und die können durch andere - konventionell hergestellte - Medikamente ersetzt werden. Das Schlimmste war also, das alles überhaupt rauszukriegen - weil einem das keiner sagen konnte und weil das eben so noch keiner gemacht hatte. Zu diesem Zeitpunkt gab es auch die einstimmige Entscheidung der Bauern, das Ganze anzugehen. Wir mussten aber noch ein System für die Qualitätssicherung entwickeln, das es zu dem Zeitpunkt gar nicht gab. Das haben wir von der Molkerei mit den Bauern der Erzeugergemeinschaft, den Vertretern von tegut und einem Zertifizierungsbüro zusammen gemacht. Darin finden sich die ganzen Regeln, die eingehalten werden müssen. Zum Beispiel gehen wir von einer zweiwöchigen Umstellungsfrist aus, wenn einer der Bauern ein neues Tier kauft.
Schlussendlich sind Sie dann mit der eigenen Marke gestartet. Wie ist es dazu gekommen?
Bei den Gesprächen mit dem Einzelhandel hatte sich ergeben, dass wir doch mit einer eigenen Marke auftreten. Das hat für uns den Vorteil einer klaren Trennung zwischen unseren Bio-Produkten der Upländer Bauernmolkerei und den Bergweide-Produkten aus konventioneller Herstellung ohne Gentechnik. Zudem kann die Bergweide auch Milch von anderen Erzeugern zukaufen beziehungsweise die Milch an andere Kunden verkaufen. Gleichzeitig ist bei eventuell auftretenden Problemen die Marke Upländer Bauernmolkerei nicht betroffen. Letzteres war sicherlich für den Einzelhandel ein Grund, nicht mit eigenen Marken in die ganze Geschichte hineinzugehen, sondern damit erst einmal abzuwarten.
Wenn man das so alles hört, grenzt es an ein Wunder, dass die Milch ohne Gentechnik am Ende in die Läden gekommen ist.
Am 20. Juni des vergangenen Jahres war es dann endlich so weit. Die Bergweide-Milch stand mit dem Aufdruck ‚ohne Gentechnik’ in den Regalen. Die Presseresonanz war enorm, wir waren in vielen Printmedien, im Radio und im Fernsehen, doch der Absatz war nicht so, wie wir uns das erhofft hatten, das muss man schon sagen. Wir haben sicher unterschätzt, wie schwierig es ist, eine neue Marke einzuführen. Bergweide ist eine kleine Firma, wir können nicht mit einem Riesenbudget die Werbetrommel schlagen. Schade war auch, dass die Werbung durch Berichte in bundesweiten Medien natürlich größtenteils verpuffte, weil die Bergweide-Milch nur in wenigen Gebieten in den Läden steht.
Wo gibt es nun die Bergweide-Milch zu kaufen?
Die Milch steht natürlich bei tegut. Die Firma hat seit März auch ihre Eigenmarke - frische Vollmilch und fettarme Milch - auf ‚ohne Gentechnik’ umgestellt. REWE hier in der Region und einige Globus-Märkte in Süddeutschland verkaufen unsere Milch. Und im März begannen wir mit der Belieferung von etwa 300 Lidl-Märkten. Die liegen in der Region Ruhrgebiet-Sauerland. Außerdem beliefern wir Kunden aus der Lebensmittel-verarbeitenden Industrie, zum Beispiel Frosta.
Sie sprachen den Absatz und die Entwicklung einer neuen Marke an ...
Der Absatz könnte stärker sein. Wir zahlen aber nicht drauf. Man macht sich da vorher kein Bild, was es heißt, jemanden dazu zu bewegen, eine andere Marke zu kaufen. Wenn man sich aber überlegt, wie man selber einkauft, dann ist das vielleicht kein Wunder. Wieviele Produkte stehen jeden Tag auf dem Einkaufszettel? Und wieviel Zeit hat man, um den Einkauf zu erledigen? Da bin ich doch in aller Regel froh, wenn ich das Vertraute, wenn ich mein Produkt aus diesem bunten Gewühle in den Regalen mit einem Blick herausfinden kann. Lidl will Plakate in die Läden hängen und so die Vermarktung unterstützen. Ich hoffe, dass solche Aktionen ihre Wirkungen nicht verfehlen. Aber gespannt bin ich natürlich auch.
Wie reagieren die Kunden?
Das Gespräch ist durch nichts zu ersetzen. Wenn man ihnen genau erklärt, warum die Milch jetzt das Label ‚ohne Gentechnik’ trägt, dann sind sie durchaus bereit, mehr zu bezahlen. Nur haben wir nicht die Möglichkeit überall Verkostungsaktionen zu machen. Wir kannten dieses Verhalten der Kunden schon von unserer Aktion "fair Milch", bei der wir fünf Cent je Liter zur Unterstützung der heimischen Bauern auf den Milchpreis aufschlagen. Die Leute kaufen die Milch, weil sie erfahren, worum es geht und weil sie das gut finden. Man muss sich vor Augen führen, dass sie zunächst einmal nichts davon haben.
Was kostet die Milch ohne Gentechnik?
Wir liegen in den meisten Geschäften zwischen dem Preis der konventionellen und der Bio-Milch. Bei Lidl werden wir mit 79 Cent ausgezeichnet. Dort wird es zunächst nur die ‚frische Vollmilch ohne Gentechnik’ geben. Der Preis ist aber auch deshalb hoch, weil wir eine kleine Molkerei sind, die sich eher in Nischenmärkten tummelt. Das finde ich persönlich sehr schade, weil diese Struktur der gentechnikfreien Milch Nachteile bringt. Wenn irgendwann auch größere Molkereien umstellen, dann wird sich der Preis sicher nach unten bewegen. Was bedeuten könnte, dass bei uns möglicherweise keiner mehr kauft... Es geht uns dabei in erster Linie um die Sache. Wir haben auch schon andere - konventionelle - Molkereien beraten, was im Falle einer Umstellung alles zu tun ist.
Wie ist die Entwicklung bei den Bauern in Bezug auf das Futter? Können Sie auch beobachten, dass wieder mehr Futter auf den Höfen angebaut wird, anstatt es zu importieren?
Grundsätzlich muss man beachten, dass wir eine Grünlandregion sind, in der das zugekaufte Futter nur eine untergeordnete Rolle spielt. 95 Prozent sind in der Regel sowoeso hofeigenes Futter. Die Kühe stehen im Sommer auf der Weide, im Winter wird dann Grassilage und Heu verfüttert, auf manchen Höfen auch Maissilage. Manche Bauern pflanzen auch Futtergetreide - das heißt zum Beispiel Gerste und Erbsen. Ob die Bauern sich damit beschäftigen oder nicht, liegt wirklich an jedem Einzelnen: Der eine will kein Soja einsetzen, weil er den Amazonas schützen will, der nächste, weil er die Gentechnik nicht will und wieder der nächste will auf das Soja nicht verzichten. Manche kommen auch erst jetzt auf den Gedanken, sich mit dieser Frage nach den Importen zu beschäftigen.
Was wäre denn aus Ihrer Sicht wünschenswert für die Zukunft? Es wird ja immer wieder spekuliert, ob es Sinn macht, die so genannte Seehofer-Verordnung zu ändern.
Die erste Forderung bezieht sich auf die Kennzeichnung tierischer Produkte, wenn die Tiere mit gentechnisch veränderten Pflanzen gefüttert werden. Diese sind ja bisher von der Kennzeichnungspflicht ausgenommen. Für uns wäre es sicher sinnvoll, wenn die Bestimmungen genauer definiert wären. Jetzt ist es so, dass eine Kennzeichnung notwendig wird, wenn irgendeine Stelle in der Herstellung der Zusatzstoffe oder Medikamente mit gentechnischen Methoden in Berührung kommt. Der letzte lebende Organismus könnte diese Grenze darstellen. Es ist nicht sinnvoll, wenn dann auch noch der Nachweis der Gentechnikfreiheit für jedes Nährmedium des gesamten Herstellungsprozesses erbracht werden muss. Für andere Branchen, zum Beispiel für die Mast, müssen vielleicht andere Regelungen gefunden werden. Es kann ja nicht sein, dass die Kennzeichnung ‚ohne Gentechnik’ unmöglich gemacht wird (siehe Kasten). Wir werden in Zukunft auch unsere Bio-Milch als Milch ohne Gentechnik kennzeichnen, um das für die Kunden deutlich zu machen. Bei dieser Art der Kennzeichnung sind wir die Ersten. Ein weiterer Schritt, der uns sehr hilft, ist natürlich auch die Umstellung des Futtermittelwerkes in Würzburg, in dem ausschließlich gentechnikfreies Soja verarbeitet wird. Das steht in einem krassen Gegensatz zu dem, was wir - gerade auch von den Raiffeisen-Genossenschaften - in der Vergangenheit gehört hatten, und ist somit auch ein sehr starkes Signal. Es geht also voran.
Wir danken für das Gespräch.
Das Interview führte Christof Potthof
"Ohne Gentechnik"
Die "Verordnung zur Durchführung gemeinschaftlicher Vorschriften über neuartige Lebensmittel und Lebensmittelzutaten und über die Kennzeichnung von Erzeugnissen aus gentechnisch veränderten Sojabohnen und gentechnisch verändertem Mais sowie über die Kennzeichnung ohne Anwendung gentechnischer Verfahren hergestellter Lebensmittel" (auch: Neuartige Lebensmittel und Lebensmittelzutaten-Verordnung - NLV) wird unter Freunden auch als “Seehofer-Verordnung” bezeichnet, da sie während der Amtszeit des damaligen Bundesgesundheits- und heutigen Bundeslandwirtschaftsministers Horst Seehofer verabschiedet wurde.
In Abschnitt 2 behandelt sie die "Kennzeichnung ohne Anwendung gentechnischer Verfahren hergestellter Lebensmittel". Dort (in der NLV § 4 Voraussetzungen der Kennzeichnung) heißt es:
"Soll ein Lebensmittel mit einer Angabe in den Verkehr gebracht werden, die auf die Herstellung des Lebensmittels ohne Anwendung gentechnischer Verfahren hindeutet, darf dies nur mit der Angabe "ohne Gentechnik" geschehen und nur, wenn
- es nicht aus einem genetisch veränderten Organismus besteht oder aus einem genetisch veränderten Organismus hergestellt worden ist,
- es nicht unter Verwendung von Stoffen hergestellt worden ist, die aus genetisch veränderten Organismen bestehen oder aus genetisch veränderten Organismen hergestellt sind, und bei der Herstellung der verwendeten Stoffe keine aus genetisch veränderten Organismen gewonnenen technischen Hilfsstoffe einschließlich Extraktionslösungsmittel und Enzyme eingesetzt wurden,
- dem Tier, von dem das Lebensmittel gewonnen worden ist, keine Futtermittel oder Futtermittelzusatzstoffe oder Arzneimittel im Sinne des § 2 des Arzneimittelgesetzes verabreicht worden sind, die mit Hilfe gentechnischer Verfahren hergestellt worden sind.”
Zwei Ausnahmen werden entsprechend der Verordnung akzeptiert:
- Sind Bestandteile aus der gentechnischen Veränderung unbeabsichtigt und in unvermeidbaren Spuren im Laufe der Herstellung, des Inverkehrbringens oder des Behandelns in ein Lebensmittel gelangt, steht dies einer Kennzeichnung im Sinne des Satzes 1 nicht entgegen.
- Einer Kennzeichnung im Sinne des Satzes 1 steht ebenfalls nicht entgegen, wenn ein in Satz 1 Nr. 3 bezeichnetes Arzneimittel wegen eines therapeutischen oder prophylaktischen Bedarfs verabreicht worden ist und ein in seiner therapeutischen Wirksamkeit oder auf Grund seiner besonderen Eigenschaften vergleichbares, ohne Hilfe gentechnischer Verfahren hergestelltes Arzneimittel nicht zur Verfügung gestanden hat. Die Sätze 1 bis 3 gelten auch für das Bewerben eines Lebensmittels.
Die Verordnung im Internet: http://bundesrecht.juris.de/bundesrecht/nlv/gesam…
(Christof Potthof)
Karin Artzt-Steinbrink ist Geschäftsführerin der Upländer Bauernmolkerei und der Firma Bergweide, die seit einem Jahr unter gleichem Namen frische Vollmilch und frische fettarme Vollmilch ohne Gentechnik vertreibt.