Rezension: The Future of Food (Film)
Über GVO in den USA
Der Film "The Future of Food (There's a revolution happening)" wirft einen genauen und kritischen Blick auf die Verwendung gentechnisch veränderter Organismen (GVO) in Lebensmitteln in den USA. Bekanntermaßen ist in keinem Land der Welt die Entwicklung von GVO derart weit fortgeschritten, wie in den USA, was diesem Blick einen besonderen Wert für die Situation in Europa zukommen lässt. "In den USA werden schon seit Jahren GVO von der Bevölkerung gegessen und es gibt es dort weder Proteste noch gesundheitliche Auffälligkeiten." Dieses - auch bei uns - gerne verwendete Zitat, beschreibt sehr genau, was eben nicht der Fall ist. So betont Andrew Kimbrell vom Center for Food Safety (Zentrum für Nahrungsmittel-Sicherheit) die Unmöglichkeit, Probleme, die mit dem Konsum von GVO in Nahrungsmitteln in Verbindung stehen, zu erkennen. Da es keine Kennzeichnung der Produkte gibt, können auch entsprechende Untersuchungen nicht durchgeführt werden. Details dieser Art machen einmal mehr deutlich, dass es notwendig ist, in Deutschland und Europa eigene Wege zu gehen. Zu Wort kommen zudem auch bei uns bekannte Vertreter der US-amerikanischen (teils kanadischen) Kritiker-Szene: Ignacio Chapela, der Verunreinigungen von mexikanischen Mais-Landsorten mit transgenem Material feststellte, Charles Benbrook - früher wissenschaftlicher Berater des US-Landwirtschaftsministeriums -, der seit einigen Jahren als unanbhängiger Gutachter Berichte zu gentechnisch veränderten (gv) Pflanzen veröffentlicht; außerdem: Percy Schmeiser, kanadischer Raps-Bauer und andere. Auch Arpad Pusztai, ungarisch-britischer Wissenschaftler wurde von der Regisseurin Deborah Koons Garcia besucht. Er hatte erhebliche gesundheitliche Schäden bei Ratten festgestellt, die er mit gv-Kartoffeln gefüttert hatte. Insbesondere Pusztai, und der bei uns weniger bekannte Dave Henson, kommen ausgiebig zu Wort, Interviews mit den beiden sind am Schluss der DVD angefügt.
Christof Potthof war bis Ende April 2020 Mitarbeiter im GeN und Redakteur des GID.