Rezension: We Feed The World

Erwin Wagenhofer und Max Annas zeigen in ihrem Buch - wie auch im gleichnamigen Film - was uns das Essen wirklich kostet. Sie beschreiben, mit welchen Mitteln Lebensmittelkonzerne ihren Profit steigern und dass diesen dabei die Gesundheit und manchmal sogar das Leben von Menschen egal sind, wie "Nestlé" mit dem Einsatz von Milchpulver als Muttermilchersatz in Afrika bewiesen hat. Oder der Saatgutkonzern Monsanto, der afrikanische Bauern mit dem Verkauf von Hybridsaatgut in eine Abhängigkeit drängt, die ihre Existenzen bedrohen kann. Zusammenhänge und alltägliches Geschehen in der Lebensmittelproduktion werden präsentiert und genau dieser Alltag ist teilweise viel erschreckender, als so mancher Lebensmittelskandal der letzten Jahre. Das Buch schafft es, ebenso wie der Film, eine Abneigung gegen bestimmte Produkte, beziehungsweise die Firmen, die sie herstellen, auszulösen, ohne den Leser belehren zu wollen. Es ruft aber auf, sich Gedanken zu machen über die Verantwortung, die wir gegenüber der Welt, ihren Ressourcen und ihren Lebewesen haben.

Erschienen in
GID-Ausgabe
178
vom Oktober 2006
Seite 62

GID-Redaktion

zur Artikelübersicht