Rezension: Eggonomics
Schlüsselstudie zur Ökonomie der Eizellenspende
Mit „Eggonomics“ legt die US-amerikanische Anthropologin Diane M. Tober die bisher umfangreichste Studie zum globalen Reproduktionsmarkt vor.

Cover des Buches „Eggonomics“ von Diane Tober. Das Buch untersucht den globalen Markt für Eizellen und die Perspektiven der Spender*innen.
Tober zeigt auf, wie das reproduktionstechnologische Verfahren mit globalen Machtverhältnissen, Rassifizierungen und sozialen Ungleichheiten verknüpft ist. Die Studie basiert auf über zehn Jahren Forschung in führenden Reproduktionsmärkten wie Spanien und den USA. Mit mehr als hundert Interviews, Hunderten standardisierten Fragebögen und teilnehmender Beobachtung in zahlreichen Kliniken bietet Tober einen Einblick in die regulatorischen Unzulänglichkeiten, die vielfachen Risiken und insbesondere die unzureichend erforschten Langzeitfolgen für die Spender*innen. Besonders hervorzuheben ist die Vielfalt an Stimmen der Spender*innen, die im Buch Raum bekommen. Ihre Erzählungen offenbaren nicht nur Ambivalenzen und Zwänge, sondern werfen grundlegende Fragen nach Autonomie, ökonomischem Druck und reproduktiver Gerechtigkeit auf. Tobers Buch ist damit ein unverzichtbarer Beitrag für die ethischen und sozialpolitischen Debatten über die mögliche Zulassung in Deutschland und der Schweiz.
Tober, D. M. (2025): Eggonomics. The Global Market in Human Eggs and the Donors Who Supply Them. Taylor & Francis. 326 Seiten, 19,90 Euro, ISBN 978-1-040-11853-5, www.doi.org/10.4324/9781003428435.
Dr. Tino Plümecke ist Wissenschaftsforscher und arbeitet für biorespect.