Materialien
Das unterschätzte Risiko
Greenpeace hat eine Dokumentation zur Freisetzung und kommerziellen Nutzung gentechnisch veränderter (gv) Pflanzen veröffentlicht. Neun internationale WissenschaftlerInnen werden über ihre aktuellen Forschungsergebnisse aus Grundlagenforschung, Toxikologie und Pflanzenzüchtung interviewt. Die meisten äußern deutliche Vorbehalte gegenüber der Sicherheitsbewertung gentechnisch veränderter Saaten. Außerdem werden bisherige Vorstellungen von Vererbung und Gen-Regulierung, auf denen die Gentechnik beruht, in Frage gestellt. An dem Projekt sind neben Greenpeace das Freiburger Öko-Institut und das Blauen-Institut in Münchenstein (CH) beteiligt. Das unterschätzte Risiko, Interviews mit neun WissenschaftlerInnen über das Risiko von genmanipulierten Pflanzen, Florianne Koechlin, Katja Moch, Christoph Then, Hrsg.: Greenpeace, Hamburg 2005, 44 Seiten, als pdf (1,7 MB) unter www.blauen-institut.ch/Tx/tpA/a_GPgenreader.pdf oder www.greenpeace.de/themen/gentechnik/nachrichten/a… abrufbar.
"Sondierungsstudie gentechnikfreie Regionen in Deutschland"
Im Auftrag des Bundesministeriums für Naturschutz (BfN) wurde die Studie in den Jahren 2003 bis 2004 erarbeitet. Projektleiter war Dr. Guido Nischwitz. Zielstellung des Projekts war die Analyse und Bewertung der politisch-rechtlichen und regionalen Rahmenbedingungen für gentechnikfreie Regionen. Exemplarisch begleiteten und unterstützten die Autoren die Bemühungen der Modellregion Uckermark-Barnim in ihrer Gründerphase. Darüber hinaus beinhaltet die Untersuchung eine Dokumentation der Aktivitäten, gentechnikfreie Regionen einzurichten. Im Rahmen des Nachfolgeprojekts von IAW, BUND und Abl "Gentechnikfreie Regionen in Deutschland" wurde die Studie 2005 überarbeitet. (Siehe auch unter Notizen Landwirtschaft und Lebensmittel "84 gentechnikfreie Regionen"). Die Studie zum Herunterladen als pdf-Datei unter: www.gentechnikfreie-regionen.de/service/service_1…
WHO untersucht Biotech-Food
Die Studie "WHO study on modern food biotechnology, human health and development" der Weltgesundheitsorganisation (WHO) untersucht den Einfluss von biotechnologisch veränderten Nahrungsmitteln und die Prozesse zu deren Herstellung auf den Menschen und die Umwelt. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf der Lebensmittelsicherheit sowie dem Einfluss der durch die Biotechnologie veränderten Bedingungen in der Landwirtschaft, insbesondere durch neue Pestizide, Veränderung der Artenvielfalt et cetera. Desweiteren werden die Auswirkungen der Biotechnologie auf die Ethik und das soziokulturelle Leben dargestellt. Zudem soll die Studie einen Einblick geben, wann welche Biotech-Produkte auf den Markt kommen und an welchen Themen derzeit geforscht wird. Die Studie zum Download (auf englisch) unter: www.who.int/foodsafety/biotech/who_study/en/index…
"Pränatale Gentherapie"
Charles Coutelle, Leiter der Forschungsgruppe Gentherapie am Imperial College, London, erläutert auf rund zwanzig Seiten die wissenschaftlichen Grundlagen und ethischen Aspekte der somatischen Gentherapie an Ungeborenen – von Experimenten an Tiermodellen im bis hin zur Übertragbarkeit dieser Studien auf den Menschen. Dabei beschränkt sich der Autor im Wesentlichen auf die ethische Abwägung der technisch-medizinischen Risiken. Das Problem der gezielten Züchtung von Menschen (Designer-Babies), der Selektion von Menschen oder der Diskriminierung wird von Coutelle nur im Zusammenhang mit der Keimbahntherapie, also der Manipulation der Keimzellen, genannt. Diese sei aber bisher weder technisch möglich noch medizinisch notwendig. Fazit: Auch der pränatale Gentransfer werde wahrscheinlich keine Alternative zur postnatalen Gentherapie. Er könne aber speziell Frühfolgen genetisch bedingter (schwerer) Erkrankungen verhindern, so Coutelle. Zu bestellen bei Prof. Uwe Körner, Hochschulmedizin, Charité Berlin, uwe.koerner@charite.de
Drei Monate arbeiten und lernen in Mexiko
Junge Erwachsene, die neue Lebenswelten kennen lernen, Erfahrungen sammeln und diese hier zu Lande vor Ort weiter geben wollen, können dies im kommenden Jahr mit einem Stipendium des ASA-Programms (Arbeits- und Studienaufenthalte in Afrika, Asien, Lateinamerika und Südosteuropa) in Mexiko tun. Im neuen Katalog des ASA-Programms bieten das Gen-ethische Netzwerk (GeN) und die mexikanische Organisation Grupo de Estudios Ambientales (GEA) das Projekt "Allianzen fördern – Für den Erhalt der Artenvielfalt" an. In seinem Zentrum steht der Erhalt der einheimischen Vielfalt an Maissaaten und der Schutz vor gentechnischer Verunreinigung. Schwerpunkt des Projekts ist die Förderung neuer Allianzen zwischen Erzeugern und Verbrauchern im mexikanischen Bundesstaat Guerrero. Bewerben kann sich, wer zwischen 21 und 30 Jahre alt ist und eine abgeschlossene, nicht-akademische Berufsausbildung hat oder zur Zeit studiert (Agrar-, Sozial- oder Kommunikationswissenschaften). Bewerbungsschluss ist der 10. Januar 2006. Bewerbungen sind nur online möglich unter: www.asa-programm. de/. Ansprechpartnerin im Gen-ethischen Netzwerk: Ute Sprenger, eMail: ute.sprenger@gen-ethisches-netzwerk.de, Tel.: 030/6857073; Fax: 030/6841183
Nachwuchspreis IMEW
Das Institut Mensch, Ethik und Wissenschaft schreibt zum ersten Mal einen Nachwuchspreis für Arbeiten und Projekte aus. Der Nachwuchspreis wird mit 2000,- Euro dotiert. Mit dem Preis werden herausragende wissenschaftliche Arbeiten ausgezeichnet,welche die gesellschaftlichen und kulturellen Voraussetzungen und Folgen der medizinischen Forschung und Praxis behandeln und damit zur Gleichberechtigung und Anerkennung von chronisch kranken und behinderten Menschen einen Beitrag leisten. Der Nachwuchspreis geht an NachwuchswissenschaftlerInnen (Einzelperson oder Gruppe), die in den letzten Jahren Arbeiten zum oben genannten Themenkomplex erstellt haben. Kriterien: thematischer Bezug, Originalität der Themenstellung, wissenschaftliche Qualität des Beitrages, Interdisziplinarität. Die Arbeit soll auf einer Veranstaltung präsentiert und in der Reihe des Institutes "IMEW Expertise" veröffentlicht werden. Weitere Informationen: Institut Mensch, Ethik und Wissenschaft gGmbH, Warschauer Str. 58 A, 10243 Berlin, Tel.: 030/29381770, eMail: info@imew.de, www.imew.de
Wettbewerb für Projekte zum Thema Gentechnik beim Menschen
Der Wettbewerb "Die nächste GENeration" richtet sich an Projekte, in denen sich Jugendliche mit der "Gentechnik beim Menschen" beschäftigen und ihre Meinung dazu mit Medien zum Ausdruck bringen. Die ProjektteilnehmerInnen sollten zwischen 13 und 21 Jahren alt sein. Der Wettbewerb findet im Rahmen des Projektes "informieren – reflektieren - partizipieren: Medien als Mittler und Mittel Jugendlicher im Diskurs zu ethischen, rechtlichen und sozialen Fragen der modernen Medizin und Biotechnologie" statt. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen des Förderschwerpunktes "Ethische, rechtliche und soziale Aspekte (ELSA) der modernen Biowissenschaften" gefördert und vom Lehrstuhl für Medienpädagogik und Weiterbildung der Universität Leipzig durchgeführt. Einsendeschluss ist der 15. März 2006. Anfragen und weitere Informationen: Maren Würfel, eMail: wuerfel@uni-leipzig.de oder Susanne von Holten, eMail: vonholten@uni-leipzig.de; Tel.: 0341/9735878
GID-Redaktion