Materialien
Testen, um gesund zu bleiben?
Was ist ein Gentest? Wem nützt ein Gentest? Wann werden Gentests durchgeführt? Eine kurze kritische Einführung zum Thema Gendiagnostik bietet das Gen-ethische Netzwerk in dieser 10-seitigen Broschüre. An Beispielen wird der fragwürdige medizinische Nutzen von vorhersagenden Gentests illustriert. Ein besonderer Blick gilt den gesellschaftlichen Folgen. Der Flyer eignet sich auch als Vorlage zum Kopieren zum Beispiel für Veranstaltungen. "Testen um gesund zu bleiben?. Eine kritische Information zur Gendiagnostik", Berlin 2005. Zu bestellen beim Gen-ethischen Netzwerk, Brunnenstr. 4, 10119 Berlin, Tel.: 030/6857073, Fax: 030/6841183; eMail: gen@gen-ethisches-netzwerk.de
Drei neue Faltblätter
Das Umweltinstitut München hat unter www.umweltinstitut.org/frame s/all/m423.htm drei neue Informationsblätter zum download bereitgestellt: "Gentechnik: Wir wissen nicht was wir tun...aber wir fangen schon mal an"; "Wachsende Gefahr: Pharma-Pflanzen - Weizenfeld, Maisfeld, Pillenfeld"; "Gentechnik im Tierfutter: Verbraucher im Dunkeln". Die Faltblätter können auch als schwarz-weiß-Kopien bestellt werden beim Umweltinstitut München e.V, Landwehrstr. 64 a, 80336 München; Tel.: 089/307749-0, Fax: 089/30774920, eMail: info@umweltinstitut.org
"Studie ERiK"
Mit dem Projekt ERiK (Entwicklung eines mehrstufigen Verfahrens der Risikokommunikation) wurde vom BfR (Bundesamt für Risikobewertung) in Zusammenarbeit mit der baden-württembergischen Akademie für Technikfolgenabschätzung ein vom Problemfall losgelöstes Konzept entwickelt, wie auf vier Ebenen Informationen über Risiken und Maßnahmen am wirkungsvollsten ausgetauscht werden können: "Behörden-Kommunikation", "Experten-Kommunikation", "Stakeholder-Kommunikation" und die "Öffentlichkeits-Kommunikation" können, nach Aussage der AutorInnen, als Beitrag zum effizienten Informationsaustausch zwischen gesellschaftlichen, politischen, wirtschaftlichen Institutionen und der Öffentlichkeit gesehen werden. Die Studie ERiK richtet sich an MitarbeiterInnen von Behörden auf Bundes-, Länder- und regionaler Ebene, die in der Risikoregulierung Verantwortung tragen. Sie kann inklusive einer CD-ROM als Band 02/2005 aus der Reihe "BfR-Wissenschaft" des Bundesamtes für Risikobewertung schriftlich bestellt werden bei der BfR-Pressestelle, Thielallee 88-92, 14195 Berlin, Fax: 040/84124970; pressestelle@bfr.bund.de. .Außerdem ist der Bericht als pdf unter www.bfr.bund.de/cm/238/erik_entwicklung_eines_meh… abrufbar.
Erster deutscher Gentechnologiebericht
Die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften hat eine Studie zum gegenwärtigen Stand der Gentechnologie in Deutschland veröffentlicht. Behandelt werden unter anderem die Teildisziplinen Grüne Gentechnik, Genomforschung, die molekulargenetische Diagnostik und Biotech-Start-Ups. Die Arbeitsgruppe wird das Projekt bis 2006 fortführen. Eine Ergänzung zur Stammzellenforschung soll zu Beginn des kommenden Jahres veröffentlicht werden. Weitere Informationen gibt es unter www.gentechnologiebericht.de. Gentechnologiebericht, Analyse einer Hochtechnologie in Deutschland, Forschungsberichte der Interdisziplinären Arbeitsgruppen, herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Elsevier Spektrum, Akademischer Verlag, 579 Seiten, gebunden, 59 Euro, ISBN 3-8274-1675-2, zu bestellen per Telefon: 07071/935369, Fax: 06221/9126338, oder eMail: bestellung@elsevier.de
"Global Seed Industry Concentration – 2005"
Laut Bericht der ETC Group kontrollieren die zehn führenden privaten Saatgutkonzerne die Hälfte des kommerziellen Saatguthandels weltweit. Die Kontrolle und der Besitz an Saatgut durch die Konzerne - dem ersten Glied in der Nahrungsmittelkette - hat weitreichende Konsequenzen für die weltweite Nahrungssicherheit: Eine einzige Firma - Monsanto - kontrolliert nun 41 Prozent des Weltmarktes an kommerziellem Saatgut von Mais und ein Viertel des Saatgutes für Sojabohnen. Der ETC-Report beinhaltet Tabellen mit Informationen über die 20 führenden Saatgutfirmen. Der gesamte Text des zwölfseitigen Komuniques kann kostenlos auf der Homepage der ETC-Group www.etcgroup.org abgerufen werden.
"Prädiktive Gesundheitsinformationen bei Einstellungsuntersuchungen"
Eine Stellungnahme des Nationalen Ethikrats unter anderem zur ethischen Beurteilung von genetischen Tests bei Einstellungsuntersuchungen. Nach Auffassung des Nationalen Ethikrates ist es legitim, dass ein Arbeitgeber vor seiner Entscheidung über die Einstellung eines Bewerbers berücksichtigt, ob dieser für die vorgesehene Tätigkeit körperlich, geistig und gesundheitlich geeignet ist. Fragen nach dem Gesundheitszustand und zur persönlichen Krankheitsvorgeschichte eines Bewerbers und medizinische Untersuchungen sind daher zulässig, sofern sie erforderlich sind, zum Zeitpunkt der Einstellung die Eignung für die vorgesehene Tätigkeit festzustellen. Dagegen sollten aus Befragung oder Einstellungsuntersuchung gewonnene Gesundheitsinformationen, die sich auf die zukünftige Eignung eines Bewerbers beziehen, nur begrenzt verwertet werden dürfen. Sie sollten auf Krankheiten und Krankheitsanlagen beschränkt werden, die sich mit einer Wahrscheinlichkeit von über 50 Prozent innerhalb eines gesetzlich oder tarifvertraglich zu definierenden Zeitraums nach der Einstellung, in Anlehnung an die übliche sechsmonatige Probezeit, in nicht unerheblichem Ausmaß auf seine Eignung für den Arbeitsplatz auswirken werden. Im Internet unter http://www.ethikrat.org/stellungnahmen/stellungna….
Enquetekommission "Ethik und Recht der modernen Medizin" - "Bericht über den Stand der Arbeit"
Die Neuwahlen haben die Arbeit der Enquetekommission unterbrochen: So müsse das Thema der Rationierung in der Medizin und die Frage nach Schwerpunkten in der Pharmaforschung noch diskutiert werden. Neben den bereits veröffentlichten Zwischenberichten zur gesetzlichen Regelung von Patientenverfügungen, zu Organspenden sowie der Verbesserung von Palliativmedizin und Hospizarbeit enthält der Bericht über den Stand der Arbeit daher vor allem viele offene Fragen. Zu lesen ist das 242 Seiten starke Werk im Internet unter http://www.bundestag.de/parlament/kommissionen/et…. (Da es sein könnte, dass die Seiten mit Beginn der neuen Legislatur aus dem Netz genommen werden, sollte man sich mit dem Abspeichern beeilen!).
"The Global GM Market: Implications for the European Food Chain. An analysis of labelling requirements, market dynamics and cost implications”
Dieser Bericht mit dem Untertitel "Der globale Markt gentechnisch veränderter Produkte: Bedeutung und Auswirkungen auf den europäischen Lebensmittelmarkt. Eine Analyse zu Kennzeichnungsvorschriften, Marktdynamik und künftiger Kostenentwicklung" wurde durch den ABE (Agricultural Biotechnology Europe) in Auftrag gegeben und von Graham Brookes (Brookes West, UK), Neville Craddock (Neville Craddock Associates, UK) und Professor Bärbel Kniel (Biotask AG, Deutschland) verfasst. Sie prognostizieren einen Kostenanstieg für die Herstellung nicht gentechnisch veränderter Lebensmittel. Der vollständige Bericht in englische Sprache sowie eine deutsche Zusammenfassung sind unter www.pgeconomics.co.uk als pdf zu finden.
FAO eMail-Konferenz
Im Januar 2005 wurde vom Biotechnologieforum der FAO (Organisation der Vereinten Nationen für Nahrung und Landwirtschaft) die eMail-Konferenz "Public participation in decision-making regarding GMOs in developing countries: How to effectively involve rural people" abgehalten. Nun ist eine Zusammenfassung der Hauptdiskussionen der Konferenz veröffentlicht worden. In Englisch oder Spanisch im Netz unter: http://www.fao.org/biotech/logs/C12/summary.htm. Sie kann auch per eMail angefordert werden unter biotech- admin@fao.org.
"Crop Genetic Resources: An Ecomonic Appraisal"
Dieser im Auftrag des US-amerikanischen Landwirtschaftsministerium erstellte Bericht untersucht die Bedeutung pflanzengenetischer Vielfalt aus wirtschaftlicher Sicht. Die Autoren Kelly Day Rubenstein, Paul Heisey und Robbin Shoemaker et al. argumentieren, dass die geringe genetische Vielfalt in den USA die Anfälligkeit der Nutzpflanzen für Krankheiten erhöhe und damit auch zu ökonomischen Verlusten führe. Institutionelle Vereinbarungen und wirtschaftliche Faktoren, die den Transfer genetischer Ressourcen aus dem Ausland beeinflussen, werden aus diesem Blickwinkel analysiert. Als pdf zum freien Download unter: www.ers.usda.gov/publications/eib2/eib2.pdf
GID-Redaktion