Materialien

"Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen – Koexistenz und Umweltbeobachtung im Agrarraum"

Unter diesem Titel hat das Ministerium für Landwirtschaft, Umweltschutz und Raumordnung Land Brandenburg zusammen mit dem Robert Koch-Institut Studien- und Tagungsberichte veröffentlicht, die eine mögliche Koexistenz des Anbaus von konventionellen und gentechnisch veränderten Pflanzen als Perspektive für das Land Brandenburg kontrovers diskutieren. Dazu werden die Erkenntnisse der landwirtschaftlichen Forschung und Praxis sowie die Erfahrungen mit gentechnisch verändertem Anbau, beispielsweise von Mais auf Versuchsflächen im Oderbruch, berücksichtigt. Zu der Möglichkeit eines großflächigen gentechnisch veränderten Anbaus werden die Begleitmaßnahmen, die Umweltwirkungen, wie die Gefahr der Kontaminierung, aber auch die Anforderungen an ein Monitoring (Überwachung) aus der Sicht von Natur- und Umweltschutz sowie die Möglichkeiten und Grenzen der Saatgutkontrolle, erörtert. Schriftenreihe "Studien und Tagungsberichte" des Landesumweltamtes Brandenburg (LUA) 2004, Band 48; 7 Euro, ISSN 0948-0838, eMail: infoline@lua.brandenburg.de

"Bar-coding babies: Good for health?"

Im dem im Jahre 2003 in Großbritannien veröffentlichten "White Paper on genetics" stellte die britische Regierung ihre Idee vor, von Neugeborenen ein umfassendes Abbild ihres genetischen Codes zu erstellen. Wäre dies nur eine Quelle unzuverlässiger Informationen oder ein Fortschritt zur Verbesserung der Gesundheit? Wie wären die Auswirkungen auf die Entwicklung der Säuglinge? Die aktuelle englische GeneWatch Diskussion "Bar-coding babies: Good for health?" unter der Leitung von Dr. Helen Wallace untersucht die neueren Entwicklungen unter diesen Fragestellungen, abrufbar unter: www.genewatch.org/Publications/Briefs/brief27.pdf

"Naturschutz und Biologische Vielfalt"

Unter diesem Titel veröffentlicht das Bundesamt für Naturschutz (BfN) eine neue Schriftenreihe, die eine breite Themenpalette rund um den Erhalt der Biologischen Vielfalt umfassen soll. Der Hauptschwerpunkt der neuen Ausgabe liegt bei "Naturschutz und Gentechnik", mit dem das BfN auf Gefahren der Agro-Genetchnik für die Biologische Vielfalt hinweisen will. So sollen auch Auswirkungen der Freisetzung und des Inverkehrbringens von gentechnisch veränderten Organismen naturschutzfachlich sowie aus Sicht unterschiedlicher und internationaler Forschungsrichtungen aufgezeigt und bewertet werden. Zum Bestellen: Broder Breckling & Richard Verhoeven (Hrsg.), Risk Hazard Damage – Specification of Criteria to Assess Environmental Impact of Genetically Modified Organisms, Landwirtschaftsverlag Münster 2004, 256 Seiten, ISBN 3-7843-3901-8; Kosten: 20 Euro

"Grüne Gentechnik und Ernährungssicherung in Entwicklungsländern"

Mit diesem Thema beschäftigte sich im Juni 2004 ein Online-Diskurs, der einen weiteren Beitrag zur Diskussion des Dialogforums 2015 leisten sollte. Dieses Forum, ein Zusammenschluss von Persönlichkeiten aus Politik, Zivilgesellschaft, Medien und Wirtschaft, begleitet die Umsetzung des Aktionsprogramms 2015, dem deutschen Beitrag zur Erreichung der Millennium-Ziele der Völkergemeinschaft, bei dem die Grüne Gentechnik in Bezug auf die Bekämpfung von Hunger und zur Ernährungssicherung kontrovers diskutiert wurde. Der Online-Diskurs war in die Foren "Chancen", "Risiken" und "Globale politische Rahmenbedingungen" unterteilt und erörterte so Potenziale und Gefahren der Grünen Gentechnik gleichermaßen. Die Synthese der Foren (Abschlussbericht) ist mit den Ergebnissen, Zusammenfassungen sowie einer Teilnahmestatistik einzusehen unter www.aktionsprogramm2015.de/onlinediskurs/viewtopi….

"Ressourcenkonflikte"

Diesem Schwerpunkt schenkt die Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft PROKLA (von der "Vereinigung zur Kritik der politischen Ökonomie e.V.") im Juni 2004 ihr Augenmerk. Dabei werden Themen wie die Endlichkeit natürlicher Ressourcen, dem damit verbundenen Konfliktpotential, beispielsweise um die Bodenschätze Öl und Wasser, angesprochen. Im Heft: Joscha Wullweber "Umkämpfte Natur. Genetische Ressourcen als Medium der Kapitalakkumulation"; Ulrich Petschow, Anita Idel "Das globale Huhn"; PROKLA Heft 135; 34. Jahrgang, Juni 2004, Nr. 2; Verlag Westfälisches Dampfboot; ISSN 0342-8176, ISBN 3-89691-335-2 (www.prokla.de)

"Thesaurus Ethik in den Biowissenschaften"

Nach mehr als 3-jähriger Entwicklungszeit steht nun ein mehrsprachiger Thesaurus für die intellektuelle Inhaltserschließung von bioethischen Publikationen zur Verfügung. Dies ist eine Hilfestellung bei der Literatursuche in medizinischen Datenbanken und ist in 12 Sachgebiete unterteilt, welche neben humanen Bereichen der allgemeinen Bioethik und medizinischen Ethik auch die nicht-humanen Bereiche umfassen, wie z.B. die Tierethik und die Ethik des Umwelt- und Naturschutzes, der Landwirtschaft, der Gen- oder Biotechnologie. Zum freien Download, als Print oder Online-Version unter: http://www.drze.de/thesaurus

"Ethische Überlegungen zur genetischen Diagnostik"

lautet der Titel einer Studie der Arbeitsgruppe "Ethische Fragen der Gentechnik" der Evangelischen Kirche von Westfalen. In der Studie geht es um die Chancen und Risiken des Einsatzes der genetischen Diagnostik in Medizin, Strafverfolgung und anderen Bereichen, wie beispielsweise Vaterschaftstests. Der rund 80 Seiten umfassende Text führt in diese Problematik ein und stellt den medizinischen, juristischen und gesellschaftlichen Sachstand dar. Kostenlos erhältlich bei: Evangelisches Medienhaus, Cansteinstraße 1, 33647 Bielefeld, Tel.: 0521/94400 oder als pdf unter: www.ekvw.de/service (Texte und Dokumente)

"Sowing Secrecy: The Biotech Industry, USDA, and America’s Secret Pharm Belt"

ist eine Studie von Gregory Jaffe, Direktor des Biotechnologie-Projektes des Centers for Science in the Public Interest in Washington DC: Die Studie zeigt auf, dass von insgesamt 16 Anträgen für den Anbau von gentechnisch veränderten Nutzpflanzen zur Herstellung von Arzneimitteln oder neuartiger Proteine bereits 7 vom United States Department of Agriculture (USDA) genehmigt wurden, ohne dass die Öffentlichkeit darüber informiert worden wäre. Die Studie macht weiterhin darauf aufmerksam, dass Informationen über eventuelle Umwelt– und Gesundheitsrisiken fehlen. Center for Science in the Public Inetrest, 1875 Connecticut Avenue, N.W. Suite 300, Washington, DC 20009 oder als pdf unter: www.cspinet.org

Erschienen in
GID-Ausgabe
166
vom Oktober 2004
Seite 60 - 61

GID-Redaktion

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