Reis

Schwerpunkt

Reis - ein Grundnahrungsmittel in Gefahr? Das Unternehmen Bayer CropScience hat in Europa eine Import-Genehmigung für gentechnisch veränderten Reis beantragt. Ein Anbau ist in Europa (vorerst?) nicht geplant, wachsen soll der Reis in Asien. Dort sind vor tausenden von Jahren die ersten Reissorten kultiviert worden und dort ist auch heute noch die größte Reis-Artenvielfalt zu finden, was diese Region besonders schützenswert gegen mögliche Verunreinigungen mit gentechnisch veränderten Reissorten macht. Bisher ist über den Antrag noch nicht entschieden. In den USA, möchte ein Biotechnologie-Unternehmen den kommerziellen Anbau einer gentechnisch veränderten Reissorte vorantreiben, die in ihren Körnern zwei menschliche Proteine produziert. Verbraucher- und Umweltschützer sowie Reisproduzenten in den USA sind dagegen.

Impressum

GID 166, Okt./Nov.2004 20. Jahrgang - ISSN 0935-2481 Redaktion: Theresia Scheierling (ViSdP), Monika Feuerlein, Christof Potthof

Artikel in dieser Ausgabe

  • Gv-Reis in Europa - eine Bedrohung für Indien

    Von Suman Sahai

    Das Unternehmen Bayer CropScience hat in Europa eine Import-Genehmigung für gentechnisch veränderten Reis beantragt. Ein Anbau ist in Europa (vorerst?) nicht geplant, wachsen soll der Reis in Asien. Dort sind vor tausenden von Jahren die ersten Reissorten kultiviert worden und dort ist auch heute noch die größte Reis-Artenvielfalt zu finden, was diese Region besonders schützenswert gegen mögliche Verunreinigungen mit gentechnisch veränderten Reissorten macht. Bisher ist über den Antrag noch nicht entschieden.

  • People's Caravan: Nahrungsmittelsouveränität!

    Von Giovanni Tapang Irene Fernandez Karsten Wolff

    Im September fand in Asien und Europa die "People's Caravan for Food Sovereignty" statt. Mit insgesamt etwa vierzig Veranstaltungen stellten VertreterInnen einer breiten NGO-Koalition ihre Forderungen vor. Der Einsatz der Gentechnik in der Landwirtschaft ist eines von mehreren zentralen Themen. Der GID hatte Gelegenheit, mit drei asiatischen Gästen des europäischen Zweiges der Caravan zu sprechen

  • Das Internationale Reis-Jahr

    Von Karsten Wolff

    Im Dezember 2002 erklärte die Generalversammlung der Vereinten Nationen das Jahr 2004 zum "Internationalen Reis-Jahr". Verschiedene internationale und auch Nichtregierungsorganisationen waren aufgefordert, sich an der Ausgestaltung des Programms zu beteiligen. Ein Blick des Pestizid Aktions-Netzwerk Asien-Pazifik auf die Initiative.

  • Reis ist Leben

    Beim Zusammentreffen der verschiedenen Zweige der Peoples Caravan in Nepal hat die Bewegung der asiatischen Landbevölkerung eine Erklärung zum Internationalen Jahr des Reises abgegeben. Im Folgenden dokumentieren wir diese Erklärung in Auszügen.

  • Sushi ohne Drogen, bitte!

    Von Sabine Faaß

    Ein Biotechnologie-Unternehmen in den USA möchte den kommerziellen Anbau einer gentechnisch veränderten Reissorte vorantreiben, die in ihren Körnern zwei menschliche Proteine produziert. Verbraucher- und Umweltschützer sowie Reisproduzenten in den USA sind dagegen. In diesem Jahr gab es (noch) keine Genehmigung.

  • Bt-Resistenzmanagement – auch in Europa

    Von Katja Moch

    Am 8. September hat die Europäische Kommission 17 verschiedene Sorten, die von dem gentechnisch veränderten insektenresistenten Mais MON810 abstammen, in den Europäischen Sortenkatalog aufgenommen. Damit besitzen sie auch die Sortenzulassung für die einzelnen Mitgliedstaaten und können theoretisch in ganz Europa angebaut werden.

  • Die nächste Generation von Gentechnik-Risiken?

    Von Armin Spök

    Nachdem Pflanzen unter Einsatz der Gentechnik mit neuen agronomischen Eigenschaften wie Herbizid-Toleranz oder Insekten-Resistenz ausgestattet worden sind, sollen jetzt auch die Ernteprodukte neue Qualitäten erhalten. Die neuen Eigenschaften machen es erforderlich, dass die bisherigen Konzepte für Risikoabschätzung und -management überprüft werden.

  • Dass wir eins und dreifach sind

    Von Ulrike Baureithel

    Nicht nur Arbeit am Image: Ethikrat votiert dreistimmig gegen das Forschungsklonen und führt »vorbildliche Entscheidungsprozesse« vor.

  • Immer wieder Streit ums Klonen

    Von Andreas Poltermann Sigrid Graumann

    Die jüngste britische Entscheidung zum Einstieg in das Forschungs-Klonen (1) hat auch in Deutschland eine neue Debatte über den Embryonenschutz und die Stammzellforschung ausgelöst. Wie wird sich die veränderte Situation auf die Verhandlungen für ein internationales Klonverbot auswirken, die aktuell von den Vereinten Nationen wieder aufgenommen werden?

  • Pharmakogenetik - Rolltreppe abwärts?

    Von Lilian Marx-Stölting

    Pharmakogenetische Tests sollen Arzneireaktionen vorhersagen und so die Wahl des richtigen Medikaments in der optimalen Dosis ermöglichen. Kritiker warnen vor Risiken und “Dammbrü-chen”, Befürworter betonen den möglichen medizinischen Nutzen, den die Forschung bringt. Im Folgenden werden solche Dammbruch-Argumente, auch Argumente der schiefen-Ebene genannt, im Kontext der Pharmakogenetik untersucht

  • Drei Jahrzehnte Einmischen und Verändern

    Von Brigitte Sorg

    Das Feministische Frauengesundheitszentrum (FFGZ) in Berlin ist in diesem Oktober dreissig Jahre alt geworden. Auch in Zukunft sieht es das FFGZ als seine Aufgabe an, den Frauen im Dschungel der Angebote des Gesundheitsmarkts Orientierung zu geben und ihnen ein unabhängiges, kritisches Informationsangebot mit Parteilichkeit für Frauen zur Verfügung zu stellen. Der GID sprach mit Brigitte Sorg vom FFGZ.

  • Der Nano–Hype

    Von Holger Berg

    "Nanotechnologie" ist modern. Das beweist nicht nur die außerordentlich hohe Zahl der Veröffentlichungen zu diesem Thema in Wissenschaftsjournalen und in Tageszeitungen, sondern auch die wachsenden Investitionen. Nach Atomtechnologie, künstlicher Intelligenz und Gentechnik, so scheint es, schickt sich nun die Nanotechnologie an, die Welt zu retten. Hunger, Arbeit und Krankheit sollen mit Nanotech bekämpft und überwunden werden. Doch die Technologie birgt auch neue Risiken.

  • Auf ein Neues: Biopatent-Richtlinie

    Von Ruth Tippe

    Schon seit Juli 2000 hätte die EU-Biopatentrichtlinie in deutsches Recht umgesetzt werden müssen. Die Bundesregierung versucht, "mal wieder" muss man wohl sagen, die Umsetzung voranzubringen. Am 29. September fand nun eine gemeinsame Anhörung vor den Bundestagsausschüssen für Recht, Gesundheit und Landwirtschaft statt.

  • Nachtigall, ick hör Dir...

    Von Hannah Laup

    Die Union der Deutschen Akademien der Wissenschaften hat sich Ende August mit einem offenen Brief und einem Memorandum zu Wort gemeldet. Diese richten sich gegen die Haftungsregelung im neuen deutschen Gentechnikgesetz, das derzeit zwischen Bundestag und Bundesrat verhandelt wird.