Weitere Bücher
"Won for all"
Der Genetiker Michael Ashburner hat ein Buch über die Entschlüsselung des Genoms der Drosophila, dem Lieblingstier der Genforscher, geschrieben. Drosophila ist eines der genetisch am besten erforschten Tiere überhaupt. Ashburner beschreibt die Geschichte der Sequenzierung des Drosophila-Genoms in Tagebuch-ähnlicher Form. Dabei geht der Autor auch auf die Kooperation von öffentlichen Laboren und privaten Firmen bei der Erforschung der Drosophila-DNA ein. "Won for all- How the Drosophila Genome was Sequenced", New York, 2006, 100 Seiten, 19,95 Dollar, ISBN: 0879698020
Tierisches Insulin
Diabetiker (Typ I) können nicht überleben, ohne Insulin zu spritzen,. Jahrzehntelang wurde gereinigtes, tierisches Insulin auf dem Markt angeboten. Doch seit den 80er Jahren wurden die natürlichen Insuline zugunsten der gentechnisch hergestellten Insuline vom Markt verdrängt zum Schaden von Diabetikern, die synthetisch hergestellte Humaninsuline und Analoga nicht vertragen und mit heftigen, teils tödlichen Nebenwirkungen reagieren. Die Patienten kämpfen darum, tierisches Insulin aus dem Ausland importieren zu dürfen. Doch sie stoßen dabei auf Unverständnis und Ignoranz seitens der Ärzte und Krankenkassen, da synthetisches Insulin offiziell als Paradebeispiel für gelungene Gentechnik gilt. In dem soeben erschienenen Buch zeigen die Herausgeber mit PatientInnenberichten, wie Ärzte und Krankenkassen sich offensichtlich dem Vermarktungssystem der Pharmaindustrie unterwerfen und die Patienten mit ihren Nöten nicht ernst nehmen. Eva Fritzsche/Sabine Hancl (Hrsg.): Tierisches Insulin. Ein bewährtes Medikament in der modernen Diabetestherapie, 101 Seiten, trafo-Verlag, Berlin, 2006, 9,80 Euro, ISBN 3-89626-616-0
Biomedizin im Kontext
Handlungsmöglichkeiten, die die Biomedizin eröffnet, prägen zunehmend unsere individuellen Lebenserfahrungen und das gesellschaftliche Zusammenleben. Das gilt heute schon für die Gendiagnostik und die Fortpflanzungsmedizin und wird zukünftig wahrscheinlich für die embryonale Stammzellforschung und das Klonen ebenfalls gelten. Die genannten biomedizinischen Verfahren sind Thema in den Medien und in politischen Debatten, die nicht nur durch Interessenskonflikte, sondern auch durch verschiedene religiöse und kulturelle Weltanschauungen geprägt sind. Vor diesem Hintergrund werden die Entwicklungen der Biomedizin politisch gesteuert und gesetzlich reguliert. In den vorliegenden Beiträgen werden diese Kontexte der Biomedizin aus unterschiedlichen fachlichen Perspektiven reflektiert und diskutiert. Sigrid Graumann und Katrin Grüber (Hrsg.): Biomedizin im Kontext, Beiträge aus dem Institut Mensch, Ethik und Wissenschaft, Mensch - Ethik - Wissenschaft, Band 3, 317 Seiten, LIT Verlag, Münster 2006, 19,90 Euro, ISBN: 3-8258-9624-2
Genom und Gehirn
Wie können Vernunftfähigkeit und Verantwortlichkeit vor dem Hintergrund der Einsichten in Genom und Gehirn begriffen werden? Und wie können umgekehrt die Grenzen genetischen und neurowissenschaftlichen Tuns so bestimmt werden, dass sie einem reflektierten Verständnis der menschlichen Person entsprechen? Die Beiträge des Bandes widmen sich diesen Fragen interdisziplinär. Dabei erschließen sie konkrete Einzelaspekte des Personseins wie Gedächtnis, Emotionalität, Sexualität oder Intelligenz ebenso wie die Grundsatzprobleme des Gehirn-Geist-Verhältnisses, der Willensfreiheit und der Schuldfähigkeit. Dietmar Hübner (Hrsg.): Dimensionen der Person: Genom und Gehirn, 386 Seiten, mentis Verlag, 2006, 39,80 Euro, ISBN: 3-89785-476-7
Zwischen den Molekülen
Über Bilder des Lebendigen, Körperverständnis und die "prädiktive Vernunft" der Gendiagnostik sinnieren diese Beiträge und verarbeiten dabei unterschiedliche philosophische Fragestellungen aus einem Jahrhundert Genetik. Christoph Rehmann-Sutter: Zwischen den Molekülen. Beiträge zur Philosophie der Genetik, 331 Seiten, Narr Francke Attempto Verlag, Reihe Ethik in den Wissenschaften, 2005, 29,90 Euro, ISBN 3-7720-8114-2
Den Schatz bewahren
Auf etwa 200 Seiten gibt diese Schrift in mehreren Beiträgen verschiedener Autoren in allgemein verständlichen Worten einen Einblick in die Vielfältigkeit der Gentechnikanwendung und skizziert die damit verbundenen Hoffnungen, Interessen und Probleme. Sie will die Diskussion über Risiken und Grenzen, Wünschbarkeit und Verantwortbarkeit dieser neuen Technologie anregen. Und sie will die LeserInnen dazu ermutigen, das eigene Unbehagen ernst zu nehmen und der eigenen Urteilsfähigkeit zu vertrauen. Sie ist sowohl für Menschen gedacht, die sich informieren wollen, als auch für diejenigen, die Anregungen suchen, aktiv zur Erhaltung der gentechnikfreien Landwirtschaft und Förderung der Ernährungskultur beizutragen, weil sie den Reichtum und die Vielfalt der uns nährenden Natur begrüßen und sie erhalten wollen. Angela von Beesten, u.a.: Den Schatz bewahren - Plädoyer für die gentechnikfreie Landwirtschaft; Sambucus e.V., 2005, 214 S., 7 Euro, zu beziehen über das Gen-ethische Netzwerk; Tel.: 030/6857073, eMail: gen@gen-ethisches-netzwerk.de
GID-Redaktion