Verwandtschaft, Gender, Reproduktionstechnologien

Schwerpunkt

Wie verändern sich soziale Ordnungssysteme durch die Existenz der modernen Reproduktionstechnologien?

Impressum

GID 186, Februar 2008, 24. Jahrgang, ISSN 0935-2481, Redaktion: Theresia Scheierling (ViSdP), Monika Feuerlein, Christof Potthof, Naima Blum

Artikel in dieser Ausgabe

  • Im Spiegel der Repromedizin

    Von GID-Redaktion

    Wie verändern sich soziale Ordnungssysteme durch die Existenz der modernen Reproduktionstechnologien?

  • Der Planungswille zum Kind

    Von Sabine Hess

    Ein am Institut für Europäische Ethnologie der Humboldt-Universität angesiedeltes Forschungsprojekt untersucht in Berlin und im Großraum Istanbul-Izmir, wie sich die Möglichkeiten der Reproduktionstechnologie auf das Denken über „Verwandtschaft“ sowie auf die Herstellung verwandtschaftlicher Beziehungen auswirken.(1) Der folgende Beitrag untersucht die Bedeutung der De-Naturalisierung von Fortpflanzung aus der Perspektive von Berliner IVF-Nutzerinnen und vor dem Hintergrund gesellschaftspolitischer Transformationen.

  • Ein Plädoyer für mehr Offenheit

    Interview mit Petra Thorn

    Die Familiengründung nach Samenspende war in Deutschland lange Zeit ein Tabu. Nun begeben sich die inzwischen erwachsen gewordenen Kinder auf Identitätssuche. Über die psychosozialen Aspekte der so genannten „Donogenen Insemination“ sprach der GID mit der Familientherapeutin Petra Thorn.

  • Kommentar: Erleichterte Vaterschaftsklärung auf holprigem Weg

    Von Irmingard Schewe-Gerigk

    Mit einem neuen Gesetzentwurf soll die Klärung der Frage, von wem ein Kind abstammt, deutlich erleichtert werden. Dieses Anliegen der Bundesregierung wird einhellig begrüßt. Doch die geplanten Regelungen haben auch deutliche Schwachstellen.

  • Ethik der Elternschaft

    Von Claudia Wiesemann

    Eltern und ihre Bedürfnisse spielen bei der ethischen und rechtlichen Analyse von Konflikten in der Fortpflanzungsmedizin oft nur eine unbedeutende Rolle. Elterninteressen werden in der Regel allenfalls als Konsumenteninteressen wahrgenommen. Ursache ist eine Tendenz zeitgenössischer Ethik, Individuen – und nicht soziale Beziehungen – in den Mittelpunkt der Betrachtung zu stellen.

  • Zweifelhafte Gentech-Gerste

    Von Jörg Bergstedt

    Die Freisetzung von gentechnisch veränderter Gerste rief in Gießen Aktivisten auf den Plan, denen jetzt der Prozess gemacht werden soll. Ein unwissenschaftlicher Wissenschaftler und ein grundlegender Kritikansatz der Aktivisten lassen einen intensiven Prozess erwarten.

  • Vorhersehbare zufällige Aussaat

    Von AG Gentechnik im Pomologen-Verein

    Aus Anlass verschiedener öffentlicher Äußerungen der Professorin Magda-Viola Hanke und ihres Mitarbeiters Henryk Flachowsky über die - vermeintliche - biologische Sicherheit von gentechnisch veränderten Apfelbäumen äußern sich Praktiker und Praktikerinnen aus der Obstzüchtung in einem Offenen Brief. Sie warnen davor, die Gefahren kleinzureden.

  • Jetzt steht es 2:0 für die Politik

    Interview mit René Röspel

    Der Bioethik-Experte René Röspel (SPD) über Stammzellen, Stichtage und den geplanten „Nachschlag” für die Wissenschaft

  • Rätsel um die Kommunikation der Gene

    Interview mit Manfred Schmidt

    Ende letzten Jahres ist ein dreijähriger Junge, der in einer britischen Gentherapiestudie wegen einer schweren Immunkrankheit behandelt wurde, an Leukämie erkrankt.(1) Der GID sprach aus diesem Anlass mit Manfred Schmidt, vom Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) in Heidelberg. Gemeinsam mit weiteren Wissenschaftlern hat er nach Ursachen für die wiederholte Tumorbildung bei Gentherapieexperimenten gesucht.

  • Saatgut-Claims

    Von Christof Potthof

    Der weltweite Saatgutmarkt wird von wenigen Konzernen dominiert und die Konzentration schreitet weiter voran. Gentechnisch verändertes Saatgut spielt dabei im Moment eine untergeordnete Rolle - lässt für die Zukunft jedoch gute Geschäfte erhoffen. Der US-amerikanische Monsanto-Konzern und die BASF kooperieren bei der Entwicklung neuer Saaten, Patente sollen die Profite absichern.

  • David gegen Goliath

    Interview mit Percy Schmeiser

    Der kanadische Landwirt Percy Schmeiser streitet seit mittlerweile zehn Jahren mit dem Gentechnikkonzern Monsanto vor Gericht. Vordergründig geht es dabei um Patentverletzung und Verunreinigung von Ernten. Auf dem Spiel steht aber auch die Frage, wem Pflanzen und andere Lebensformen gehören und wer die Zeche der Gentechnologie bezahlt.