Reprotechnologien

Piktogramm: Petrischale mit Eizelle und Spermien

Eizell„spende“ und „Leihmutterschaft“ sind in Deutschland verboten, das regelt das Embryonenschutzgesetz (EschG). Um solche Reproduktionstechnologien dennoch zu nutzen, reisen Schätzungen zufolge jedes Jahr bis zu 3.000 deutsche Paare ins Ausland. Der starke Kinderwunsch dieser Paare, das vermeintliche Kindeswohl, die mit dem Reproduktionstourismus verbundenen Probleme, ein postuliertes „Recht“ auf ein eigenes Kind – diese Argumente werden von unterschiedlichen Gruppen verstärkt vorgebracht, um die Verabschiedung eines „modernen“, liberalen Fortpflanzungsmedizingesetzes voranzubringen.

Selten thematisiert werden die geringen Erfolgsaussichten reproduktiver Technologien und alternative Möglichkeiten der Familiengründung wie Pflegekinder oder Co-Parenting. Die Probleme und Rechte von „Spenderinnen“ und „Leihmüttern“ kommen in diesen Diskursen noch weniger vor.

Beiträge zu diesem Thema

  • Pronatalismus Reloaded

    Viele weiße Babypuppen aus Plastik
    Von
    20. August 2025

    Pronatalismus feiert ein Comeback. Doch der dahinterstehenden Bewegung geht es nicht um den Erhalt der Menschheit, sondern um die Reproduktion bestimmter Bevölkerungsgruppen. Was passiert, wenn diese Ideologie auf finanzielle und politische Macht sowie moderne Reproduktionstechnologien trifft? Damit beschäftigt sich der Schwerpunkt dieser Ausgabe.

  • Pronatalismus Reloaded — Rechte Ideologie mit Hightech-Update

    GID-Ausgabe
    274
    vom
    August 2025

    Pronatalismus feiert ein Comeback. Doch der dahinterstehenden Bewegung geht es nicht um den Erhalt der Menschheit, sondern um die Reproduktion bestimmter Bevölkerungsgruppen. Was passiert, wenn diese Ideologie auf finanzielle und politische Macht sowie moderne Reproduktionstechnologien trifft? Damit beschäftigt sich der Schwerpunkt dieser Ausgabe.

    GID Cover 274 - eine blonde Familie steht mit 2 Dackeln vor einem Einfamilienhaus

  • Illegale Eizellspende

    Screenshot der Webseite der Augsburger Allgemeine
    Von
    GeN

    Jonte Lindemann vom GeN wurde in der Augsburger Allgemeine vom 20.4.2025 zum Thema Eizell"spende" im Ausland zitiert. "Es ist nicht die Mittelschicht, die in diesen Ländern ihre Eizellen spendet", sagt Lindemann.

  • Podcast zu linken Perspektiven auf Bio‑, Gen- und Fortpflanzungstechnologien

    Schwein gehabt! Podcast
    Von
    GeN

    In der vierten Folge waren Jonte und Isabelle vom Gen-ethischen Netzwerk zu Gast im Berliner Mehringhof. In dem Gespräch geht es vor allem um die Diskurse rund um Eizelltransfer, Neugeborenensequenzierung und Genome Editing

  • Soziogenomik und polygene Scores

    Grafik mit der Überschrift "Predicting IQ for Embryos", zu sehen sind 3 stilisierte Petrischalen unter der ersten steht Embryo 2 und IQ 117 unter der zweiten Embryo 1 und IQ 118 und unter der dritten Embryo 3 und IQ 122, unter den drei Petrischalen zeigen Pfeile nach links und rechts und dazwischen steht "Range" unnd "6.1 IQ points"

    Ein Start-Up verspricht mittels genomischer Tests die „intelligentesten“ Embryonen auszuwählen. Das Angebot sollte nicht als pseudowissenschaftlicher Unsinn abgetan werden, denn es handelt sich nur um die Spitze des Eisbergs aktueller Forschung zur genetischen Vorhersage sozialer Eigenschaften.