Mail Aktion: Neue Gentechnik braucht Regulierung!

Schreiben Sie eine Mail an die EU-Abgeordneten

Die neue Gentechnik soll in der EU in Zukunft anders reguliert werden. Die Gesetzesentwürfe sehen eine weitgehende Deregulierung vor, womit wichtige Errungenschaften wie Risikoprüfung, durchgehende Kennzeichnungspflicht und der Zugang zu Informationen wegfallen würden. Jetzt ist der Moment, den EU-Abgeordneten zu sagen: Das wollen wir nicht! Also: Mitmachen!

Aktion Deregulierung Trilog

Bisher gilt in der EU für die Anwendungen der Gentechnik – der alten wie der neuen – das EU-Gentechnikrecht, das auf dem Vorsorgeprinzip beruht. Seit 2023 wird jedoch in den Institutionen der EU debattiert, wie Pflanzen und ihre Produkte, die aus den neuen Gentechniken, also CRISPR-Cas und Co. (NGT), entstanden sind, zukünftig reguliert werden sollten. Im Juli 2023 veröffentlichte die EU-Kommission ihren Gesetzesentwurf, im Februar 2024 folgte die Einschätzung des EU-Parlaments und im März 2025 kam auch der EU-Rat zu einem Beschluss.

Zentral bei allen Vorschlägen ist die Gleichsetzung von NGT-Pflanzen – sofern diese an höchstens 20 Stellen im Genom gezielt verändert wurden – mit Pflanzen aus konventioneller Zucht. Laut den Gesetzesvorschlägen soll für diese NGT-Pflanzen die Regulierung komplett wegfallen. Im Konkreten heißt das unter anderem, dass die Pflanzen nicht mehr auf ihre Risiken für Umwelt und Menschen geprüft werden müssen und dass es vom Saatgut bis auf den Teller keine Kennzeichnungspflicht mehr gibt. Diese Änderungen bedeuten den Verlust von Transparenz, Vorsorge und Wahlfreiheit. Dies werden besonders die Landwirtschaft, das weiterverarbeitende Gewerbe und die Verbraucher*innen, die Gentechnik ablehnen und vermeiden wollen, zu spüren bekommen.

Aber noch ist es nicht final entschieden: Im Mai startet das Trilog-Verfahren, in dem die drei EU-Institutionen sich auf einen gemeinsamen Gesetzestext einigen sollen. Daher ist es wichtig, dass sich möglichst viele EU-Abgeordnete klar gegen eine Deregulierung des Gentechnikrechts positionieren. Und genau da setzen wir an: Mit unserem Tool können ganz viele Menschen ganz einfach per Mail Druck auf die Abgeordneten ausüben.

Füllt einfach das Formular aus und wählt alle oder einige Abgeordnete aus, die ihr anschreiben wollt. Dann drückt ihr auf E-Mail senden, ihr bekommt an die angegebene E-Mail-Adresse eine Nachricht geschickt in der ihr eure Teilnahme bestätigen müsst. Macht das bitte, ansonsten geht eure Mail an die Abgeordneten nicht raus! Danke, dass ihr teilnehmt und euch für unsere gemeinsamen Forderungen stark macht!
 

PS: Falls ihr euch fragt, warum ihr mit dem Tool keine Abgeordneten der AFD erreichen könnt, diese sind aufgrund ihrer gesichert rechtsextremen Positionen vom demokratischen Diskurs disqualifiziert.

Mehr Informationen
Artikel:  Nächster Schritt im Verfahren um lascheres Gentechnik-Gesetz 
Stellungnahme: Gemeinsame Erklärung zur Deregulierung neuer GVO
Brief an Bundesminister Özdemir: Sicherheit für die gentechnikfreie Landwirtschaft
Unser Flyer: Neue Gentechnik in der Landwirtschaft
GID Magazin Nr. 267: Schwerpunkt zu NGT und Wassermangel
 

5. Mai 2025

Judith Düesberg ist Ökologin und Mitarbeiterin des GeN.

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Judith Düesberg

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