Forschende und Mediziner*innen wollen das Erbgut von Neugeborenen analysieren. Die Molekularbiologin Isabelle Bartram warnt im Interview mit Netzpolitik.org am 10.10.2025 vor Diskriminierung durch Gen-Daten und dem Aufbau einer nationalen DNA-Datenbank.
Neugeborene auf verschiedene genetisch bedingte Krankheiten zu testen, ist in vielen europäischen Ländern üblich. Ambitionierte Pläne, diese Gesundheitsversorgung auszuweiten, könnten weitreichende ungewollte Folgen haben.
Schwere Erkrankungen früher zu diagnostizieren und behandeln ist eine gute Sache. Aber DNA-Daten sind hochsensibel – es steckt sehr viel mehr Information in ihnen und es gibt vielfältige Anwendungsmöglichkeiten. Ein neuer Fachartikel in "Ethik in der Medizin" von GeN-Mitarbeiterin Dr. Isabelle Bartram diskutiert ungewollte negative Effekte von genomischen Neugeborenen-Screening.
Angeborene Erkrankungen behandeln, bevor sie ausbrechen – mit diesem Versprechen will ein britisches Projekt die Genome von gesunden Neugeborenen sequenzieren und beforschen. Für viele Expert*innen stehen der mögliche Nutzen und die Risiken nicht im Verhältnis.