Biopatente

Piktogramm: Waage mit Dollar auf der einen, Medizin und Pflanze auf der anderen Seite

Gentechnisch veränderte Pflanzen und Tiere, und in immer größerem Maße auch Pflanzen und Tiere aus konventioneller Zucht, werden patentiert. Patente auf genetische Ressourcen zu besitzen heißt, dass alleinige Nutzungsrecht an den biologischen Eigenschaften für 20 Jahre zu haben.

Biopatente sind Bausteine eines kapitalorientierten Wirtschaftssystems, das auf Ausschluss, Konzentration und Einseitigkeit basiert. Die Anmeldung und Verteidigung von Patenten, sowie das Verständnis von Patentschriften benötigen Fachwissen und sind somit zeit- und kapitalintensiv.  Patente schaffen juristische Unsicherheit, die einer vielfältigen und anpassungsfähigen Zucht von Vielen entgegensteht. Mit Systemen wie zum Beispiel Open-Source-Lizenzen sollen Alternativen angeboten und Diskussionen angestoßen werden, wie ein partizipativeres System aussehen könnte.

Das Gen-ethische Netzwerk setzt sich unablässig gegen Patente auf Gene, Zellen, Pflanzen und Tiere ein und ist Mitglied im Verein No Patents on Seeds!.

Beiträge zu diesem Thema

  • „Der Markt muss erst noch entstehen“

    Interview mit
    6. Januar 2012

    Der GID sprach mit der Stammzellforscherin Katrin Zeilinger über das Urteil des Europäischen Gerichtshofes (EuGH) zu embryonalen Stammzellen, seine Auswirkungen auf das Forschungsgebiet, die Praxis der Nutzung von Zell-Linien und die Verwertung von Forschungsergebnissen.

  • Patente Entscheidung?

    6. Januar 2012

    Der jahrelange Rechtsstreit um Stammzellpatente in Europa geht seinem Ende entgegen. Im Oktober entschied der Europäische Gerichtshof (EuGH): Wenn für die Gewinnung von Stammzelllinien befruchtete oder geklonte Eizellen zerstört werden, dürfen weder die Verfahren noch die hergestellten Zellen patentiert werden. Dass die späte Entscheidung die Kommerzialisierung des Forschungsbereiches aufhalten kann, darf allerdings bezweifelt werden.

  • 26.10., München: Demo gegen Patent auf Brokkoli

    (München und Berlin, 2. August 2011) Anlässlich einer Anhörung zu den Patenten über konventionell gezüchteten Brokkoli und Tomaten im Europäischen Patentamt in München ruft die Koalition No Patents on Seeds zu einer Demonstration auf. Das Gen-ethische Netzwerk unterstützt diesen Aufruf.

  • Zukunft säen - Vielfalt ernten

    11. Juli 2011

    Im April fanden in Brüssel „Internationale Aktionstage für Saatgut-Souveränität” statt. SaatgutliebhaberInnen trafen auf Stadtgarten-AktivistInnen. Sie wollen mitreden bei der Novellierung der europäischen Saatgut-Gesetzgebung.

  • Offener Brief gegen Patente auf Tiere und Pflanzen

    (Berlin und München, Mai 2011) Das Gen-ethische Netzwerk und die Initiative Kein Patent auf Leben! rufen zur Unterstützung des offenen Briefes an die Mitglieder des Europäischen Parlamentes und die Europäische Kommission und gegen die Patentierung von Tieren und Pflanzen auf !!!