Biopatente

Piktogramm: Waage mit Dollar auf der einen, Medizin und Pflanze auf der anderen Seite

Gentechnisch veränderte Pflanzen und Tiere, und in immer größerem Maße auch Pflanzen und Tiere aus konventioneller Zucht, werden patentiert. Patente auf genetische Ressourcen zu besitzen heißt, dass alleinige Nutzungsrecht an den biologischen Eigenschaften für 20 Jahre zu haben.

Biopatente sind Bausteine eines kapitalorientierten Wirtschaftssystems, das auf Ausschluss, Konzentration und Einseitigkeit basiert. Die Anmeldung und Verteidigung von Patenten, sowie das Verständnis von Patentschriften benötigen Fachwissen und sind somit zeit- und kapitalintensiv.  Patente schaffen juristische Unsicherheit, die einer vielfältigen und anpassungsfähigen Zucht von Vielen entgegensteht. Mit Systemen wie zum Beispiel Open-Source-Lizenzen sollen Alternativen angeboten und Diskussionen angestoßen werden, wie ein partizipativeres System aussehen könnte.

Das Gen-ethische Netzwerk setzt sich unablässig gegen Patente auf Gene, Zellen, Pflanzen und Tiere ein und ist Mitglied im Verein No Patents on Seeds!.

Beiträge zu diesem Thema

  • Saatgutkampagne „Zukunft säen - Vielfalt erhalten“

    (Berlin, 13. April 2011) Am 17. und 18. April treffen sich GärtnerInnen, LandwirtInnen und Engagierte aus verschiedenen europäischen Ländern, Indien und der Türkei unter dem Slogan „Freies Saatgut für alle!”. Sie protestieren für Saatgut-Souveränität und gegen eine Verschärfung des Saatgutrechts und die damit verbundenen Einschränkungen für bäuerliche Landwirtschaft weltweit. Mehr dazu hier (pdf-Dokument, direkter Link, 130 KB) oder unter www.saatgutkampagne.org.

  • Beschwerlicher Weg

    7. März 2011

    Grundsatzentscheidungen zu Patenten auf Pflanzen und Tiere sind gefallen. Die Politik befindet sich jedoch weiterhin auf einem beschwerlichen Weg.

  • ENTSCHEIDUNG ZU BROKKOLI UND TOMATE IST GEFALLEN!

    (München, 9. Dezember 2010) Das Europäische Patentamt (EPA) hat heute die Entscheidung über das so genannte „Brokkoli-Patent“ gefällt: Das Verfahren zur konventionellen Züchtung von Brokkoli könne nicht als technische Erfindung angesehen werden.

  • Kein Patent auf Brokkoli und Tomate! - Keine Patente auf Pflanzen und Tiere!

    Am 20. Juli 2010 verhandelt das Europäische Patentamt über Patente auf Brokkoli und Tomaten aus traditioneller Zucht. Bauern-, Umwelt-, Entwicklungshilfe- und andere Organisationen - und natürlich auch das GeN - rufen gemeinsam zur Demonstration in München auf: Setzen wir zusammen ein deutliches Zeichen gegen Patente auf Pflanzen und Tiere, auf Gene, Zellen und Gewebe - Kein Patent auf Leben!

  • USA: Grundsatzurteil gegen Genpatente

    7. Juli 2010

    Ein Gerichtsurteil in den USA stellte jüngst die Patentierbarkeit von menschlichen Genen in Frage. Hinter der Klage gegen die US-Patentbehörde und die Patentinhaber stand eine breite und heterogene Koalition - von Frauengesundheitsorganisationen bis zu Wissenschaftsverbänden. Auf den folgenden Seiten informieren wir über das Urteil und die Argumente der KlägerInnen.