Hunger

Schwerpunkt

„Gentechnik kann den Hunger bekämpfen“ - das ist so etwas wie ein universelles Standardargument in der Debatte um den Einsatz gentechnisch veränderter Pflanzen. In Verbindung mit Hinweisen auf die wachsende Weltbevölkerung und den Klimawandel wird es zum Totschlagargument.

Impressum

GID 209, Dezember 2011, 27. Jahrgang, ISSN 0935-2481, Redaktion: Theresia Scheierling (ViSdP), Birgit Peuker, Christof Potthof, Susanne Schultz, Alexander v. Schwerin, Maja Stralucke, Uta Wagenmann, Uwe Wendling

Artikel in dieser Ausgabe

  • Der Paradigmenwechsel

    Benny Härlin

    Die internationale Agrarpolitik ist begleitet von einem permanenten Output wissenschaftlicher Berichte, Expertisen und Studien aus der Feder einer Vielzahl von Akteuren und Organisationen. Seit ein paar Jahren sind deutliche Veränderungen zu beobachten.

  • „Denn wir leben von der gleichen Luft“

    Interview mit Alassane Dicko Dorette Führer

    Unter dem Titel „Recht zu bleiben, Recht zu gehen. Soziale Kämpfe in Westafrika“ veranstaltete das Netzwerk Afrique-Europe-Interact im November 2011 eine Rundreise mit drei AktivistInnen aus dem westafrikanischen Land Mali, um die Ursachen von Migration und sozialer Kämpfe in Westafrika in das öffentliche Bewusstsein zu rücken. Welche Rolle spielt dabei die Landwirtschaft, in einem Land wie Mali, bei dem nur circa zehn Prozent der Landesfläche landwirtschaftlich genutzt werden können, aber 80 Prozent der Bevölkerung auf und von dem Land leben?

  • Hungerbekämpfung durch Gentechnik?

    Roman Herre Angelika Schaffrath Rosario

    Befürworter der „grünen“ Gentechnik argumentieren gerne, dass eine durch Gentechnik bewirkte Ertragssteigerung der Landwirtschaft zur Bekämpfung des Hungers in der Welt beitragen kann. Aber ist das wirklich so einfach, wie uns suggeriert wird?

  • Wie weiter, wenn nicht „wie bisher”?

    Christof Potthof

    „Weiter wie bisher ist keine Option“ - das war das prägnanteste Ergebnis des Weltagrarberichts, der 2008 veröffentlicht wurde. Im November trafen sich nun in Berlin gut 200 Interessierte aus Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Politik, um über eine Fortsetzung zu diskutieren.

  • Global verhandelt

    2012 wird für die internationale Umweltpolitik unter dem Dach der Vereinten Nationen ein besonderes Jahr: Der Erdgipfel in Rio im Jahre 1992 jährt sich zum 20sten Mal. Der von ihm in Gang gesetzte Rio-Prozess wird im kommenden Jahr mit einer Konferenz fortgesetzt. In Rio wurden die Agenda 21, die Klimarahmenkonvention und die Konvention über biologische Vielfalt beschlossen. 2012 treffen sich die Vertragsstaaten der Konvention über Biologische Vielfalt zum 11ten Mal und die des dazugehörigen Cartagena Protokolls über biologische Sicherheit zum 5ten Mal.

  • Nationale Mobilmachung

    Uta Wagenmann Daten und Bioproben von 200.000 Menschen sollen ab 2012 bundesweit in der so genannten „nationalen Kohorte“ gesammelt werden. Eine Sammlung in dieser Form und Größe wirft nicht nur Fragen nach ihrem medizinischen Sinn oder zum Datenschutz auf, sondern auch zu ihrer biopolitischen Bedeutung. Wie staatliche und medizinische Institutionen zusammenspielen, zeigt sich derzeit in Leipzig, wo im Oktober ein verwandtes, auf 30.000 Menschen ausgerichtetes Projekt angelaufen ist.

  • Patente Entscheidung?

    Uta Wagenmann

    Der jahrelange Rechtsstreit um Stammzellpatente in Europa geht seinem Ende entgegen. Im Oktober entschied der Europäische Gerichtshof (EuGH): Wenn für die Gewinnung von Stammzelllinien befruchtete oder geklonte Eizellen zerstört werden, dürfen weder die Verfahren noch die hergestellten Zellen patentiert werden. Dass die späte Entscheidung die Kommerzialisierung des Forschungsbereiches aufhalten kann, darf allerdings bezweifelt werden.

  • „Der Markt muss erst noch entstehen“

    Interview mit Katrin Zeilinger

    Der GID sprach mit der Stammzellforscherin Katrin Zeilinger über das Urteil des Europäischen Gerichtshofes (EuGH) zu embryonalen Stammzellen, seine Auswirkungen auf das Forschungsgebiet, die Praxis der Nutzung von Zell-Linien und die Verwertung von Forschungsergebnissen.