Präimplantationsdiagnostik

Piktogramm: Petrischale mit Eizelle und Spermien

Mittels präimplantativer Diagnostik (PID) können Merkmale von Embryonen, die durch In-Vitro-Verfahren gezeugt wurden, vor dem Einsetzen in die Gebärmutter auf genetische Abweichungen untersucht werden. Ende 2011 trat das Gesetz zur Regelung der Präimplantationsdiagnostik (PräImpG) in Kraft, das die PID in Deutschland verbietet.

Vorgesehen sind jedoch straffreie Ausnahmen bei hohem Risiko für eine „schwerwiegende Erbkrankheit“ und zur Feststellung einer „schwerwiegenden Schädigung“ des Embryos, die mit „hoher Wahrscheinlichkeit“ zum Tod oder zu einer Fehlgeburt führen würde. Was als schwerwiegend gilt, ist jedoch unklar, Ethikkommissionen sollen darüber befinden. Das Gen-ethische Netzwerk befürchtet, dass sich die Anwendung der PID nicht auf seltene Fälle beschränken lässt und beobachtet die praktische Umsetzung des Gesetzes kritisch.

Beiträge zu diesem Thema

  • PID in der Diskussion

    Von
    28. Februar 2019

    Bericht von der Tagung „Präimplantationsdiagnostik in Deutschland. Aktuelle Herausforderungen“

  • Eugenik als wissenschaftliche Fortschrittsvision

    28. August 2018

    Ist es analytisch begründet und politisch sinnvoll, die neuen Möglichkeiten der Humangenetik und Reproduktionsmedizin sowie ihre gesellschaftliche Nutzung als „eugenisch“ zu charakterisieren?

  • Reproduktion und Selektion

    Thumbnail
    21. Februar 2018

    Eine Literaturstudie zu den gesellschaftlichen Implikationen der Präimplantationsdiagnostik.

  • (K)eine Liste?

    7. November 2016

    Bereits die zweite Veröffentlichung detaillierter Daten durch ein zertifiziertes PID-Zentrum rüttelt am Geheimhaltungsgebot und bereitet den Weg für eine Indikationsliste.

    (pdf)

  • Selektion in der Schweiz: Mehrheit votiert für PID

    GeN

    Befruchtete Eizellen werden in der Schweiz künftig einem Qualitätscheck unterworfen, bevor sie einer Frau übertragen werden. 62 Prozent der Schweizerischen Bevölkerung haben am Sonntag in einer Volksabstimmung für eine Gesetzesänderung gestimmt, die unter anderem bei allen künstlichen Befruchtungen eine Präimplantationsdiagnostik (PID) erlaubt. Die 19 Organisationen, die zu einem "Nein" beim Referendum aufgerufen hatten, äußerten Enttäuschung über den Ausgang der Abstimmung, kündigten aber an, dass sie sich "weiterhin für eine Gesellschaft ohne Normierungszwänge einsetzen werden" - das GeN wird sie nach Kräften unterstützen!