Biopatente

Piktogramm: Waage mit Dollar auf der einen, Medizin und Pflanze auf der anderen Seite

Gentechnisch veränderte Pflanzen und Tiere, und in immer größerem Maße auch Pflanzen und Tiere aus konventioneller Zucht, werden patentiert. Patente auf genetische Ressourcen zu besitzen heißt, dass alleinige Nutzungsrecht an den biologischen Eigenschaften für 20 Jahre zu haben.

Biopatente sind Bausteine eines kapitalorientierten Wirtschaftssystems, das auf Ausschluss, Konzentration und Einseitigkeit basiert. Die Anmeldung und Verteidigung von Patenten, sowie das Verständnis von Patentschriften benötigen Fachwissen und sind somit zeit- und kapitalintensiv.  Patente schaffen juristische Unsicherheit, die einer vielfältigen und anpassungsfähigen Zucht von Vielen entgegensteht. Mit Systemen wie zum Beispiel Open-Source-Lizenzen sollen Alternativen angeboten und Diskussionen angestoßen werden, wie ein partizipativeres System aussehen könnte.

Das Gen-ethische Netzwerk setzt sich unablässig gegen Patente auf Gene, Zellen, Pflanzen und Tiere ein und ist Mitglied im Verein No Patents on Seeds!.

Beiträge zu diesem Thema

  • Stellungnahme: "Open Access" zu Digitaler Sequenzinformation (DSI)

    Bücherstapel auf engem Raum
    Von

    Am 7. Oktober 2020 will das vom deutschen Ministerium für Forschung und Wissenschaft (BMBF) finanzierte WiLDSI-Projekt politisch-strategische Optionen vorstellen, mit denen die Interessen der Wissenschaft in der Debatte um die Digitale Sequenzinformation (DSI) in der Konvention über biologische Vielfalt (CBD) zur Geltung gebracht werden sollen.

  • Kein Patent auf gentechnisch veränderte Schimpansen!

    Sitzender Schimpanse
    Von

    Europäisches Patentamt lehnt zum ersten Mal Ansprüche auf gentechnisch veränderte Tiere aus ethischen Gründen ab.

  • Entscheidung: Keine Patente auf Pflanzen und Tiere

    Jung Pflanze
    Von

    (Berlin 14.05.20) Es darf weiterhin keine Patente auf Pflanzen und Tiere geben, wenn diese „im Wesentlichen auf biologischen Verfahren beruhend“ entstanden sind! So lautet die heute veröffentlichte Entscheidung der Großen Beschwerdekammer, dem höchsten rechtlichen Gremium des Europäischen Patentamtes.

  • Biopiraterie 2.0?

    Biopiraterie
    Von
    13. Mai 2020

    Die Bereitstellung von genetischen Informationen im Internet stellt die internationale Gemeinschaft vor altbekannte Fragen. Wer darf wie genetische Informationen nutzen? Das aktuelle Beispiel einer gentechnisch veränderten Kartoffel zeigt, wie schon vor einer Einigungen Tatsachen geschaffen werden.

  • Wir sind viele: Keine Patente auf Pflanzen und Tiere!

    Von
    21. November 2019

    Das Europäische Patentamt bemüht sich um Klarheit, ob Pflanzen und Tiere aus konventioneller Zucht patentierbar sind oder nicht. Stellungnahmen von Zivilgesellschaft, Unternehmen und Mitgliedsländern zeigen, dass es eine ganze Menge Druck gegen diese Patente gibt! Dies ist umso wichtiger, weil Patente auf weite Teile der Lebensmittelproduktion ausgeweitet werden.