Wissenschaftskritik

Piktogramm: Paragraf, Erlenmeyerkolben, Faust

Wissenschaft wird von Seiten staatlicher Forschungspolitik seit Jahrzehnten als Ausgangspunkt ökonomischen Wachstums betrachtet. Die Förderpolitik zielt in erster Linie auf die Entwicklung ökonomischer Potenziale und vermarktbarer Produkte. Die kooperierende Industrie ist jedoch kein neutraler Partner, sondern beeinflusst – wie viele Studien belegen – oftmals das Ergebnis der von ihr finanzierten Forschung und die Publikation der Ergebnisse.

Durch diese zunehmende Ökonomisierung stehen auch Grundlagenforscher*innen unter dem Druck, spektakuläre Ergebnisse zu produzieren und zu vermarkten. Die Kommunikationsabteilungen wissenschaftlicher Institute tragen dazu bei, mediale Hypes und uneinlösbare Versprechen zu erzeugen. Kein Wunder also, dass Studien immer wieder zeigen, dass ein großer Teil der Forschungsergebnisse nicht reproduzierbar ist.

Beiträge zu diesem Thema

  • Sozioökonomisches Erbgut

    Von
    GeN

    Ein neuer Forschungsansatz nutzt Big-Data-Genanalysen, um die Vererbbarkeit von Verhalten und Eigenschaften wie Bildungserfolg zu erforschen. Ein Artikel von GeN-Mitarbeiterin Isabelle Bartram in der Wochenzeitschrift Jungle World (Ausgabe 2022/42) beschäftigt sich mit genetischen Sozialwissenschaften.

  • Keine öffentlichen Gelder für die Biologisierung sozialer Ungleichheit!

    Proben im Labor
    Von
    GeN

    Immer wieder gibt es Versuche die Ursachen für soziale Ungleichheit zwischen Menschen oder Bevölkerungsgruppen in deren Genen zu suchen. Der fälschliche Fokus auf die Biologie bereitet jedoch den Weg für Stigmatisierung, Diskriminierung und Gewalt gegen Menschen.

  • Individuen, Gruppen, DNA

    Menschen

    Die Debatte um Herkunftstests ist beispielhaft für aktuelle naturwissenschaftliche Diskurse um menschliche Diversität. Im Umgang mit den Testergebnissen zeigt sich wie Rassifizierung in der Verwobenheit biologischer und kultureller Bedeutungen erzeugt wird.

  • Klein, aber oho!

    Acker-Schmalwand (Arabidopsis thaliana) und Backhefe (Saccharomyces cerevisiae)
    Von
    26. August 2022

    Mutationen sind eine Grundlage der Evolution und der Zucht. Neue Studien zeigen, dass sie weniger zufällig im Genom auftreten als lange angenommen. Durchaus nachvollziehbar, weil auch kleinste Veränderungen auf der DNA große Wirkung haben können.

  • "Genetics has a unique risk"

    Portraitbild von Dr. Krystal Tsosie
    Interview mit

    The past experiences of Indigenious communitys with participating in genetic research have been predominatly negative. Therefore, Native American scientists like Dr. Krystal Tsosie call for a shift of authority over Indigenous DNA back to the people being researched.