Gentechnikfrei

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Auf Seitenwegen Der GID ist zwanzig. Zwanzig Jahre, in denen die Redaktion alle zwei Monate ausführlich und kritisch über aktuelle Entwicklungen der Gentechnologie in Landwirtschaft und Medizin berichtet hat. Das bedeutet aber auch: Seit zwanzig Jahren beschäftigen wir uns mit einer Sache, die wir -­ und wohl auch die Mehrheit unserer Leserinnen und Leser - nicht wollen.

Impressum

GID 169, April/Mai 2005 21. Jahrgang - ISSN 0935-2481 Redaktion: Theresia Scheierling (ViSdP), Monika Feuerlein, Christof Potthof, Stefanie Golla, Benjamin Köhler

Artikel in dieser Ausgabe

  • Der GID ist Zwanzig!

    Von GID-Redaktion

    Zwanzig Jahre, in denen die Redaktion alle zwei Monate ausführlich und kritisch über aktuelle Entwicklungen der Gentechnologie in Landwirtschaft und Medizin berichtet hat. Das bedeutet aber auch: Seit zwanzig Jahren beschäftigen wir uns mit einer Sache, die wir - und wohl auch die Mehrheit unserer Leserinnen und Leser - nicht wollen.

  • Die Erinnerung der Pflanzen

    Von Florianne Koechlin

    Es gibt Menschen, die mit ihren Pflanzen reden und an die positive Wirkung solcher Gespräche glauben. Viele Leute mit einem "grünen Daumen" sind davon überzeugt, dass Pflanzen sensibel sind. Neuere Befunde aus der molekularbiologischen Forschung scheinen ihnen zumindest teilweise recht zu geben.

  • Die Energetik eines Menschen verstehen

    Von Annette Wrobel

    Die Chinesische Medizin ist ein geschlossenes Denksystem, dass die Trennung zwischen Körper, Seele und Geist nicht kennt. Vor allem da, wo die Schulmedizin versagt, erzielt sie oft Erfolge. Eine neue Direktive der EU zur Registrierung von pflanzlichen Arzneimitteln könnte die Ausübung dieser östlichen Heilmethode in Deutschland zukünftig sehr stark einschränken.

  • Biologische Vielfalt und Agrarkultur

    Von Anita Idel

    Die Vielfalt von landwirtschaftlich genutzten Pflanzen und Tieren nimmt ab. Die Rahmenbedingungen bevorteilen Massenproduktion, mit der sich die Economies of Scale nutzen lassen. Vielfaltsfördernde Instrumente fehlen weitgehend, so dass nur ein Bruchteil der noch existierenden Pflanzensorten und Tierrassen genutzt wird. "Erhaltung durch Nutzung" heißt die Devise. Dazu bedarf es der Einbeziehung aller beteiligten Akteure - von der Zucht bis zur Vermarktung.

  • Essen, das man für Geld nicht kaufen kann

    Von SANFEC

    Hilfsprogramme erreichen die Ärmsten der Armen nicht. Ihnen fehlt das Geld, um am Marktgeschehen teilzunehmen, weshalb sie besonders von kostenlosen Ressourcen abhängig sind. Dabei spielt die lokale biologische Vielfalt eine zentrale Rolle, die entsprechend besonders geschützt und entwickelt werden muss.

  • Bt10-Mais freigesetzt

    Von Christof Potthof

    Der schweizerische Agrar- und Chemiekonzern Syngenta musste zugeben, dass seit dem Jahre 2001 in den USA gentechnisch veränderter Mais in den Verkehr gebracht wurde, der nicht zugelassen ist. Der Mais mit dem Genkonstrukt Bt10 ist insektenresistent und trägt ein Antibiotika-Resistenzmarkergen gegen Ampicillin.

  • Forschungsunsicherheiten

    Von Christof Potthof

    Wissenschaft und Forschung spielen zentrale Rollen, wenn es um die Entwicklung der Gentechnologie geht, das liegt in der Natur der Sache. Derzeit gibt es ein heftiges Gerangel um die Ausrichtung der Forschung, die von den Bundesforschungsanstalten in der Zuständigkeit des Bundesverbraucherministeriums durchgeführt werden soll. Die zentrale Frage lautet: Was ist Forschung für die biologische Sicherheit und was ist Produktentwicklung?

  • Chinas Geschäft mit der Baumwolle

    Von Stefanie Golla

    Ob die "Socken-Stadt" Datang oder die "Krawatten-Hauptstadt" Shenzhou – Chinas Textilindustrie boomt. Durch den Wegfall der von der Welthandelsorganisation festgesetzten Exportquoten für Textilien ab 2005 könnte China seinen Weltmarktanteil annähernd verdreifachen. Gleichzeitig wächst auch die Baumwollproduktion - mit und ohne Gentechnik. Die Anbaufläche gentechnisch veränderter Baumwolle in China vergrößerte sich in 2004 im siebten Jahr in Folge.

  • Forschungsinteressen und das Gendiagnostikgesetz

    Von Katrin Grüber

    Der Diskussionsentwurf für ein Gendiagnostikgesetz enthält auch Regulierungsvorschläge für den Bereich der medizinischen Forschung. Dabei handelt es sich um einen besonders umstrittenen Bereich. Bisher wird das Ziel eines Schutzgesetzes nicht erreicht.

  • Die Medien und das Wilmut-Ei

    Von Monika Feuerlein

    Wie man’s macht ist’s falsch. Man kann es ignorieren, und damit stillschweigend einen Affront gegen unsere werten Volksvertreter und die Gesetze tolerieren. Oder wie alle anderen darüber schreiben und damit einer ungewollten Diskussion erneut den Weg bereiten. Doch wenn schon alle drüber reden: Warum diskutiert man hierzulande kaum darüber, woher Ian Wilmut seine Eizellen bekommt?

  • Unter Generalverdacht

    Von Uta Wagenmann

    Bei den Vorstößen zur Ausweitung der DNA-Analyse im Zusammenhang mit polizeilichen Ermittlungen erweitert sich der Kreis derjenigen, die das erstmals 1983 im so genannten Volkszählungsurteil vom Bundesverfassungsgericht definierte Grundrecht auf informationelle Selbstbestimmung nicht in Anspruch nehmen dürfen, kontinuierlich. In der Diskussion um das Verbot heimlicher Vaterschaftstests wird es dagegen mittlerweile auch Säuglingen zugestanden. Ein nur scheinbarer Widerspruch: Wie die Diskussion über private Vater-schaftstests zeigt, setzt die Anwendungen der DNA-Identifizierung eine Kultur des Verdachts in Gang.

  • Ein verfassungswidriges Gesetz

    Interview mit Pascale Steck

    Am 1. März trat in der Schweiz das Stammzellenforschungsgesetz in Kraft. Es besagt, dass in der Schweiz erstmals "überzählige" Embryonen für die Herstellung von Stammzelllinien verwendet werden dürfen. 66 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer hatten sich in einem von gentechnik-kritischen Vereinen organisierten Referendum dafür entschieden. Der GID sprach mit der Sprecherin des Basler Appells gegen Gentechnologie, Pascale Steck, über Hintergründe und Folgen des Gesetzes.